Frage: Brustliebe :)

Hallo, hatte schonmal wegen meiner Tochter und ihrer liebe zu meiner Brust geschrieben. Sie ist nun 16 Monate alt, wird nach Bedarf gestillt (46mal in 24 Stunden) und berührt noch weiterhin gerne meine Brust. Sie kann bei mir nur einschlafen, wenn sie eine Hand auf meiner Brustwarze hat bzw. die Brustwarze mit den Fingern " zwirbelt" , wenn wir allein sind macht mir das nichts aus. Aber sie macht das auch in der Öffentlichkeit, versucht meine Brust rauszuholen... Wie kann ich ihr das abgewöhnen? Nachts wenn sie wach wird sucht sie nach meiner Brust und schläft erst wieder weiter, wenn sie die berührt. Mit 24 Monaten würde ich gerne abstillen. Ist es realistisch, dass ich von 4-6 Still Mahlzeiten in 8 Monaten auf Null reduziere? Das ohne, dass sie darunter leidet? Wie sollte ich dafür Vorgehen? Momentan trinkt sie so um 20Uhr zum Einschlafen, Nachts um etwa 1 Uhr, morgens zwischen 5 und 6 dann manchmal um 8 und zwischen 8 und 20 Uhr 1-2mal. Lieben Gruß Emelie

von Emelie1980 am 24.07.2012, 15:26



Antwort auf: Brustliebe :)

Liebe Emelie, ich lese aus deinen Zeilen, dass du gern abstillen würdest, aber meinst, dass das deinem Kind schaden könnte. Abstillen an sich schadet keinem Kind, doch es spürt ganz genau, wenn Mama gemischte Gefühle hat, oder vielleicht sogar Gewissensbisse. Diese Unsicherheit überträgt sich auf das Kind, es klammert umso mehr. Nicht, weil es brustfixiert wäre (das sind manche Erwachsene, aber keinesfalls ein kleines Kind!), sondern weil seine Instinkte ihm immer noch signalisieren, dass Mutters Brust = Sicherheit bedeutet. Er hat nicht viele Alternativen, und ganz klar fehlt ihm die intellektuelle Reife zu begreifen, was Abstillen bedeutet. Mach es deiner Tochter leichter und glaub daran, dass es ok ist, ein Kind abzustillen, wenn man nicht weiter stillen MAG. Ja, es ist wirklich ok! Es heißt ja nicht, man MUSS so oder so lange stillen, um eine gute Mutter zu sein. Sondern nur: Wenn Mutter und Kind es genießen, dann KÖNNEN sie weiter stillen ohne Angst davor, dass es einem von ihnen schaden könnte. Konkret: Entscheide, was du WILLST. Teile das mit, akzeptiere die Reaktionen deines Kindes als das, was sie sind: Ausdruck davon, dass er anderer Meinung ist, und halte an deiner Entscheidung fest in der Überzeugung, dass es ok ist. Allein die Veränderung der zu Grunde liegenden Einstellung bewirkt Wunder, glaub mir! Abstillen IST NICHT DRAMATISCH. Wir machen es nur dazu, wenn wir unsicher sind und uns vor den Gefühlsäußerungen unserer Kinder fürchten (vielleicht, weil mit unseren eigenen in diesem Alter lieblos umgegangen wurde?). Sonst würde ich wirklich jeder Mutter empfehlen, so früh abzustillen, dass ihr Kind das noch nicht "mitbekommt" - was ich ja nicht tue... Tatsache ist aber auch, dass du nicht von heute auf morgen abstillen solltest, da das für dich und dein Kind negative Auswirkungen haben kann. Allmähliches Abstillen ist da wirklich die beste Lösung, in dem du z.B. erst tagsüber abstillst und dann nachts. Mit der "nicht anbieten, nicht ablehnen"-Methode oder der Ablenk-Methode kommst du tagsüber sicher schon ein gutes Stück voran. Ein radikaler Brustentzug wird für dein Kind sicher sehr schwierig sein und mit vielen Tränen verbunden, aber das hast Du ja soweiso nicht vor :-). Vielleicht kannst Du die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Denke daran, dass das Stillen für dein Kind viel mehr ist, als nur Ernährung. Lieben Gruß und nur Mut! Biggi

von Biggi Welter am 24.07.2012



Antwort auf: Brustliebe :)

4-6mal in 24 Stunden! 46 wäre wohl nicht machbar :)))

von Emelie1980 am 24.07.2012, 15:27



Antwort auf: Brustliebe :)

4-6mal in 24 Stunden! 46 wäre wohl nicht machbar :)))

von Emelie1980 am 24.07.2012, 15:27



Antwort auf: Brustliebe :)

4-6mal in 24 Stunden! 46 wäre wohl nicht machbar :)))

von Emelie1980 am 24.07.2012, 15:27



Antwort auf: Brustliebe :)

Liebe Biggi, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Aber ich glaube, du hast mich falsch verstanden :) In Bezug auf das Stillen habe ich keinerlei Unsicherheiten. Ich Stille gerne und bin davon überzeugt, dass das auch richtig ist. Nur möchte ich nicht über das zweite Lebensjahr hinaus stillen und mache mir jetzt schon Gedanken darüber, wie ich das hinkriege mit 24 Monaten auch wirklich abzustillen. Plane gerne lange im voraus, obwohl ich weiß, dass vieles anders kommen kann. Ich möchte die Kleine nicht einem kalten Entzug aussetzen, deswegen die Frage, ob ich nicht jetzt schon mit dem reduzieren anfangen soll, und ob es ok ist, in 8 Monaten von etwa 6 Stillmahlzeiten auf Null runter zu gehen. Aber darauf bist du ja eingegangen, vielen Dank! Nur meine erste Frage ist untergegangen. Meine Tochter "spielt" oder "schmust" gerne mit meiner Brust ubabhängig vom Stillen. Zum Schlafen trinkt sie nicht, sondern legt ihre Hand auf meine Brustwarze oder hält meine Brustwarze mit zwei Fingern fest. Wenn sie in der Öffentlichkeit müde wird, steckt sie die Hand auch in meine Bluse/Shirt und "spielt" mit meiner Brustwarze oder versucht die Brust rauszuholen um die Brustwarze zu sehen... Es geht dabei nicht ums stillen! Nachts tut sie zum weiterschlafen auch nur die Hand drauf, dann ist wieder alles gut. Als ob sie sicher gehen möchte, dass Mamas Brust noch da ist... Das würde ich ihr gern abgewöhnen, weil das in der Öffentlichkeit sehr unangenehm ist. Was kann ich dafür tun? Oder meinst du, mit dem Abstillen wäre auch das vorbei? Lieben Gruß Emel

von Emelie1980 am 24.07.2012, 21:05



Antwort auf: Brustliebe :)

Nachtrag: wenn ich unterwegs ein Shirt an habe, wo sie die Hand nicht rein bekommt, fängt sie an zu schreien und lässt sich kaum beruhigen. Weswegen ich immer Shirts mit weitem Ausschnitt und oft ein Halstuch dabei habe um ihr "Spiel" zu verstecken. Aber trotzdem ist mir das unangenehm...

von Emelie1980 am 24.07.2012, 21:10



Antwort auf: Brustliebe :)

Liebe Emelie, Du kannst beim Abgewöhnen dieser Angewohnheit ähnlich vorgehen, wie bei einem Kind, das beim Stillen beißt. Erkläre deinem Kind zunächst, dass es damit aufhören soll. Beim nächsten Mal, wenn sie an den Brust zu ziehen oder zu spielen beginnt, nimmst Du ihre Hände aus deinem Ausschnitt, sagst „nein" und hältst ihre Hände vielleicht auch fest. Hilft das alleine noch nicht, kannst Du deiner Tochter in Verbindung mit einer Erklärung, dass Du das keineswegs lustig findest ein Stück von dir wegrücken oder Du stehst auf. Mit liebevoller Konsequenz wirst Du deiner Kleinen diese Angewohnheit abgewöhnen können. Auch Anderthalbjährige verstehen schon sehr viel, wenn wir mit ihnen sprechen. Triff zum Beispiel eine Abmachung mit ihr, dass Sie jeden Abend im Bett die Brust streicheln darf, aber eben nicht mehr in der Öffentlichkeit. Verändere dann später das Abendritual und beziehe den Vater stark mit ein. Wichtig ist nun, dass ihr zum Einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum Anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 24.07.2012



Antwort auf: Brustliebe :)

Vielen Dank! Gegen das Beißen habe ich dank deiner Hilfe die Methode erfolgreich eingesetzt. Hoffe diesmal klappt das auch so gut. Wieviel die Kleine mit ihren 16 Monaten schon auffasst hat sie mir heute gezeigt, indem sie mich von der Küche aus ins Schlafzimmer aufs Bett "zitiert" hat, damit ich sie gemütlich im Liegen stille. :D da habe ich nicht schlecht gestaunt. :)) Danke nochmal für die tolle Arbeit und eine gute Nacht!

von Emelie1980 am 24.07.2012, 21:59



Antwort auf: Brustliebe :)

Liebe Emelie1980, ich hoffe, ich darf dir auch antworten. Bei uns ist das mit der Brustliebe nämlich genauso wie bei euch. Meine Tochter, 13 Monate, braucht meine Brust auch als Einschlaf- und Beruhigungshilfe. Gestillt wird zwar auch noch aber danach ist das Handauflegen und Zwirbeln der Brustwarze ist für sie ein absolutes MUSS ;-) Wir sind gerade dabei die Sache zu "entschärfen". Ich will ihr das nämlich nicht so radikal wegnehmen weil ich weiß, dass sie das einfach braucht. Jedoch möchte ich nicht, dass es mal soweit kommt und sie es in der Öffentlichkeit macht. Wenn zum Beispiel ihre Hand gerade auf meiner Brust war, habe ich meine draufgelegt und so nach und nach meine Finger druntergeschoben. Manchmal fand sie das ok, manchmal aber auch gar nicht gut und es wurde gemeckert. Dann habe ich sie aber meckern gelassen, ich war ja immer bei ihr. Achso, ich habe immer tagsüber vor ihren Schläfchen geübt, nachts erst später. Manchmal habe ich auch ihre Hand einfach an andere Körperstellen von mir geschoben. Mittlerweile sind wir soweit, dass sie auch das Anfassen meines Bauches akzeptiert und manchmal ist mein Arm auch ok. Wenn sie jedoch krank oder schlecht gelaunt ist, dann hilft nur die heilige Brust ;-) Nachts habe ich nun ständig ein bis zum Bauchnabel hochgeschobenes Shirt an, sie kommt also schnell an viel warme Haut von mir, jedoch nicht so einfach an die Brust. Es ist noch ein langer Weg aber das ist ok. Schliesslich habe ich auch immer gedacht, dass sie immer zum Einschlafen gestillt werden will. Nee, jetzt ist Brustgrapschen einfach besser :-) Viele Grüße Jule

von mausejule2010 am 25.07.2012, 08:41