Hallo Biggi
ich habe auch mal eine Frage:
Mein Sohn ( 21.07.08) wurde voll gestillt.
Er hatte aber immer so einen guten Appetitt, dass ich nach Weihnachten die Beikost eingeführt habe ( + 5 Monate)
Die Stillabstände wurden nämlich immer kürzer und ich hatte das Gefühl, dass er nicht genug bekam.
Wir geben ihm nun mittags eine Breikost, was er auch sehr gut annimmt.
Nun ist es aber so, dass er oft nachmittags die Brust verweigert und nur schreit.- manchmal auch abends ( verschieden)
Biete ich ihm dann statt der Brust einen Getreide Brei an, wird das mit Wonne gegessen.
Heisst das dass er sich selber langsam abstillt? :-(
( meine 1. tochter habe ich voll 6 Monate gestillt und dann Beikost gemacht und ca. mit 1 Jahr abgestillt)
Ich mache das jetzt seit dieser Woche etwas nach Gefühl, biete erst die Brust und wird diese verweigert geb ich ihm Brei.
Ist das richtig?
( nachts wird er aber ausschliesslich und oft gestillt und auch morgens)
Dann habe ich noch eine Frage zum Stuhlgang.
Seit wir die Beikost ( nach Weihnachten) begonnen haben, massiere ich ihm täglich den Bauch w/ Stuhlgang. Meist wenn ich den Bauch massiert habe, und ich die Beinchen gegen den Bauch drücke kommt der Stuhlgang nach einer Zeit.
Nur von selber hat er bisher noch nie was in die Windel gemacht.
Also ich habe auch noch nie so lange gewartet bis er es selber gemacht hat, da ich ihm immer beim Wickeln massiere und schaue ob etwas kommt, weil ich Angst vor Verstopfung habe.
Aber nun frage ich mich ob er es doch auch irgendwann von "selber" könnte, denn er drückt schon immer sehr stark, aber ich habe das Gefhl dass nichts raus kommt.
Oder kommt das schon nach einiger Zeit?
Stuhlgang ist zwar fester geworden aber eigentlich nicht "hart"
Muss ich ihm zu trinken anbieten? er trinkt nicht aus der Flasche, deshalb versuche ich es immer mit etwas Wasser aus dem Becher, geht zwar auch immer etwas daneben, von daher habe ich keine Kontrolle :-(
Ich hoffe es waren nicht zuviele Fragen und danke Dir sehr für eine Hilfestellung!
Was kann ich ihm denn so als Fingerfood anbieten zum lutschen/kauen? Ist jetzt dann 6 Monate alt.
DANKE
LG Manuela
Mitglied inaktiv - 12.01.2009, 08:31
Antwort auf:
Beikostfrage
Liebe Manuela,
ein sechs Monate altes Kind stillt sich nicht selbst ab, es streikt eventuell an der Brust oder es ist saugverwirrt.
Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst.
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. Auch für alleinige Breikost ist dein Kind noch viel zu jung.
Für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von "xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab.
Es sollte jedoch nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Dies ist immer ein Eingriff in den "normalen" Ablauf und kann auch zur Gewöhnung führen, so dass sich ein langfristiges Problem daraus ergeben kann.
Leichte Bauchmassage ist in keinem Fall schädlich.
Wenn ein Kind allerdings längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (eventuell einfach häufiger stillen) und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt.
Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.
Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit.
Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Bei diesem Lernvorgang ist es ganz normal, dass eine Zeitlang der größte Teil am Kinn herunter äuft und irgendwo nur nicht im Magen landet. Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut).
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 12.01.2009