Brauche ich Medikamente zur Relaktation?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Brauche ich Medikamente zur Relaktation?

Guten Tag! Meine kleine Maus und ich hatten einen sehr schlechten Start hinsichtlich des Stillens, so dass ich bereits nach meinem Klinik Aufenthalt begonnen hatte abzupumpen. (Falsche Beratung, stillhütchen, Brust wurde nicht richtig angenommen). Ganze 4 Wochen habe ich das so gemacht. In Kombination mit pre Nahrung da ich nicht genug Milch zu diesem Zeitpunkt hatte und sie zu viel Gewicht verloren hatte. Ich war super überfordert mit ihr und den ganzen neuen Umständen, so dass wir uns daraufhin entschieden hatten vollständig auf fertige Milch umzusteigen. Jetzt bereue ich es und würde gerne einen neuen Versuch starten, habe aber gelesen dass dafür Medikamente notwendig seien? Sie ist nun 15 Wochen alt. Ich habe also seit 11 Wochen keine Milch mehr abgepumpt. Stimmt es, dass ich so keine Milch mehr erzeugen kann? Liebe Grüße und vielen Dank vorab.

von Jennikra am 04.02.2021, 15:25



Antwort auf: Brauche ich Medikamente zur Relaktation?

Liebe Jennikra, theoretisch kannst Du wieder stillen, bei einer Relaktation wird versucht, die Milchbildung wieder anzuregen - durch vermehrtes Saugen des Babys oder einer guten Pumpe. Allerdings bedeutet das wirklich viel Arbeit und Durchhaltevermögen. Nimmt Dein Baby die Brust denn noch? Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Lieben Gruß, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für Dich da. Lieben Gruß0 Biggi

von Biggi Welter am 04.02.2021



Antwort auf: Brauche ich Medikamente zur Relaktation?

Guten Abend :-) Bislang hat meine kleine meine Brust nicht genommen. Ich habe es immer wieder versucht. Mittlerweile weint sie sogar wenn ich sie ihr nur hinhalte ist das normal? Wird sich das mit der Zeit ändern? Oder weiß sie einfach nichts (mehr) damit anzufangen? Damals im Krankenhaus kam es leider zu einem Not Kaiserschnitt. Als ich im Anschluss in mein Zimmer gefahren wurde stand mein Mann bereits mit ihr auf dem Arm und einer Flasche vor mir: die Hebammen sagten sie bräuchte die Flasche da die Geburt so anstrengend war. Anschließend hieß es meine Brustwarzen wären wohl nicht optimal um so zu stillen, ich solle stillhütchen nehmen. Dies war aber sowas von umständlich, da ich meine kleine, meine Brust, das Hütchen und ihren Kopf halten musste. Nach langem Theater habe ich mich dann für das abpumpen entschieden... hatte die Medela und würde sie mir wieder holen. Was meinen sie, ist die Pumpe gut genug? Gibt es noch eine Chance meine kleine an die Brust zu gewöhnen? Ich habe eben einfach mal aus Interesse an der Brust gepumpt für ca. eine Minute und es kamen Tropfen. Ist das normal oder mehr als ein gutes Zeichen? Fragen über fragen. Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung und einen schönen Abend :-)

von Jennikra am 04.02.2021, 19:23



Antwort auf: Brauche ich Medikamente zur Relaktation?

Liebe Jennikra, die Trinktechniken an der Brust und Flasche unterscheiden sich grundlegend und es gibt Babys, die nicht damit zurecht kommen. Sie versuchen dann, an der Brust so zu trinken wie aus der Flasche und bekommen kaum Milch. Deshalb weinen sie und die Mutter meint, sie hätte zu wenig Milch. Es kann dann leider schnell passieren, dass ein Baby sich zur Flasche hin abstillt und die Brust schlussendlich komplett verweigert, wie es bei Euch passiert ist. Die Medelapumpen sind gut und ich denke, Du könntest die Milchmenge sicherlich steigern. Ob Dein Baby noch lernt, die Brust anzunehmen, kann ich Dir nicht sagen, aber ein Versuch ist es wert. Allerdings muss Dir wirklich klar sein, dass dies viel Stress und Arbeit bedeuten wird. Und Du brauchst die Hilfe vor Ort und solltest Dich an eine Kollegin in der Nähe wenden, die Dir zur Seite stehen kann. Gute Nacht Biggi

von Biggi Welter am 04.02.2021



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