Frage: Baby würgt beim stillen

Guten Morgen, mein Baby ist jetzt ein Monat alt. Bisher lief alles gut mit Stillen, er trank gut und alles war ok. Vor 1 Woche hatte er dann einen Schnupfen. Die Nase war so verstopft, dass er sich öfter beim stillen verschluckte. Nun ist der Schnupfen weg ubd die nase wieder frei. Aber die Probleme beim stillen bestehen weiter. Er dockt an, saugt, trinkt paar Schlucke, dann fängt er an zu würgen (klingt als ob er nach Luft schnappt, er quietscht dabei irgendwie), die Milch läuft ihm aus dem Mundwinkel und er spuckt die Brustwarze wieder aus. Dockt er erneut an, würgt er wieder, die ganze Milch läuft raus, er ringt wieder so nach Luft. usw. Irgendwann klappt es dann manchmal und er trinkt relativ normal weiter. Hab auch das Gefühl an der linken Brust ist es schlimmer als rechts. Nach dem stillen ist dann unsre Unterlage immer milchdurchtränkt weil so viel daneben geht. Ach ja, ich stille hauptsächlixh im Liegen, aber auch im Sitzen "suppt" er rum beim trinken. Zunehmen tut er trotzdem gut weiter und hat auch genug volle Windeln. Ich denk also er trinkt trotzdem genug. Was könnte das sein? Meine Hebamme meint, ich hab zuviel Milch. Aber das hätte ja von Beginn an so sein müssen, oder? Und es trat ja wirklich erst seit dem Schnupfen auf. Stimmt vielleicht was mit seinen Atemwegen nicht? Vielen Dank für die Hilfe!!!!

von Miriam1234 am 07.06.2018, 08:36



Antwort auf: Baby würgt beim stillen

Liebe Miriam1234, beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.06.2018