Hallo! Mein sohn ist genau 5 wochen alt. Seib geburtsgewicht war 3820g, das niedrigste gewicht 3630 g. Jetzt wiegt er 4700 g. Ich kann ihn erst seit zwei wochen voll stillen, da er 14 tage ein antibiotikum bekommen hat und ich viel abgepumpt hab und auch selten milchpulver zugefüttert habe ( wenn mumi nicht gereicht hat). Nun mein problem: in den letzten 14 stilltagen hat er nur 200 g zugenommen. Meine hebamme meint, dass wär ok. Ich mache mir nun doch sorgen. Laut LLL infoblatt ist die mindestzunahme 140g !!! Da bleibt er ja absolut drunter. Ansonsten hat er viele lebhafte wachphasen, ca 6 pipi-windel und 5-6 stuhlgänge. Beim stillen selber ist er langsamer und schläft auch gerne ein. Die hebamme sagt, ich soll ihn 2*15 min wach halten, das ist aber für uns beide eine tortur. Jetzt weiß ich nicht was ich machen soll! Und ich weiß vor allem nicht ob er genug trinkt :(
Mitglied inaktiv - 12.10.2012, 17:45
Antwort auf:
trinkt mein kind zu wenig?
Liebe babyballa2,
es sieht schon recht "normal" aus bei deiner Maus mit der Milchmenge, und auch wenn du absolut recht hast, so ist es aber auch so, dass ein Baby nie linear zunimmt sondern in Schüben. Will heißen: Er hat ja schon gut 1.100 Gramm zugelegt in 5 Wochen, und jetzt ist es etwas weniger. Aber immerhin: Er nimmt zu! Wenn er ansonsten fit ist und nicht schlapp, schlaff und ständig schläfrig, dann mach dir keine Sorgen!
Hast du es mit Super-Wechselstillen und Brustkompression probiert? Ich habe die Methoden eben gerade beschrieben, schicke dir gern aber auch nochmal die Texte... :-)
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 12.10.2012
Antwort auf:
trinkt mein kind zu wenig?
Vielen lieben dank für die antwort! Hab dem mäuschen aus panik zugefüttert, was er wahrscheinlich aus überfütterung dann wieder von sich gegeben hat :-(. Super-wechselstillen werde ich mal probieren, den text zu kompressionen hab ich nicht gefunden...
Mitglied inaktiv - 13.10.2012, 02:46
Antwort auf:
trinkt mein kind zu wenig?
Liebe babyballa2,
ich häng ihn dir einfach an :-)
Lieben Gruß
Kristina
Brustkompression
"Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein.
Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes:
1. Es bekommt mehr Muttermilch.
2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch).
Die Brustkompression Wie funktioniert sie?
1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand.
2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein.
3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt.
4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt!
5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen.
6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt.
7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt.
8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust.
9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess."
(Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
von
Kristina Wrede
am 13.10.2012