Brustentzündung ohne Rötung und harte Stelle?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Brustentzündung ohne Rötung und harte Stelle?

Hallo, pünktlich zum Wochenende und zu den Feiertagen habe ich eine Frage. Seit drei Tagen habe ich das Gefühl, dass sich eine Erkältung ankündigt. Kratzen im Hals, gelegentliches Husten, Nase läuft vermehrt, Kopfschmerzen, gestern Gliederschmerzen. Bei meinem Baby (7 Wochen) und einem Sohn (2,5 Jahre) läuft auch die Nase, der ältere hustet nachts. Ich bin bei mir also auch von einer Erkältung ausgegangen. Seit heute Nachmittag tut nun eine Brust immer mehr weh, von dem Brustbein Richtung Brustwarze. Seit heute Abend habe ich etwas Temperatur (38). Die Brust ist weder gerötet, auch nicht leicht, noch an irgendeiner Stelle hart oder fest. Meine Hebamme hat sich heute gerade in den Urlaub verabschiedet und weil ich bei drei Kindern noch nie Stillprobleme hatte, habe ich auf die Nummer der Vertretung verzichtet. Ist das eine Brustentzündung, oder will das eine werden? Ich kühle schon mit Quark. Da ich aber immer eher wenig Milch habe, habe ich Sorge, damit den Milchfluss zu verringern. Haben sie einen Tipp für mich? Herzliche Grüße und vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 10.06.2011, 21:50



Antwort auf: Brustentzündung ohne Rötung und harte Stelle?

Liebe dettigmaus, das könnte leider tatsächlich eine beginnende Brustentzündung sein, deshalb ist die allererste Maßnahme jetzt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe! Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt). Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 10.06.2011



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