Beruhigung für Zweiflerinnen und Dank an die gute Arbeit

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Beruhigung für Zweiflerinnen und Dank an die gute Arbeit

Liebe Stillberaterinnen und gerade gewordene Mütter, nachdem ich mir in diesem Forum laufend auch durch die Fragen anderer Hilfe und Bestätigung holen konnte, die frau in dieser Situation gar nicht genug bekommen kann, möchte ich noch einmal mit Hilfe unseres Beispiels Mut machen. Unsere Tochter hat von Anfang an sehr viel gestillt, Abstände zwischen 1,5 und 2,5 h, die eigentlich nie (außer nachts) länger waren. Sie hat zeitweilig nachts in denselben Abständen gestillt, und das waren recht lange Zeiten. Jetzt, mit 17 Monaten beginnt gerade eine Phase, in der sich ihr Schlafverhalten zu ändern scheint: Sie wacht tagsüber nicht mehr nach 1/2 oder 3/4 h auf. Ich hab mich dann immer dazugelegt, sie gestillt und dabei selbst geschlafen oder gelesen, bis sie, oft auch nicht, selbst losließ und sich umdrehte, was lange nicht der Fall war. Jetzt schafft sie knapp zwei Stunden. Das ist zwar schlafmäßig noch immer nicht genug, ich muss also noch immer "verlängern", aber sie tankt sich dann nur voll, meist nur an einer Brust, lässt schnell wieder los, dreht sich um und schläft friedlich weiter. Ich hab plötzlich viel mehr Zeit. Auch nachts ändert sich das gerade. Hier schläft sie jetzt meist 5-6h, manchmal sogar länger, am Stück, tankt dann wieder komplett voll, beide Seiten (kann mir niemand erzählen, dass sie nicht trinken muss) und schläft dann wieder weiter. Also möchte ich das doch berichten, weil ja die große Sorge in unserem Land immer verbreitet wird, dass die Kinder, wenn man sie entsprechend bedarfsgerecht stillen lässt, "programmiert" werden, das sehr lange weiter zu tun. So ein Quatsch, sage ich aus meiner aktuellen Erfahrung. Auch die Frage, ob überhaupt so lange gestillt werden soll, erübrigt sich, wenn frau ein 17 Monate junges Kind vor sich sieht, das die gemütlichen Schnubbelstunden und -minuten so dringend braucht und das dadurch so viel Glück und Frieden erlebt. Es ist ein Anker in turbulenten Zeiten, ein Segen bei Infekten (echte Krankheiten hatten wir bis auf das Dreitagefieber noch nicht) und auch in Bezug auf Verletzungen, Kummer, Trotz wird vieles dadurch leichter. Also liebe Mütter, lasst Euch das Stillen nicht ausreden, und, wenn ihr könnt, nehmt euch die Zeit, das so oft und lange zu tun, wie eure Kinder es zu brauchen scheinen, sie werden es euch hundertfach zurückgeben! Vielen Dank für die wunderbare Arbeit in diesem Forum an Kristina und Biggi! Herzliche Grüße sileick

Mitglied inaktiv - 26.03.2013, 22:58



Antwort auf: Beruhigung für Zweiflerinnen und Dank an die gute Arbeit

Liebe sileick, was für ein schöner Bericht!! Ich danke dir fürs Teilen und Mut machen. Ja, wir erleben es immer wieder, und LLL als Organsation schon seit vielen Jahrzehnten: Den Babys das zu geben, was sie brauche (und sie wissen ganz genau, was das ist) schafft keine kleinen Monster oder Tyrannen, sondern ausgeglichene, glückliche, selbstsichere und einfühlsame Menschen. Solche, die die Bedürfnisse anderer wahrnehmen und akzeptieren können, weil mit ihren eigenen achtsam umgegangen wurde. Dass sich dieses Wissen leider noch nicht so richtig durchgesetzt hat liegt sicher in erster Linie an Interessen, die Firmen und Unternehmen haben, die mehr Geld verdienen mit unsicheren, ängstlichen und somit viel beeinflussbaren Menschen... :-( Schön, dass jetzt für euch, sileick, eine ruhigere Zeit beginnt und du so lange "durchgehalten" hast - die kritischen Stimmen waren sicher nicht immer einfach zu ertragen :-) Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 26.03.2013



Antwort auf: Beruhigung für Zweiflerinnen und Dank an die gute Arbeit

Liebe Kristina, die kritischen Stimmen waren und sind eine Qual. Man muss ein dickes Fell bekommen und sich gut abgrenzen lernen, um den eigenen Weg bzw. den zu gehen, den das Kind braucht. Besonders, wenn dann immer noch weitergestillt wird. Da werden die Stimmen um einen herum dann von Monat zu Monat häufiger, die Kritik üben, manchmal auch sehr harsch. Ich würde nur eines anders machen, beim nächsten Kind: Mich von Anfang an komplett durch mein Kind leiten lassen und niemandem als meiner und der Intuition meines Kindes dabei zu vertrauen. Viele liebe Grüße sileick

Mitglied inaktiv - 27.03.2013, 23:05



Antwort auf: Beruhigung für Zweiflerinnen und Dank an die gute Arbeit

gefällt mir! ;-)

von Honey_1705 am 28.03.2013, 20:38



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