Frage: CMV negativ - Weiterstillen?

Hallo! Ich bin im 3. Monat schwanger. Ich stille noch meine Tochter, die ein Krippenkind ist. Leider habe ich keinen CMV Schutz. Kann es sein, dass falls meine Tochter sich zB in der Krippe an CMV ansteckt, sie mich beim Stillen (Speichel an Brustwarze) ansteckt? Also sollte ich besser abstillen? Ansonsten passe ich sehr auf Hygiene auf...

von LaMadeira am 24.01.2018, 23:28



Antwort auf: CMV negativ - Weiterstillen?

Liebe LaMadeira, auch CMV positive Frauen können im Normalfall stillen, ohne dass sich daraus irgendwelche Probleme ergeben. Problematisch ist es nur dann, wenn es sich bei dem Baby um ein Frühgeborenes handelt oder wenn ein CMV negatives zu früh geborenes Baby Spendermilch von einer CMV positiven Frau erhält, die nicht pasteurisiert wurde. Es besteht für CMV positive Mütter keine Kontraindikation zum Stillen, nur bei sehr unreifen Frühgeborenen (vor der 32. Woche geboren) mit fehlenden protektiven Antikörpern sollte die Muttermilch nach derzeitiger Lehrmeinung für einige Zeit pasteurisiert werden. Ich hänge dir noch einen Artikel zum Thema an und hoffe, dass ich dich beruhigen konnte. LLLiebe Grüße Biggi Zytomegalie - kann immer gestillt werden? Von Denise Both, IBCLC Der Zytomegalievirus (CMV) gehört zu den Herpesviren und hat eine weite Verbreitung. Bis zum Alter von 50 Jahren sind fast alle Menschen CMV-positiv und die meisten davon haben niemals etwas von der Infektion bemerkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau CMV-positiv ist, ist daher sehr hoch und es stellt sich die Frage, wie sich dies auf das Stillen und die Muttermilch auswirkt. Der Zytomegalievirus (CMV) kann in der Muttermilch CMV-positiver Frauen nachgewiesen werden. Gleichzeitig enthält die Milch dieser Mütter auch Antikörper gegen diese Krankheit, was jedoch offensichtlich nicht immer vor einer Infektion der Kinder schützt. Je nach Autor werden Infektionsraten zwischen 40 und mehr als 66 % durch die Muttermilch bei gestillten Babys angegeben. Bei gesunden, voll ausgetragenen Kindern verläuft die Infektion ohne Symptome (wahrscheinlich wegen der diaplazentaren Übertragung von mütterlichen Antikörpern) und es ergeben sich keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme für das Baby. Ebensowenig gibt es Berichte über gesundheitliche Gefahren für gesunde voll ausgetragene CMV-negative Mütter, die Spendermilch von CMV-positiven Frauen erhalten haben. Bei frühgeborenen oder anderweitig gefährdeten Babys sieht es jedoch anders aus. Dr. Klaus Hamprecht und sein Team aus der Abteilung Medizinische Virologie und Epidemiologie der Viruskrankheiten der Universität Tübingen untersuchten 151 Mütter und ihre 176 frühgeborenen Babys, die alle entweder vor der 33. Schwangerschaftswoche geboren wurden oder ein Geburtsgewicht von weniger als 1500 g hatten. 76 der Mütter waren seropositiv und bei 73 dieser Frauen liess sich der Virus in der Muttermilch nachweisen. Bei den seronegativen Müttern ließen sich keine CM-Viren in der Milch nachweisen und es kam in keinem Fall zu einer Infektion mit CMV. Ebenso konnte keine Übertragung bei den zwei nicht stillenden der 76 CMV-positiven Müttern festgestellt werden. Bei 27 der 73 CMV-positiven Mütter, in deren Milch der Virus nachweisbar kam es zu einer infektiösen Übertragung auf die Säuglinge und 16 Kinder entwickelten Krankheitssymptome, vier davon mit sepsisartigen Symptomen. Frühgeborene Babys sollten daher zunächst keine unbehandelte Muttermilch erhalten, wenn die Mutter CMV-positiv ist. Pasteurisieren, so dass dann keine Gefahr mehr besteht. Das Team um Dr. Hamprecht arbeitet zur Zeit an möglichst schonenden Methoden den Virus zu inaktivieren, um in Zukunft Infektionen mit CMV bei extrem kleinen Frühgeborenen zu verhindern und ihnen die bekannten Vorteile der Muttermilch nicht vorzuenthalten. Fazit: CMV-positive Mütter können ihre voll ausgetragenen, gesunden Kinder stillen. Bei frühgeborenen Babys muss getestet werden, ob Viren in der Muttermilch vorhanden sind und gegebenenfalls die Milch vor dem Füttern pasteurisiert werden. Wie lange die Milch behandelt werden muss, muss von Fall zu Fall vom Arzt entschieden werden. Hamprecht, K. et al.: Epidemiologie of transmisstion of cytomegalovirus from mother to preterm infant by breastfeedeing. Lancet 2001; 357:513-518 Lawrence, R. u. Lawrence R.: Breastfeeding a guide for the medical professsion 5th ed., 1999 Mohrbacher, N. u. Stock, J.: The Breastfeeding Answer Book, revised ed., 1997

von Biggi Welter am 25.01.2018



Antwort auf: CMV negativ - Weiterstillen?

Danke, aber ich meine einen anderen Fall. Ich bin CMV negativ, nicht positiv. Jetzt bin ich zum zweiten Mal schwanger, stille aber noch mein erstes Kind und überlege ob ich nicht mich und dann womöglich das Ungeborene durch die Spucke meines Kindes an der Brustwarze beim Saugen infizieren könnte. Also sprich, ob der Virus nicht auch vom Mund meines Kindes über die Brustwarze/Milchkanal in meinen Körper gelangen könnte.

von LaMadeira am 25.01.2018, 09:42



Antwort auf: CMV negativ - Weiterstillen?

Liebe LaMadeira, ich wollte Dir sagen, dass es nicht so schlimm wäre, selbst WENN Du Dich anstecken würdest. Biggi

von Biggi Welter am 25.01.2018



Antwort auf: CMV negativ - Weiterstillen?

Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Selbst der angehängte Artikel von Dir sagt doch sogar, dass es für Frühgeborene gefährlich sein kann. Dann doch (bei einer Übertragung aufs Ungeborene) sicher auch auf einen Embryo. Momentan bin ich erst in der 9. Woche. Was ich einfach wissen wollte, ist, ob Viren vom Kleinkind über den Speichel in die Brustwarze und von dort in meinen Blutkreislauf kommen könnten. Man findet online immer nur die Übertragung von einer CMV Positiven aufs Neugeborene oder eben Infos, dass sich CMV Negative schützen sollen durch Desinfizieren nach Windelwechsel oder nicht das gleiche Besteck etc. Aber eben nicht inwiefern man es über das Stillen eines eventuell CMV positiven Kleinkindes bekommen kann. Eine CMV Erstinfektion in der Schwangerschaft ist ja wirklich kein Spaß.

von LaMadeira am 26.01.2018, 03:41



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