Hallo liebe Stillberaterinnen,
meine Tochter wird nun bald 1 Jahr alt und damit geht auch meine Elternzeit zu Ende.
Sie wurde 6 Monate voll gestillt, bekam dann Beikost und so seit circa zwei Monaten isst sie hauptsächlich am Familientisch mit.
Gestillt wird sie aktuell nur noch abends vor dem Schlafengehen und teilweise nachts.
Da ich in Teilzeit wieder in den Schichtdienst einsteige und somit auch teilweise nachts nicht da bin, wird es schwierig werden mit dem Weiterstillen.
Sie hat nie und allen Versuchen zum Trotz Milch aus der Flasche getrunken, weder Muttermilch noch Flaschennahrung.
Meine Frage ist nun, ob ich sie mit einem Jahr guten Gewissens abstillen kann, sprich, bekommt sie dann genug Nährstoffe? Sue ist ein guter Esser,
Kuhmilch trinkt sie nicht wirklich, sie isst aber Milchprodukte wie Frischkäse und Joghurt. Zwischendurch bekommt sie auch Porridge oder Getreidebrei mit Kuhmilch.
Ich wäre Ihnen dankbar für Ihren Rat:)
Lieben Gruß
von
Sonnenblume90
am 14.05.2018, 12:24
Antwort auf:
Braucht mein Kind mit einem Jahr noch Muttermilch?
Liebe Sonnenblume90,
nach dem ersten Geburtstag benötigt ein (ungestilltes) Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben.
Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht.
Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.05.2018