Frage: Beikoststart

Guten Tag, meine Tochter ist jetzt 21 Wochen alt. Ich stille sie. Zurzeit nahezu alle 4 Stunden. Heute stellte ich fest, dass sie zum ersten Mal richtig gerne den Löffel für ihre Vigantoletten nahm. Auch Wasser, das ich ihr danach auf dem Löffel zum Test anbot, hat sie weggemümmelt. Meine erste Tochter stillte ich 10 Monate, weil sie vorher nicht Beikost nehmen wollte. War eine absolute Qual. Wollte meine jetzige Tochter auch mindestens 6 Monate stillen und vielleicht darüber hinaus, damit ich bei dem Frühlingswetter auch mal ungebunden bin, als dass ich immer irgendwo drin sein muss. Wie sehen Sie das? Beikoststart?

von Caitryn am 05.02.2013, 19:32



Antwort auf: Beikoststart

Liebe caitryn, Das Aufwachen in der Nacht bedeutet nicht, dass Ihr Baby reif für Beikost ist. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Wir folgen den Empfehlungen der WHO, die noch immer für bis zu 6 Monate volles, also ausschließliches Stillen spricht. Der "Idealzustand" ist, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 05.02.2013



Antwort auf: Beikoststart

Die 4 Stunden haben wir erst seit über einer Woche. Vorher stillte ich sie maximal einmal pro Nacht, jetzt auf jeden Fall zweimal. Zeichen für Beikosteinführung? Ich wollte doch so gerne noch länger voll stillen.

von Caitryn am 05.02.2013, 19:37