Frage: Brustersatz

Liebe Biggi! Mein Sohn ist 16 Monate alt und ich Stille ihn zum einschlafen, beim aufwachen und nachts. Ich möchte gerne abends das einschlafstillen reduzieren, um endlich mal wieder etwas für mich zu tun! Ich habe meinen Sohn in den ganzen 16 Monaten noch nie von jemanden anderen als mir betreuen lassen. Ich möchte irgendwann mal gerne wieder abends außer Haus! Es muss auch nicht sofort sein, aber ich hätte gerne einen Ausblick in die Zukunft...! Mein Sohn hat auch keinen Schnuller und noch nie aus einem fläschchen getrunken! Wie gehe ich denn das einschlafabstillen am besten an? Denken sie, dass ich es oder mein Mann doch mit einem fläschchen versuchen soll? Vielen dank, Katrin

von Katrin1986 am 04.10.2012, 20:11



Antwort auf: Brustersatz

Liebe Katrin, mit 16 Monaten können machen Kinder aber schon verkraften, ein paar Stunden lang in der Nacht nicht zu stillen. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 04.10.2012