Baby will stundenlang stillen, wehrt sich dann aber

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby will stundenlang stillen, wehrt sich dann aber

Hallo, Ich bin langsam echt fertig und hoffe hier auf Rat Meine Kleine ist heute genau 4 Wochen alt, ich stille voll und hoffe auch dabei zu bleiben. Seit einer Woche haben wir das Problen, dass sie wenn sie wach ist ca 2 std an der Brust sein will. Allerdings dockt sie in 50% der Fälle nicht einfach an, sondern schreit Die Brust an, übersteckt sich, wehrt ab. Dann wird kurz getrunken für 1-2 Min, abgedockt. Danach beginnt sie entweder um die Brustwarze drumrum zu lecken oder zu picken. Wenn sie die Brustwarze dann wieder hat, trinkt sie max 5 min und wa geht von vorne los. Ich habe diverse Positionen versucht, zwischendurch Bäuerchen machen, Brustwechsel..es hilft nicht. Manchmal schläft sie dann ein, wacht wieder auf und schreit bis sie an die Brust kommt. Auch ein Schnuller, welchen wir seitdem auf Rat der Hebamme im Einsatz haben, hilft dann nicht In den anderen 50% klappt alles problemlos, sie dockt sofrt an, trinkt 15min und schläft. Die erste Vermutung der Hebamme war eine Blockade. Dies wurde untersucht und bis auf eine winzige verspannung im Nacken gab es kein Problem. Ich möchte sie eigentlich unbedibgt weiterstillen, weiss aber nicht wie lange ich diese Situation noch aushalte. Am Ende des Tages bin ich fertig und heule weil ich mein Kind nicht satt zu bekommen scheine. Dies ist für uns beide auf Dauer sicher zu stressig. Ans Stillen in der Öffentlichkeit ist nicht zu denken, ich gehe erst raus wenn sie länger ruhig ist Das Problem, dass sie nicht direkt andockt hatten wir schonmal, aber nach ein paar Versuchen nahm sie dann die Brust und trank ohne Gebrüll. Es folgten 3 tage ohne jedes Problem und nun diese Situation

von Amokka am 30.07.2018, 10:29



Antwort auf: Baby will stundenlang stillen, wehrt sich dann aber

Liebe Amokka, auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller oder die Flasche sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Das kann dann auch die Blähungen verursachen. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.07.2018



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Nachts abgestillt,aber dafuer stundenlang wach

Hallo -;) Ich bräuchte Hilfe-:) Meine Tochter ist 18 Monate alt, bis vor 5 Tagen abends und nachts gestillt. Möchte gerne abstillen, die Kleine war schon immer eine extrem schlechte Schläferin (normale Nacht: 20mal wach, gerne auch über Stunden wach; immer an der Brust wieder eingeschlafen). Seit 5 Tagen stille ich sie nachts nicht mehr. Abe...


Warum ist mein Kind nach nächtlichem Abstillen stundenlang nachts wach?

Guten Tag, meine Tochter ist 28 Monate alt, ich habe vor etwa 4 Wochen nachts abgestillt und stille noch abends und morgens. Seit über einer Woche wacht sie aber um 3 auf (sie schläft um 8 ein) und schläft nicht wieder ein, egal, was ich versuche. Sie wartet, bis "die Sonne aufgeht" und sie an die Brust darf (gegen 6). Dann trinkt oder nuckelt sie...


gestilltes Kind (3 1/2 Jahre) nachts stundenlang wach

Liebes Team, Ich glaube, ich suche eine kleine Schlafberatung. Meine Tochter, 3 1/2 Jahre wird tags, zum Einschlafen und nachts noch gestillt. Natürlich nervt es mich manchmal, aber es ist ihr sehr wichtig! Die Unterbrechungen in der Nacht, machen mir mal mehr und mal weniger zu schaffen. Was aber wirklich schlimm ist, ist dass sie 1-2x pro Woch...


Baby sucht abends stundenlang

Guten Abend, meine Tochter ist mittlerweile 10 Wochen alt (sie kam 8 Wochen zu früh) und wir konnten mit etwas Übung und viel Geduld vom Pumpen + Flasche zum Stillen wechseln. Seit ein paar Tagen will sie abends stundenlang immer wieder an der Brust trinken. Teilweise bis 2 Uhr in der Nacht. Die streckt die ganze Zeit die Zunge raus und such...


Nachts stundenlang wach und nuckeln

Liebe Frau Stillberaterin, Mein Sohn ist 10 Monate alt und ist JEDE Nacht stundenlang wach. Und ohnr Dauernuckeln schläft er nicht mehr ein... Was kann ich tun... Ich hab ein 2 jahre altes kind auch noch und halte das nicht mehr aus... Ich brauche dringend Schlaf... Denken Sie es liegt daran das er die Brust zum einschlafen geaohnt ist? Und wenn...


Was soll ich machen, wenn mein Baby stundenlang an meiner Brust saugen will?

Hallo Biggi und Kristina, ich habe ein großes Problem. Mein Sohn will stundenlang an meiner Brust nuckeln, aber ich möchte das nicht. Die ersten Wochen waren recht ruhig. Stillen klappte gut, trotz Kaiserschnitt unter Vollnarkose 2 Wochen vor Termin, wegen erhöhten Hirndrucks bei mir. Er ist mein 2. Kind, die Große wurde auch 16 Monate gestil...


Baby schreit nach schwerer Geburt stundenlang/ einseitige Stillprobleme

Guten Morgen! Ich brauche dringend Rat. Mein zweiter Sohn kam vor einer Woche zur Welt. Nach einer langen Geburt, die von einer Schulterdystokie gekrönt war, hatte mein Sohn einige blaue Druckstellen im Gesicht. Noch im Kreißsaal ließ er sich wunderbar anlegen und auch auf der Wochenbettstation ging es super mit dem Stillen. Die erste ...


Kleinkind (2,5) will nachts teils stundenlang nuckeln

Hallo :) Unser Sohn ist ein echter Still-fan. Unter Tags haben wir es mittlerweile ziemlich reduziert auf Morgens, nach der Kita und dann zum Einschlafen, eventuell nochmal dazwischen. Fragen würde er trotzdem öfter aber er lässt sich oft gut ablenken oder hat eigentlich Hunger, so dass er dann was zu Essen bekommt. Er kann ganze, sehr lange Sätze...


Baby 3 Monate alt schreit plötzlich stundenlang

Hallo Biggi, Mein kleines Mädchen 3 Monate und 5Tage alt wird voll gestillt und es klappt super, sie nimmt zu und ist ein ruhiges glückliches Baby. Seit diesen Samstag fing sie plötzlich richtig stark das weinen, besser gesagt das schreien an.. ich konnte sie nicht beruhigen. Sie war dementsprechend 4h am Stück wach und hat 2h geweint. Die Br...


Kind 15m schreit jeden Abend vor dem einschlafen stundenlang

Guten Abend. Ich brauche dringend einen Rat. Mein Sohn 15m war schon immer ein schlechter Schläfer. Er wurde schon immer in den Schlaf gestillt, die ersten Monate in den Schlaf getragen. Die letzten Monate habe ich mich viel mit dem Thema Altersgerechte wachzeiten, Schläfchen über Tag/ Dauer in der Nacht etc. Beschäftigt/belesen. Er schläft moment...