Frage: Beidseitige Brustentzündung

Guten Morgen, Erstmal zu meinem Krankheitsverlauf. Ich habe seit 2 Wochen eine starke Brustentzündung . Fing Dienstags abends an mit Fieber und Krankheitsgefühl, am nächsten Tag ging es besser, sodass ich mit meiner Hebamme die Woche versucht habe das ganze mit Kühlen, anders anlegen, Brust ausstreichen und allem, was sonst so empfohlen wird, versucht habe. (Sie hat es auch mit Lasern versucht)Aber es hat sich kein bisschen gebessert. Samstags hat mich meine Hebamme dann vorsichtshalber ins Krankenhaus geschickt. Dort wurde ein Ultraschall gemacht. Die Ärztin hat angeblich keine Rötung der Brust gesehen und im Ultraschall war alles in Ordnung. Bin dann nch Hause, weil die im Krankenhaus am Wochennde ja eh nichts weiter machen können. Montags bin ich zu meiner Frauenärztin, weil immer noch keine Veränderung zu sehen war. Meine FA hat nur kurz gefühlt und mich dann wieder nach Hause geschickt, ich solle es weiter mit Kühlen usw. Versuchen. Hat natürlich nichts geholfen und Mittwochs wurde es dann noch schlimmer, Donnerstags wieder Arzttermin, bei dem endlich nochmal ein Ultraschall gemacht wurde. Da hat sie einen Abszess gefunden. Auf der anderen Seite ( unter einer Gewebsverknotung, die ich schon viele Jahre habe) dann noch einen weiteren kleineren Abszess. Habe amoxicillin bekommen, mit den Worten, wenn es schlechter wird, soll ich am WE ins Krankenhaus, sonst Montags wieder hin. Es wurde nicht schlechter, aber auch nicht besser. Gestern war ich wieder da, die Ärztin hat nur kurz drauf geschaut und mir direkt eine Überweisung in die Hand gedrückt. Habe Mittwoch einen Termin im Krankenhaus, es soll ein Tumor ausgeschlossen werden. Meine Fragen sind: Ist ein Tumor wahrscheinlich ? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass ich resistente Keime habe und das Antibiotikum einfach nicht gewirkt hat? Habe ich einfach zu spät das Antibiotikum bekommen? Werde ich abstillen müssen, da beide Brüste betroffen sind? Meine Frauenärztin hat das angedeutet. Oder gibt es da irgendeine Möglichkeit, trotzdem weiter zu stillen? Kann ein Abszess durch Antibiotikagabe ganz verschwinden? (Falls das Antibiotikum gewechselt werden sollte) oder wird auf jeden Fall im Krankenhaus operiert werden müssen? Ich hoffe sie können meine Fragen beantworten und mich etwas beruhigen. Vielen Dank für ihre Mühe Liebe Grüße

von Zebra am 16.07.2013, 10:17



Antwort auf: Beidseitige Brustentzündung

Liebe Zebra, ein Tumor macht kein Fieber und wenn vorher im Ultraschall nichts zu sehen war, denke ich, dass es wirklich eine Ausschlussdiagnose ist! Wenn es ein Abszess ist, dann besteht dringender Handlungsbedarf, der jedoch nicht darin besteht, dass abgestillt werden muss. Ein Abszess kann behandelt werden und selbst wenn eine chirurgische Eröffnung notwendig wird, muss deshalb nicht abgestillt werden. Diagnostische Verfahren wie Ultraschall und Mammographie sind ebenfalls in der Stillzeit ohne Stillunterbrechung oder gar Abstillen möglich. Ich zitiere aus „Stillen bei Erkrankung der Mutter aus frauenärztlicher Sicht" von Dr. Michael Scheele, IBCLC in „Stillen und Muttermilchernährung Grundlagen, Erfahrungen und Empfehlungen" Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2002: „Weder bei der Mastitis noch bei einem Abszess muss der Frau zum Abstillen geraten werden, wie dies leider heute noch überwiegend geschieht. Bei der Mastitis führt dies, wenn die Frauen nicht sorgfältig über das Vorgehen instruiert werden, sogar zur Verschlimmerung der Situation! Wenn immer möglich, sollten die Frauen auch in dieser schwierigen und belastenden Situation beim Weiterstillen unterstützt und dazu motiviert werden. Andererseits haben viele Frauen bis zur Entwicklung eines Mammaabszesses einen längeren Leidensweg hinter sich, der den dringenden Wunsch nach Abstillen verständlich macht. Dieser sollte in einer einfühlsamen Beratung auch akzeptiert werden. Keinesfalls sollte eine Frau in dieser Situation zum Weiterstillen gedrängt werden! Die Sorge, dass das Kind „Eiter trinkt", ist unbegründet, da der Eiter im Abszess keine Verbindung zu den Milchkanälchen hat. Sonst wäre der Abszess ja nicht vorhanden, da er über die Milchkanälchen drainiert würde. Da das Entleeren der Brust bei der Mastitis und beim Mammaabszess ein wichtiger Teil der Therapie ist und durch das Saugen des Kindes am besten bewerkstelligt wird, unterstützt das Weiterstillen die Therapie in optimaler Weise! Hierfür ist es wichtig, dass zur Abszessinzision kein Mamillenrandschnitt durchgeführt wird. Aus der Abszessinzision kann sich noch etwa drei Wochen lang Milch entleeren. Die Wunde sollte immer gut trocken gehalten werden. Die Sorge, aufgrund des ständigen Flüssigkeitsaustritts aus der Wunde könne sich eine Fistel bilden, ist unbegründet und entspricht nicht der Erfahrung! Wenn das Anlegen des Kindes auf der erkrankten Seite unangenehm ist, kann das Kind auf jeden Fall an der gesunden Seite weitergestillt werden. Die erkrankte Seite wird dann vorübergehend durch Pumpen oder manuell entleert." Ich darf keinen Arzt empfehlen, doch wende dich einmal an die LLL Stillberaterinnen in deiner Nähe, möglicherweise kann die eine der Gruppenmütter einen Tipp geben. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bitte melde dich doch nach dem Termin, gerne können wir auch heute noch telefonieren, wenn Du magst! Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 16.07.2013



Antwort auf: Beidseitige Brustentzündung

Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort ! Bin jetzt etwas beruhigt! werde erstmal abwarten, was mir morgen im Krankenhaus gesagt wird und werde auf jeden Fall versuchen, alles zu tun um weiter zu stillen. Ich melde mich gerne morgen nach dem Termin, wie es weiter geht. Vielen Dank :-)

von Zebra am 16.07.2013, 12:51



Antwort auf: Beidseitige Brustentzündung

Hallo, Heute Vormittag war ich im Krankenhaus. Die Ärztin konnte zum Glück nichts schlimmes entdecken. Soll nun Staphylex nehmen und weiterhin kühlen, vor dem stillen erwärmen und währenddessen ausstreichen, da würde es noch etwas Homöopatisches geben, das den Milchfluss anregen soll, Weißkohl usw. alles was ich ja schon die ganze zeit mache. Wenn das nicht hilft, muss punktiert werden. (Ich glaube so hieß das) und da würde ich eventuell abstillen müssen. An der anderen Brust sitzt der Milchstau unter einer harmlosen Gewebsverknotung (die ich schon seit Jahren habe) da ist die Frage, ob wir den überhaupt in den Griff bekommen. Meine Hebamme kommt morgen und dann besprechen wir alles. So kann ich wenigstens erstmal weiter stillen. Vielen lieben Dank!

von Zebra am 17.07.2013, 14:08



Antwort auf: Beidseitige Brustentzündung

Liebe Zebra, ich freue mich mit dir, dass es nichts Schlimmes ist :-). Ich hoffe, dass das Antibiotika dir schnell hilft und SELBST WENN Punktiert werden muss, ist das KEIN Abstillgrund. Gönne dir viel Ruhe in den nächsten Tagen, dann wird das schon :-). Einen ganz lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 17.07.2013



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