Frage: Beikost und Stillen

Hallo, ich habe mal eine Frage bezüglich Beikost und Stillen. Da einem ja vom Umfeld immer viel reingeredet wird, was das Essen betrifft, möchte ich mich hier mal versichern, dass ich das so beibehalten kann, wie ich das jetzt mache. Unser kleiner Mann wird am 22.5. genau 6 Monate alt. Er isst seit 2 Wochen regelmäßig mittags Gemüse. Pastinake mit Kartoffel, oder Kürbis mit Kartoffel. Von mir aus hätte ich erst später begonnen, aber er wollte von sich aus. Er hat immer gemeckert, wenn er nur so mit am Tisch saß und war total zufrieden, als er die ersten 2 Wochen dann immer mit uns zusammen 2-3 Löffelchen Gemüse gegessen hat. Jetzt bekommt er seit knapp 2 Wochen regelmäßig den Brei, allerdings nur ein kleines Gläschen. Danach stillen wir noch ausgiebig. Da er einfach Spaß am Essen hat und ich das nicht unterdrücken möchte, hat er gestern Abend einen GOB bekommen. Den hat er komplett weggeputzt. Mein Plan war jetzt, das so fortzusetzen. Also mittags Gemüsebrei, in ein paar Wochen auch mit Fleisch und abends den GOB. Ansonsten ganz normal weiter stillen. Ich möchte ihm lieber nach den Mahlzeiten die Brust zum Durstlöschen geben, statt Wasser, da er sowieso nicht der Kräftigste ist und ihm die zusätzliche Milch denke ich ganz gut tut. Kann ich das vorerst mit den Mahlzeiten so beibehalten und dem Stillen, oder muss er Tee oder Wasser trinken zum Essen? Ich möchte nämlich eher ungern schon komplette Mahlzeiten ersetzen, er ist ja noch sehr jung. Und wenn er stillen möchte, denke ich doch, das ist in Ordnung, oder? Wir stillen trotz der zwei Mahlzeiten sehr oft und ich möchte das auch gerne länger so beibehalten. Ist das ok so? Ich setze uns da nicht unter Druck und bin nicht darauf aus, dass er so schnell wie möglich eine komplette Mittagsmahlzeit isst, sondern ich achte darauf, dass er nur die Menge bekommt, die er wirklich bereit ist, zu essen. Milchbrei abends kommt nicht in Frage. Ich stehe mit der Pumpe auf Kriegsfuß und fertigen Milchbrei bekommt er nicht, da er Kuhmilch anscheinend schlecht verträgt, sodass ich selbst auf Milchprodukte verzichte. Meine Hebi meinte, mit dem Stillen wäre der Milchbrei sowieso unnötig. LG und Danke Sandra

von peanut-baby am 08.05.2012, 14:11



Antwort auf: Beikost und Stillen

Liebe Sandra, Du machst es perfekt  - GENAU SO soll es sein! Der Begriff BEI Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 08.05.2012



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