Starker Milchspendereflex, wie Milch auffangen etc.

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Starker Milchspendereflex, wie Milch auffangen etc.

Hallo! Meine Tochter wurde am 11.11 geboren und ist zu meiner Freude ein Stillkind was mein Sohn von 2 1/2 damals nicht war. Nun bin ich sehr gut in der Milchbildung und die Kleine schreit sich regelrecht weg, dockt an, dockt ab wenn ich sie anlege, da mein Milchspendereflex enorm ist. Ich lege sie nun schon nur an einer Seite an und lass die andere laufen aber bessern tut sich nichts. Wie lang brauch die Brust ungefähr bis sich das einspielt? Ich lass die Milch erst etwas laufen wenn die Kleine die Milch zum sprudeln gebracht hat oder streiche etwas aus damit es nachlässt denn es spritzt richtig. Bergaufstillen kann ich nicht, ich bin derzeit froh dass ich den Fliegergriff hinbekomme, muss noch etwas üben. Ausserdem kam ich auf die Idee die MIlch aufzufangen von der mitlaufenden Seite, denn die Tücher sind immer klatschnass und ich finds schade. Gibt es etwas womit man gut auffangen kann? Könnte ich dann die Milch von einem Tag sammeln und abends dann einfrieren? Wäre es denn möglich noch irgendwann abzupumpen und der Zwergin unterwegs abgepumpte Muttermilch zu geben und zu Hause zu stillen? Ich bin nicht grad der Typ der sich gerne in der Öffentlichkeit entblößt zumal ich nicht grad nur ein A-Körbchen besitze und es schon eine Fummelei ist bis ich alles zurechtgerückt hab ;) liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 21:52



Antwort auf: Starker Milchspendereflex, wie Milch auffangen etc.

Liebe Sonnenblume83, bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Mit dem Auffangen der Milch in Milchauffangschalen zum anschließenden Aufbewahren solltest Du vorsichtig sein. Die Schalen müssen absolut sauber sein und die Milch darf wirklich nur für ganz kurze Zeit darin sein. Besser ist es auf diese Art des Milchsammelns zu verzichten, denn in diesen Schalen herrscht sehr bald Körpertemperatur und Keime können sich sehr schnell vermehren. Wenn es wirklich nur eine kurze Zeit ist, die die Schalen an der Brust sind, wäre der Wärmefaktor zu vernachlässigen, aber die Erfahrung zeigt, dass es in vielen Fällen eben nicht nur bei einer kurzen Zeitspanne bleibt. Außerdem sammelt sich in den Auffangschalen nur die laktosereiche und relativ fett und kalorienarme Vordermilch, aber keine Hintermilch. Als häufiger Ersatz für eine Stillmahlzeit ist reine Vordermilch nicht empfehlenswert. Sicherlich kannst Du (wenn das Stillen sich richtig eingespielt hat) auch abgepumpte Milch füttern. Allerdings wird deine Milchbildung wird nicht einfach für mehrere Stunden Pause machen. Du brauchst also die Möglichkeit, deine Milch abzupumpen, um Stauungen und alle Problem, die damit einhergehen können, zu vermeiden. Es ist sehr viel schwieriger und unangenehmer, während unterwegs einen Platz und auch die Zeit zum Abpumpen zu finden, als ein Baby zu stillen. Mit etwas Übung (vielleicht vor dem Spiegel) und entsprechend geschickt geschnittener Kleidung, muss niemand (außer einer Mutter, die selbst Stillerfahrung hat) bemerken, dass Du dein Baby stillst. Zum Stillen musst Du dich ja schließlich nicht ausziehen oder dich übermäßig entblößen, es geht auch absolut unauffällig. Mit etwas Geschick kannst Du stillen und dich weiter unterhalten und die meisten Leute werden sich lobend über Ihr so friedliches Baby äußern. Eine andere Möglichkeit ist, dass sie sich zum Stillen in eine ruhige Ecke oder einen anderen Raum zurückziehen, wenn Du nicht "vor allen Leuten" stillen magst. Es ist sicher einfacher und angenehmer sich mit dem Baby zum Stillen zurückzuziehen, als mit einer Pumpe auf die Toilette zum Abpumpen zu gehen. Bei einem Stadtbummel bietet sich eine ruhige Ecke in einem Cafe, eine Leseecke in einem Buchgeschäft oder aber auch ein Wickelraum (manche sind sehr gemütlich eingerichtet) oder vielleicht auch eine Umkleidekabine an, um sich zum Stillen zurückzuziehen. Du wirst sehen, mit jedem tag bekommst Du mehr Routine und Sicherheit! LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 19.11.2008



Antwort auf: Starker Milchspendereflex, wie Milch auffangen etc.

hallo ich kann dir nur einen tipp geben wegen dem auffangen der milch es gibt auffangschalen für die Muttermilch http://www.amazon.de/NUK-10252067-Brustschalenset/dp/B000OKLPUA/ref=pd_cp_by_2?pf_rd_p=213562191&pf_rd_s=center-41&pf_rd_t=201&pf_rd_i=B000MMQO60&pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_r=03CNMD54Q9GDJHTX6NSH

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 23:45



Antwort auf: Starker Milchspendereflex, wie Milch auffangen etc.

Danke für die Antwort zu allererst. Leider Gottes haben wir das kleine Problem dass mein Maus seit gestern eine Spreizhose trägt und von daher nicht jede Stillposition machbar ist. Ich stille von Anfang an im Fliegergriff da wir beide damit besser zurecht kommen als mit der Wiegeposition. Bergaufstillen würde wegen der Hose wohl auch nicht funktionieren. Wenn ich die Kleine öfter anlege, produzier ich dann nicht noch mehr Milch? Bisher handhabe ich es so dass ich sie entscheiden lasse und nach einer Pause wie gestern Abend von 3 Stunden explodier ich bald. Es ist auch furchtbar anstrengend die Kleine warten zu lassen bis der MIlchfluss nachlässt denn sie schreit sich richtig ein wenn sie Kohldampf schiebt. Und ich biete ihr schon nur 1 Brust an, auch wenn sie nach einer 3/4 Stunde oder so nochmal einen Nachschlag möchte. Ich versuch das heute aber mal mit dem noch häufiger anlegen, vielleicht bringts ja wirklich was :) lG

Mitglied inaktiv - 19.11.2008, 09:48



Antwort auf: Starker Milchspendereflex, wie Milch auffangen etc.

Liebe Sonnenblume83, für dein Kind ist es leichter, wenn es öfter angelegt wird, weil die Brust eben nicht so voll ist. Du könntest versuchen, den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du dein Kind anlegst, dann kann die gestaute Milch schon vorher ablaufen. Schreib doch heute noch einmal, ob das klappt! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 19.11.2008



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