Ich habe einen 6 wöchig alten Sohn. Kurz nach seiner Geburt litt er unter Gelbsucht. Diese bedingte bei ihm eine Trinkfaulheit. Um den hohen Gelbsuchtwert runterzubekommen, beschlossen die Hebammen ihn mit der Flasche zuzufüttern. Ich habe an der Flasche festgehalten, da es für mich einfacher war, vor allem in der Nacht. Zunächst bekam er neben dem Milchpulver auch abgepumpte Muttermilch. Nun möchte ich, dass er sich nur noch von der Muttermilch nähren soll.
In der Zwischenzeit (seit zwei Tagen) habe ich endlich auch eine Hebamme, die sich um mich kümmert. Sie schlug vor, dass man das Kind pro Brustseite jeweils 5-10 Minuten anlegen sollte. Ihm dann danach als Belohnung die Falsche verabreichen sollte. Das mache ich und merke, wie meine Milchproduktion anzieht.
Meine Frage:
Gibt es auch eine andere Möglichkeit als die Kombination 5-Min. Brust - Flasche, um ein Baby zur Brust zurückzuführen?
Er nimmt die Brust sehr gut an, allerdings nicht in den Abendstunden. Da lege ich ihn an, er saugt ein paar Mal an der Brust und fängt dann untröstlich an zu weinen.
Manchmal weint er nicht gleich, sondern reißt seinen Mund sehr weit auf und macht den Eindruck, als würde er die Brust scannen, schliesst aber den Mund dabei nicht. Das dauert wenige Sekunden, bis er dann doch mit dem Weinen anfängt.
Hätte jemand hilfreiche Tips für mich??
Vielen, vielen Dank im voraus.
Mitglied inaktiv - 26.11.2010, 09:53
Antwort auf:
Baby von der Flasche wegbringen
Liebe DVF,
du kannst auch die Flasche komplett weglassen, zumindest tagsüber, und ihn "einfach" immer, wenn er möchte, stillen. Auch wenn er dann trotzdem nur 5 Minuten stillen würde, durch die höhere Frequenz bekommt er, was er braucht. Und es hat den Vorteil, dass er nie extrem hungrig ist und somit auch geduldiger ist, die Andersheit der Brust zu akzeptieren... :-)
Alternativ dazu baust du stückchenweise die Zeit an der Brust auf und reduzierst die Milchmenge in der Flasche, bzw. lässt jede 2. Flasche weg. Es gibt da recht viele Variationsmöglichkeiten.
Abends sind unsere Kleinen von Natur aus meist unruhig, wollen pausenlos gestillt oder zumindest engen Körperkontakt haben, und das ist auch ganz "normal" und sinnvoll, denn durch dieses "CLustertrinken" regen sie die Milchproduktion zu der Tageszeit, an der du die idealen Hormone für die Milchbildung ausschüttest, am besten an! Du kannst versuchen, ihm die Flasche so lang es geht nicht zu geben, und parallel mit warmen Auflagen und viel mentaler Entspannung deinen Milchspendereflex fördern.
Auch deinem Kind können diese Maßnahmen helfen, länger geduldig an der Brust zu bleiben, die sich auch bei einem "Stillstreik" bewährt haben:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 26.11.2010