Hallo biggi,
mein Sohn (8 Mon.) wurde 7 Mon voll gestillt und bekommt seit ein paar Wochen Gemüse brei und ab und zu Getreide-Obst-Brei. Flasche geht gar nicht. Jetzt seit 3 Tagen isst er überhaupt kein Brei mehr, er ist sowieso quengelig, schreit nur und wenn ich ihn stille, saugt er nur kurz. Er war immer ein schneller Trinker, aber jetzt sind es wirklich nur ca. 3-4 min. Die windel riecht morgens unangenehm, also ich denke, er hat tatsächlich zuwenig flüssigkeit. Tee oder Wasser oder Saft aus der Flasche nimmt er nicht.
Was soll ich denn tun, wenn er auch nur sowenig Brust trinkt? Er war eh nie schwer- wenn er jetzt noch abnimmt, wäre das nicht so toll.
Da ich bald wieder an die Uni muss, hatte ich mich eigentlich drauf verlassen, dass er mit 8 mon. wenigstens eine Mahlzeit komplett ohne mich auskommt. Er hat auch keinen richtigen Tag-Rhytmus, wenn er meckerig ist, dann probier ich eben oft einfach ob er Hunger hat und lass ihn trinken.. Wenn er etwas essen will, dann nur, was wir auf dem Tisch haben und was er in die Hand nehmen kann.
Ich wäre dankbar für deine Einschätzung
lg Rebekka
Mitglied inaktiv - 04.01.2010, 23:50
Antwort auf:
baby will nicht trinken oder essen
Liebe Rebekka,
es kommt immer wieder einmal vor, dass ein Baby die Beikost ablehnt. Dafür gibt es viele Gründe von einer sich ankündigenden Erkältung über Zahnungsprobleme oder einfach nur einem zu hektischen Tag.
Das Abstillen ist ohnehin kein kontinuierlich verlaufender Prozess, dass gibt es immer wieder
einmal kleinere oder größere Rückschritte.
Wichtig ist, dass aus dem Thema "Essen" kein Kampf gemacht wird. Einen solchen Kampf verlieren die Eltern sehr schnell und viele Essstörungen haben ihre Ursache in der ganz frühen Kindheit, wenn das Baby zum essen gezwungen werden sollte.
Wichtig ist es im Moment, dass das Kind genügend trinkt und ausreichend Nährstoffe bekommt.
Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder mehr bei Ihnen zu trinken.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
o im Umhergehen stillen,
o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
o im Halbdunkeln stillen,
o im Halbschlaf stillen,
o das Baby mit der Brust spielen lassen,
o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
o alle künstlichen Sauger vermeiden,
o das Baby massieren,
o viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 05.01.2010