Liebes Stillberatungsteam,
ich bin grad mit den Nerven ziemlich am Ende.
mein Kleiner ist 18 Tage alt. Im KH hat es die ersten Tage mit dem Anlegen nicht funktioniert, er hat zwar wie wild gesaugt, es kam aber nichts.
Muß(te) mit Stillhütchen arbeiten, da ich Hohl/Schlupfwarzen habe, das Hütchen hat er auch akzeptiert. Nach 2 1/2 Tagen war er ziemlich dehydriert, sodass die Schwestern ihm Fertig-Fläschchen gegeben haben. Ich habe dann parallel dazu eine Milchpumpe bekommen und pumpe seit dem 3/4. Tag nun mehrfach täglich (ausreichend) Muttermilch ab, die ich ihm mit der Flasche gebe. Das Anlegen habe ich immer wieder versucht, er lutscht aber kurz dran rum und schreit dann solange im Dauerton, bis er die Flasche wiederhat.
Mich streßt das Alles grad sehr. Ich füttere ihn mit der Flasche, teilweise muß ich zufüttern mit Beba, da ich vor kaum hinterherkomme mit dem Abpumpen. Das Abpumpen selbst hat mir solche Rückenprobleme gebracht, dass ich fast täglich mehrfach Ibuprofen nehmen muss, da ich es vor Rücken-und Kopfschmerzen kaum noch aushalte. Ich versuche es natürlich ohne, aber es wird immer schlimmer.
Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Ich bin anscheinend eine unfähige Mutter, die ihr Kind nicht stillen kann. Am liebsten würde ich abstillen, denn Muttermilch mit Schmerzmittel versetzt ist wohl auch nicht richtig. Das Stillen bekomme ich nicht hin, meine Hebi sagt, ich soll es weiter üben, nur wie?, es klappt einfach nicht.
Hilfe- bitte!
Danke im voraus & liebe Grüße
von
Baby_HH
am 03.05.2012, 12:46
Antwort auf:
Bin verzweifelt, das Stillen klappt nicht!
Liebe Baby_HH,
lass dich zuallererst einmal virtuell in den Arm nehmen.
Du bist NICHT schuld und auch NICHT unfähig, Du bist nur leider nicht gut beraten worden!
Dein Kind hat schnell die Flasche bekommen und ist saugverwirrt, es KANN Nicht effektiv und korrekt an der Brust trinken.
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird.
Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung".
Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für der Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal "es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen.
Bitte wende dich so schnell wie möglich an eine kompetente Stillberaterin vor Ort, die dir zeigen kann, wie Du abpumpen kannst, ohne Schmerzen zu bekommen und die dir auch zeigen kann, wie Du dein Kind an die Brust bekommen kannst.
Außerdem kann sie dir Tipps zur Milchsteigerung geben und sich das Saugverhalten deines Babys anschauen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.05.2012
Antwort auf:
Bin verzweifelt, das Stillen klappt nicht!
Hallo,
du bist keine unfähige Mutter. Schau ich habe insgesamt 4 Kinder und nicht bei allen hat das stillen geklappt. Meine große Tochter wollte gar nicht an die Brust, das fing im Krankenhaus nach der Geburt an, sie hat sich geweigert an der Brust zu trinken.Hat dann letztendlich die Flasche bekommen. Wie fertig war ich damals und traurig, aber ich konnte sie ja nicht hungern lassen :-) auch sie ist groß geworden :-) aber ich weiß wie du dich fühlst.
Dein kleiner hat wahrscheinlich eine Saugverwirrung. Hat gelernt aus der Flasche geht es schneller als aus der Brust.
Vielleicht kann dir eineStillberaterin vor Ort helfen, die mal zu dir kommt und nachschaut was alles falsch läuft?
Lass dich drücken.
von
Mma kerstin
am 03.05.2012, 14:25
