Frage: Beikost, Stillen und schlafen

Hallo, Greta ist jetzt 7,5 Monate alt und mit etwa 5,5 Monaten haben wir mit der Beikost begonnen, weil sie wahnsinnig interessiert war. Vorher stillte ich nach bedarf, das war von Geburt bis dahin alle zwei Stunden in etwa, anfangs gab es nachts stillfreie Phasen, das ist aber lang her. Milch ist genug da, sie trinkt aber immer nur recht kurz. Nach Problemen mit dem Brei sind wir inzwischen an folgendem Punkt angekommen: Aufstehen gegen 7 Erste Mahlzeit so 8-9 stillen Gegen 12 Brei (40-100g) Gegen 3 stillen Gegen 5 stillen Gegen 7 Brei (70-100g) Um acht ins Bett, zum einschlafen stillen, dann normalerweise alle eineinhalb bis zwei Stunden stillen. Nachmittags gibt es manchmal nur eine stillmahlzeit, je nachdem wie es passt. Mich wundert nun dieser nächtliche Rhythmus... wird sie Tags nicht satt? Kann es sein, dass sie doch nicht Beikost bereit ist und ihr das stillen fehlt? Sie schläft im gitterbett neben meinem Bett. Das Gitter ist seit etwa zwei Wochen dran, weil sie mobil ist, vorher war es ein beistellbett... ich habe, auch wenn das natürlich etwas zermürbend ist mit diesen schlafunterbrechungen, kein Problem so weiter zu machen, aber sie ist 75cm groß und wiegt 7500g, also es ist nicht viel dran, ich bin einfach nicht sicher, das alles in Ordnung ist so. Soll ich den Brei vielleicht nochmal weg lassen und gucken wie es dann ist? Vielen Dank Janisbaby

von Janisbaby am 19.03.2019, 21:02



Antwort auf: Beikost, Stillen und schlafen

Liebe Janisbaby, Du kannst den Brei geben und trotzdem vermehrt stillen, wenn Dein Baby nicht ausreichend zunimmt. Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit acht oder zehn Monaten. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 19.03.2019



Antwort auf: Beikost, Stillen und schlafen

Achja, vielleicht ist das noch wichtig, einen Schnuller zum schlafen hat sie seit etwa vier Wochen...

von Janisbaby am 19.03.2019, 21:07



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