hallo biggi, ein gutes neues jahr erst mal.
ich bin etwas verwirrt und unsicher bzgl. meiner schwester. mein sohn ist 5,5 monate alt und wird voll gestillt. meine schwester hat eine tochter mit 2 monaten. nun hat meine schwester heute probleme mit ihrer brust. die ist heiss und tut weh. sie fühlt sich nicht wohl und hat etwas fieber. sie meint ihre kleine trinkt die brust nicht leer. gestern abend hat sie ihr auch ein fläschchen gegeben mit premilch. nun meinte die hebamme sie solle paracetamol nehmen und sich hinlegen und sie könnte wenn möglich zu mir fahren und meinen sohn stillen damit ihre brust geleert wird. ich war etwas sprachlos und habe gesagt, dass es ok ist wenn es ihr hilft. nun bin ich jetzt ziemlich genervt und verwirrt, da ich jetzt darüber nachgedacht habe und das bringt ja mein stillrhythmus auch durcheinander. ich finde es von der hebamme auch etwas verantwortungslos einfach mir die verantwortung zu übertragen. ich würde gerne meiner schwester helfen aber wie? was soll ich sagen, dass ich nicht will, dass mein sohn von ihr gestillt wird. ich bin nicht eifersüchtig, ich möchte nur nicht, dass wir jetzt plötzlich auch probleme bekommen.und wenn er nicht ihre milch verträgt? sehe ich das zu eng. rege ich mich umsonst auf und es würde niemanden schaden. ich denke, dass sie durch die milchflasche 2 stillmahlzeiten ausgelassen hat und jetzt eben die brüste weh tun, da sie so voll sind. was denkst du. welche erfahrungen hast du diesbezgl. vielen lieben dank für deine mühe.
von
lilafee
am 01.01.2013, 21:03
Antwort auf:
bin etwas verwirrt
Liebe lilafee,
also ich würde auch nicht wollen, dass jemand mein Kind stillt und wenn deine Schwester einen Stau hat, dann soll sie IHR Kind anlegen oder aber abpumpen!
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Deine Schwester kann die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Ich denke, es wäre auch sinnvoll, wenn sich deine Schwester an eine Stillberaterin vor Ort wenden würde.
Adressen von Stillberaterinnen findet sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.01.2013
Antwort auf:
bin etwas verwirrt
Hallo lilafee,
das hört sich sehr sehr merkwürdig an, was die Hebamme Deiner Schwester ihr geraten hat. So etwas habe ich noch nie gehört.
Deine Schwester kann doch auch abpumpen, wenn ihr die Brust schmerzt, warum sollte sie ein "fremdes" Kind anlegen???
Ich würde da NICHT herumexperimentieren. So wie es sich anhört, hat Deine Schwester einen Milchstau.
Sie sollte ihr Baby so oft wie möglich anlegen (und KEINE Flasche geben, um a) die Brust weiter nicht zu leeren und b) um keine Saugverwirrung (die evtl. schon vorherrscht) hervorzurufen) und die Brust kühlen bzw. mit Quarkwickeln behandeln.
Deine Schwester sollte sich auch so schnell wie möglich um eine andere Hebamme bemühen (vielleicht Deine?), falls es nämlich zu einer Brustentzündung kommt braucht sie die Hilfe einer professionellen Hebamme bzw. Stillberaterin.
Viel Erfolg,
Sunshine
von
sunshine12345
am 01.01.2013, 22:03