Brauche Hilfe bei Trinkproblemen meines Babys 6einhalb Wochen alt

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Brauche Hilfe bei Trinkproblemen meines Babys 6einhalb Wochen alt

Hallo, meine Tochter (wird am Freitag 7 Wochen alt) hat extreme Probleme beim Trinken an der Brust (und eine Flasche nimmt sie überhaupt nicht). Es hat schon in der Klink angefangen. Dort wollte sie nie an der Brust trinken und konnte nicht gut saugen und hat kaum getrunken. Dann habe ich sie nur mit Stillhütchen gestillt bis sie 4 Wochen alt war. Danach hat sie auch so an der Brust getrunken. Sie wollte schon immer sehr sehr oft an die Brust. Alle 1,5 - 2 Stunden und hat auch sehr lange getrunken. Manchmal bis zu einer Stunde.. Sie schläft oft während dem Trinken wieder ein. Oft bringt da alles nichts... In die Backe kneifen, nicht so warm anziehen usw. Nach dem Stillen war sie immer noch unruhig und ich hab immer das Gefühl sie ist nie satt gewesen obwohl ich laut meiner Hebamme genug Milch habe. Jetzt seit einigen Tagen will sie nicht mehr so oft an die Brust und schreit die Brust fast nur an. Sie trinkt immer nur ein paar Schluck und schreit oder sie schreit schon wenn sie die Brust nur sieht. Sie verschluckt sich immer komisch dabei und ich glaube die Milch schießt zu viel raus .. Das nervt sie. Sonst hatte sie das nur immer während dem Trinken also dass sie dann gemeckert hat aber jetzt macht sie es schon vorher. Warscheinlich weiß sie jetzt schon , dass ihr da etwas nicht passt?? Nachts trinkt sie eher an der Brust bzw mehr aber tags und vor allem ab Nachmittag/Abend schreit sie die Brust fast nur an. Sie schluckt auch immer sehr viel luft beim Trinken und oft dachte ich ihr tut während dem Trinken was weh aber wenn sie dann dazwischen Bäuerchen macht ist es auch nicht besser . Irgendwie ist das alles schon total verfahren:-/ Sie hatte schon von Anfang an auch viele Blähungen und ist abends und nachts sehr aktiv und wir kommen kaum zum Schlafen. Wir haben mal eine Nacht bei meinen Schwiegereltern geschlafen und ich habe Milch abgepumpt aber eine Flasche nimmt sie gar nicht. Wir haben welche von Nuk, Avent und auch von Nuby mit Nippelsauger aber sie trinkt nicht an der Flasche. Was kann man noch machen?? vielen Dank für die Hilfe im Vorraus Liebe Grüße

von MamaSteffi1 am 03.04.2012, 17:54



Antwort auf: Brauche Hilfe bei Trinkproblemen meines Babys 6einhalb Wochen alt

Liebe MamaSteffi1, es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller bekommt, sollten Sie diesen künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 03.04.2012



Antwort auf: Brauche Hilfe bei Trinkproblemen meines Babys 6einhalb Wochen alt

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich denke schon, dass ich einen zu starken Milchspendereflex habe. Sie verschluckt sich schon öfter beim Trinken und ab und zu habe ich auch schon gesehen, dass die Milch in einem Strahl herauskommt. Sie hat auch das erste Mal so extrem zu Schreien angefangen an der Brust als ich sie einmal erst nach 4 Stunden angelegt habe (zuvor hatte sie so lange geschlafen). Jetzt nach ein paar Tagen trinkt sie wieder relativ normal an der Brust und schreit nicht mehr so. Jetzt möchte sie allerdings wieder alle 1,5-2 Stunden trinken und sie schläft dabei immer ein und wenn ich sie weg lege möchte sie wieder an die Brust. Einen Schnuller nimmt sie auch überhaupt nicht (genauso wie Flaschen... Sie würgt immer dabei und ich denke sie versteht auch die andere Saugtechnik nicht) und deshalb denke ich sie möchte meine Brust als Schnuller. Manchmal saugt sie gar nicht richtig an der Brust und ihr reicht es , dass sie die Brustwarze im Mund hat. In der Nacht kann ich auch oft nur so schlafen bzw. sie schläft nur an der Brust. Was kann man dagegen machen? Sollte man das so lassen? Sie trinkt dann nur immer ein paar Schluck und schläft wieder ein. Wenn ich sie von der Brust wegnehme schreit sie dann. Viele Grüße Steffi

von MamaSteffi1 am 06.04.2012, 22:07