Baby will nicht trinken

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Baby will nicht trinken

Hallo, ich brauche dringend Eure Hilfe. Mein Sohn ist jetzt 10 Wochen alt, wog bei seiner Geburt 3.800kg, mit Entlassung 3.600kg und heute 5.000kg. Soweit so gut. Habe gleich nach der Geburt aus Überzeugung mit dem Stillen angefangen. Hatte 6 Wochen lang arg wunde Brustwarzen und habe unter Tränen gekämpft. Jetzt wo alles abgeheilt ist, weigert sich der Kleine permanent von der Brust zu trinken. Ich bin schon total verzweifelt und weiß mir keinen Rat mehr. Es sieht wie folgt aus. In der Nacht kommt er so 2-3 und trinkt dann so 7-8min, meistens nur von einer Seite. Ich weiß genau sobald ich ihn umlegen wollen würde, würde er nicht wieder ansaugen. Tagsüber versuche ich ihn dann alle 3 Stunden anzulegen bzw. wenn ich das Gefühl habe er könnte Hunger haben (an der Faust lutschen, oder er steckt sich meinen Finger in den Mund). Meine Chance das er dann wirklich von der Brust trinkt, liegt dann bei 30%, meistens schreit er die Brust jedoch nur aus vollem Halse an. Und das macht mich total fertig. Wenn er dann doch trinkt, dauert es wieder nur so 7 Minuten und dann ist er fertig und läßt sich meistens auch nicht erneut anlegen. Und wenn, dann muss ich ihn richtig lange überzeugen. Entweder er trinkt dann weiter oder er schreit mich wieder an. Am Tag trinkt er so dann vielleicht noch 3-4 Mal aber auch wieder kurz.Da können dann auch mal Abstände bis 5 Stunden dazwischen liegen und das ist doch nicht normal? Seine Gewichtsentwicklung bis vor paar Wochen in Ordnung. Da hat er sich auch den guten Vorsprung erarbeitet. Aber zur Zeit (mindestens die letzten 3 Wochen) passiert da gar nichts mehr oder nur paar Gramm. Ich muss dazu sagen, dass der Kleine aufgrund unreifer Hüften eine Tübinger Hüftspreizschiene tragen muss gegen die er sich tierisch wehrt. Hinzu kommt dass Kiss Syndrom, dass seit vorgestern ostheopatisch behandelt wird. Ich weiß auch, dass dies für sein schlechtes Trinken verantwortlich sein könnte. Aus diesem Grund versuche ich ihn auch im liegen auf der nicht betroffenen Seite zu stillen. Aber schreien tut er meistens schon bevor er überhaupt versucht hat zu trinken oder er dreht sich einfach weg wenn er die Brust sieht. Ich weiß auch, dass sich Babys angeblich das nehmen, was sie brauchen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass er zu wenig trinkt,glaube aber auch, dass er aus der Flasche auch nicht mehr trinken würde, da er sich bis jetzt nie über anhaltenen Hunger nach dem Stillen beklagt hat. Könnt ihr mir vielleicht weiter helfen? Woran könnte diese Appetitlosigkeit des Kleinen liegen? Ich habe mich so auf das Stillen gefreut, aber mittlerweile komme ich mir vor, als ob ich dem Kleinen meine Brust nur aufzwänge. Da gibt es nichts von einer entspannten intimen Athmosphäre, obwohl ich es immer wieder versuche. Von sich aus, hat er mir noch nie gezeigt, wann er Hunger hat. Und wenn er am weinen und schreien ist, hat er bisher noch nie nach der Brust verlangt, so wie es eigentlich doch Babys machen. Ich bin total ratlos und drauf und dran aufzugeben, weil sich der ganze Tag nur ums Stillen dreht. Bitte sagt mir, ob die Abstände zwischen dem Stillen zu groß sind, ob die Zeit die er trinkt vielleicht auch genügen könnte. Gibt es vielleicht irgendwas, was den Appetit des Kleinen anregen könnte oder welche Ursachen könnte seine Trinkunlust haben? Kann irgendwas organisches auch die Ursache sein? Bitte helft mir, ich habe große Sorge, dass mit ihm irgendwas nicht in Ordnung ist. Er braucht doch die Milch...

Mitglied inaktiv - 19.12.2008, 21:51



Antwort auf: Baby will nicht trinken

Liebe anton1410, ihr habt in der Tat eine sehr schwierige Ausgangssituation und ich denke dass es gut wäre, wenn du dich auch an eine Stillberaterin in deiner Nähe wenden würdest, die dich über die nächsten Wochen begleiten kann. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ruf doch auch mal bei deiner Krankenkasse an, ob sie die Kosten einer Stillberatung durch eine IBCLC übernehmen würden. Zwar ist das nicht automatisch der Fall, in besonderen Fällen (und das ist bei euch wirklich so), machen sie jedoch Ausnahmen. Ich könnte mir vortstellen, dass eine IBCLC euch zu Beginn am besten betreuen könnte. Die wunden Brustwarzen, von denen du berichtest, deuten auf eine inkorrekte Stilltechnik hin, die bei KISS-Kindern häufig vorkommt. Die osteopatische Therapie könnte hier schnell Besserung bringen. Frag doch auch mal beim Osteopathen ob er sich vorstellen könnte, dass es eine bestimmte Stillposition gibt, die deinem Kind angenehmer sein könnte, etwa das Bergauf-Stillen, oder Stillen im Vierfüßlerstand. Auch solltest du mit dem Kinderarzt sprechen, damit er organische Ursachen ausschließen kann. Vielleicht kann es nötig sein, dass du Milch abpumpst und sie ihm mit einem Becherchen fütterst, um deinen kleinen Mann wirklich nicht die Brust "aufzudrängen" - vor allem, wenn es für ihn vielleicht wirklich mit Schmerzen verbunden ist. So weißt du, dass er genug Milch bekommt, und wenn er etwas mehr zunimmt, dann steigt vielleicht auch ganz von allein sein Appetit. Weiterer Vorteil: Du kurbelst deine Milchproduktion an, die er durch die inkorrekte Stilltechnik vielleicht nicht optimal anregen kann. Auf keinen Fall würde ich jedoch zur Flasche greifen, denn das kann euch nur zusätzliche Probleme bescheren. Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass der Osteopath etwas erreicht, und dass es bald besser wird bei euch. Auf jeden Fall solltest du, wie oben erwähnt, noch eine zusätzliche Stillberaterin mit hinzuziehen! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 19.12.2008



Antwort auf: Baby will nicht trinken

Leider ist hier keine Sillberaterin vor Ort und das Problem spitzt sich hier zu. Wir wohnen in 19386. Er wollte die ganze Nacht nichts haben und ist nur am schreien. Die osteopatische Behandlung geht erst nächstes Jahr weiter. Und seit gestern Abend bekomme ich auch keine Milch mehr abgepumpt. Ich bekomme einfach keinen Milcheinschuß beim pumpen. Wir haben die Flasche mit aufgetauter Muttermilch heute früh probiert. Vergeblich, er hat nur geschrieen....Ich bin echt am Ende....

Mitglied inaktiv - 20.12.2008, 09:18



Antwort auf: Baby will nicht trinken

Liebe anton1410, bevor es nun zur katastrophe kommt, vergiss erst einmal das Abpumpen, denn wenn du unter so großem Druck stehst, ist es nicht verwunderlich, dass der Milchspendereflex nicht ausgelöst wird. Wenn sich die Lage etwas entspannt hat, kannst du auch wieder pumpen, und deine Milchmenge wird sich nicht so dramatisch verringern innerhalb einiger Tage, dass sie danach nicht auch wieder zu steigern wäre. Also nimm einen tiefen Atemzug und lass uns Schritt für Schritt vorgehen. Wenn du genügend Muttermilch eingefroren hast, dann greife jetzt darauf zurück. Wenn nicht, kannst du Anton auch Pre-Milch geben, das wichtigste ist momentan, dass er überhaupt etwas zu sich nimmt, WAS er trinkt, ist zunächst einmal zweitrangig. Das Wichtigste ist, dass du dich von seinem Schreien nicht fertig machen lässt. Sie es als seine einzige Möglichkeit an, seinen Unmut, seine Unzufriedenheit, vielleicht auch Schmerzen, auszudrücken. Sie sind kein Zeichen dafür, dass du etwas falsch machst, und du kannst ihm vielleicht auch nur dadurch schon sehr viel helfen, in dem du es annimmst und zulässt, und ihm trotzdem Zuversicht und Mut übermittelst. Ich kenne viele Kinder, die es in den ersten Lebenswochen oder auch -monaten so schwer hatten. Sie alle sind groß geworden, sie alle haben keine bleibenden Schäden aus dieser Zeit behalten. Vielleicht macht dir das Mut, euren Zustand jetzt besser zu ertragen? Zur Unterstützung kann ich dir folgende Kontaktinformationen geben: IBCLC Heike Lunow in Suckow, Tel. 038729-201 10 Doris Puprs, Tel. 038424 /22174, kann Kontakt vermitteln zu jemanden in deiner Nähe, die/der sich mit Schreibabys auskennt. Schreiambulanzen findest du auch unter www.trostreich.de. Ich denke es könnte dir gut tun, dich auch in diese Richtung zu orientieren. Der Austausch mit Eltern, die bereits ähnliches durchgemacht haben wie ihr jetzt, kann sicher gut tun. Wenn möglich, gib ihm KEINE Flasche, probiere es mit dem Bechern (wie das funktioniert, kannst du auf diesem Video ganz gut erkennen: http://de.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc&feature=related). Hast du dafür momentan nicht den Nerv, dann kannst du ihm die Milch auch mit einer großen Spritze in den Mund tropfen. Also geht es jetzt erst einmal nur darum, ihn mit genügend Milch zu versorgen. Wenn ihr wieder etwas ruhiger seid, dann können wir auch wieder am Stillen arbeiten. Keine Bange, es wird nicht zu spät sein! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 20.12.2008



Antwort auf: Baby will nicht trinken

...da ich das grade mit der Spreizhose gelesen habe :) Meine Tochter (5 Wochen) hatte diese Hose auch 3 Wochen lang und litt arg darunter. Zieh sie Testweise mal aus zum trinken und schau was passiert. Ich hab das Ding nachts aus Verzweiflung an die Wand geschmissen und gut war. Plötzlich hatte ich das zufriedenste Baby was es gibt. (Nicht falsch verstehen, ich hab die Hose dann nicht einfach weggelassen sondern nur zum trinken ausgezogen) Wer weiß, vielleicht hilft das bei euch auch :) Drück die Daumen

Mitglied inaktiv - 20.12.2008, 20:39



Antwort auf: Baby will nicht trinken

Liebe Anton 1410, ich wollte Dir nur etwas Mut machen. Meine Tochter, auch mit einem Kiss Syndrom damals, hatte ganze 12 Wochen gebraucht, bis sie endlich richtig an der Brust getrunken hat...was haben wir nicht alles ausprobiert...Stillhütchen wegen wunden Warzen wochenlang, Milchernährungsset wochenlang, währenddessen sie nicht richtig zunahm und meine Hebamme das nur tolerierte, weil sie eben an der untersten Grenze war. Ich hatte in dieser Zeit schwer nervlich zu kämpfen und kann Dich sehr gut verstehen. Man steht unter einem enormen Druck weil man alleine dafür verantwortlich ist, dass das Kind zunimmt und gedeiht. Bei uns war es so, dass dieser Milchset geholfen hat, vielleicht kannst Du Dir das auch überlegen, wenn das mit dem Pumpen besser läuft. Meine Tochter hat noch in der 12. Woche schlecht getrunken, so dass ich mir sagte, wenn sie morgen nicht trinkt, stille ich ab. Und am nächsten Tag, ohne dass ich irgendwas gemacht habe, hat sie einfach angefangen super zu saugen. Sie wurde dann lange gestillt und wir blicken beide an eine wunderbare Stillbeziehung zurück. Ich finde auch den Tipp, deinem Kleinen die Spreizhose auszuziehen, zum Stillen, gut. Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Mut und Erfolg und auch etwas Glück. Halte durch, denn es lohnt sich später. Manchmal brauchen die Kleinen einfach Zeit, bis sie von alleine es schnallen, wie das Trinken geht. Viele liebe Grüße, tanjicca

Mitglied inaktiv - 22.12.2008, 11:14



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