Frage: Beikost /Stillen

Hallo,Frau Welter, mein Sohn ist 7 mon.und 10 Tage alt.Und ich stille noch.Er bekommt mittags Kartoffel-Fleisch-Brei,also mittags stille ich nicht zusätzlich.Und abens bekommt er Michbrei und zum Schluß noch Muttermilch.Ich bin mir nicht sicher,wann ich abends nicht mehr stillen soll,ich möchte auch nicht dass meinem Sohn was fehlt.Was würdest du mir da raten,wie soll ich machen.Ich stille praktisch nur noch 3x am Tag,dh.um 8 h,16-16:30 h und 19:45 h und auch natürlich wenn er nachts aufwacht,ist so die Muttermilch ausreichend,wie ich das so mache! Das andere Problem ist,er trinkt nicht so gerne Wasser und Tee zu den Mahlzeiten,jetzt habe ich ihm Trinklernflasche gekauft,ihn bisshen dadurch zu motivieren,wass kann ich noch machen,damit er besser trinkt. Dankeschön für Ihre Hilfe!

Mitglied inaktiv - 27.04.2009, 14:05



Antwort auf: Beikost /Stillen

Liebe fato, es gibt keine Grammzahl, ab der Du nicht mehr anlegen sollst. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel sein und das Wort Beikost solltest Du wörtlich nehmen: es ist zusätzliche Nahrung, die das Stillen ergänzt und nicht ersetzt. Erst im zweiten Lebensjahr verschieben sich die Relationen. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. So lange Du dein Kind weiterhin nach Bedarf anlegst, braucht es zu Beginn der Einführung der Beikost keine zusätzliche Flüssigkeit. Du kannst jedoch damit anfangen, deinem Kind Wasser in einem Becher anzubieten und es so allmählich an den Becher gewöhnen. Nach einiger Zeit wird dein Kind dann recht gut gelernt haben, aus einem Becher zu trinken. Sicherlich kannst Du auch Muttermilch anbieten. sowohl für Erwachsene als auch für Babys ist Wasser das optimale Getränk. Tee sollte wie ein Medikament betrachtet werden und Medikamente nehmen wir ja auch nicht wie Bonbons Gerade die bei uns in Deutschland so weit verbreiteten Kräutertees (wie Fenchel, Kamille, Pfefferminz usw.) haben alle eine Heilwirkung. Das heißt aber auch, dass sie neben dieser Heilwirkung auch Nebenwirkungen haben und die sind nicht unbedingt erwünscht. Fencheltee kann zum Beispiel bei Babys Blähungen verursachen, vor allem, wenn es zuviel davon bekommt oder die stillende Mutter zuviel davon trinkt. Oder wusstest Du, dass Pfefferminztee in großen Mengen genossen das Herz schädigen kann? Wasser ist wirklich die beste Alternative. In Deutschland gehört das Leitungswasser zum bestkontrolliertesten Nahrungsmittel und normalerweise spricht nichts dagegen auch dem Baby Leitungswasser zu geben, außer ihr wohnt in einem Haus mit Bleirohren oder in einer Gegend, in der das Leitungswasser einen zu hohen Nitratgehalt aufweist (Wasserwerk fragen). Mineralwasser sollte den Aufdruck "zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet" tragen, damit der Mineralgehalt nicht zu hoch ist. Die meisten Babys ziehen stilles Wasser vor, das Spritzen beim kohlesäurehaltigem Wasser ist vielen Babys unangenehm. Lass dein Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setze auf seinen Nachahmungstrieb und versuche es nicht mit Druck. Dein Kind wird nicht verdursten, vor allem nicht, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Kindes über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt es wird nach Bedarf gestillt. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Hab Geduld, dein Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und solltest Du den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und dein Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann mache aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Du bekommst es im Buchhandel, bei einer LLL-Beraterin oder auch hier im Still-Shop. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.04.2009



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