Hallo Biggi eine Frage zur Beikost mein Knirpsi ist 6 Monate alt ich dachte ich habe die Anzeichen richtig gedeutet und wollte mit Beikost beginnen aber irgendwie möchte er doch noch nicht was überhaupt nicht schlimm ist ist Stille ihn gerne weiter aber er trinkt zb in der Nacht gefühlt die ganze Nacht , tagsüber auch so alle gute 3 Stunden Mal früher mal später er trinkt sehr gut nimmt Ansicht auch gut zu von daher hab ich es nicht so eilig mit der Beikost ich habe selber Pastinake gedämpft und püriert und nach 3 Tagen möhrchen versucht hab ein bisschen Bio Rapsöl dazu getan auf jeden Fall möchte er noch nicht er hat seinen Mund nicht mehr aufgemacht ich warte jetzt 3 Wochen oder nur 2 was meinst du ?und probiere es noch Mal aber kann ich ihn evtl Mal ne birne pürieren oder Apfel oder Wassermelone ich meine nur ein bisschen Obst wegen der Vitamine oder soll ich damit noch warten bis er mittags isst ... Hast du evtl noch ein Rezept für einen leckeren mittags Brei ? Vielen Dank LG
von
Leoniechensmama
am 08.04.2019, 14:41
Antwort auf:
Beikost
Liebe Leoniechensmama,
ich würde einfach immer wieder Beikost anbieten.
Wichtig ist, dass aus dem Thema "Essen" kein Kampf gemacht wird. Einen solchen Kampf verlieren die Eltern sehr schnell und viele Essstörungen haben ihre Ursache in der ganz frühen Kindheit, wenn das Baby zum essen gezwungen werden sollte.
Der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst".
Vermeide es, dein Kind mit Gewaltkuren zum Essen zwingen zu wollen, ja lass das Thema ganz sein. Stille dein Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Ruhe eingekehrt ist und probiere es dann erneut.
Sicher ist auch für dich das auf deutsch erhältliche Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich.
Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken:
Energie: 830 kcal = 1185 ml MM
Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM
Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM
Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM
Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM
Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen.
Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Von vielen Experten wird in Bezug auf Obst und Gemüse empfohlen, es zuerst in gekochter Form anzubieten und wenn das gut vertragen wird in roher Form.
Probiere es einfach einmal aus.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.04.2019