Hallo,
ich habe ein (Still-)Problem mit meiner Tochter:
sie (4 Monate + 2 Wochen alt) trinkt in letzter Zeit schlecht, d.h. selten und wenig. Sie wiegt nun 6420 g, vor 11 Tagen waren es 6410 g. Sprich: sie hat nicht wirklich zugenommen...
Es liegt aber nicht an meiner Milch, denn der "Vorrat" ist (noch) da (denke ich)...
Wir waren beim Kinderarzt, aber auch er kann nichts Krankhaftes feststellen.
An die Brust geht sie, will aber meist nur nuckeln. Manchmal brüllt sie die Brust auch an.
Kann es eine Saugverwirrung sein, da sie zum Einschlafen einen Schnuller hat?
Oder ist ihr das Saugen zu anstrengend?
Sollte ich besser Flaschennahrung anbieten (was ich nicht wirklich möchte)?
Bitte helfen Sie uns!
Mitglied inaktiv - 04.11.2008, 14:53
Antwort auf:
Baby trinkt schlecht
Liebe Kazimiera,
für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen.
Da die Kleine einen Schnuller bekommt, könnte tatsächlich eine Saugverwirrung vorliegen.
Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Ein Versuch wäre es daher immer wert, die künstlichen Sauger wegzulassen.
Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen.
Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr.
Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben.
Bis Sie eine Kollegin erreichen können, hier einige allgemeine Tipps:
Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken.
Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
o im Umhergehen stillen,
o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
o im Halbdunkeln stillen,
o im Halbschlaf stillen,
o das Baby mit der Brust spielen lassen,
o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
o alle künstlichen Sauger vermeiden,
o das Baby massieren,
o viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 04.11.2008
Antwort auf:
Baby trinkt schlecht
Danke!
PLZ-Bereich 50126
Was kostet es denn, die Hilfe einer Stillberaterin in Anspruch zu nehmen?
Mitglied inaktiv - 04.11.2008, 23:38
Antwort auf:
Baby trinkt schlecht
Liebe Kazimiera,
Frau OBERMÜLLER Heike, Tel.: 02238 308683 kann sagen, wer die nächste Beraterin ist.
LLL Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Ihnen fallen also keine Kosten an, doch wir freuen uns über eine Spende und bei einem Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.11.2008
Antwort auf:
Baby trinkt schlecht
Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 05.11.2008, 15:46
Antwort auf:
Baby trinkt schlecht
Wenn ich dort anrufe, kommt die Ansage "Kein Anschluß unter dieser Nummer" :-(
Mitglied inaktiv - 05.11.2008, 15:54
Antwort auf:
Baby trinkt schlecht
Hallo,
schauen Sie bitte im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.11.2008