Hallo. ich schreibe jetzt hier, weil ich nicht mehr weiter weiß...
Mein Kleiner ist jetzt 4 Wochen alt. Die ersten 2 Wochen waren relativ entspannt, Er hat gut geschlafen und auch das Stillen hat gut geklappt, obwohl wir von Anfang an zufüttern mussten, da er so klein war und sein Saugreflex nicht stark genug. Vor 2 Wochen wurde dann von einem auf den anderen Tag alles anders. Er schläft jetzt tagsüber immer nur 1 Std. und hat dann auch gleich Hunger. Wenn er dann einschläft, kann ich ihn nicht in sein Bettchen legen,da er dann sofort wieder wach wird. Ich trage ihn also rum und beruhige ihn den ganzen Tag. Es belastet mich sehr, weil ich das Gefühl habe, nie zur Ruhe zu kommen. Das Schlimmste ist, dass ich ihn kaum noch an die Brust bekomme, er mich oft schon anschreit, bevor ich ihn anlege oder dann mit im Saugen einen Schreianfall bekommt. Zusätzlich hat er auch sehr starke Blähungen.
Mittlerweile pumpe ich nur noch ab und gebe ihm die Muttermilch plus Pre-Nahrung. Ich möchte so gern stillen, aber wie es aussieht trinkt er jetzt nur noch aus der Flasche (wir haben einen Calma Sauger).
Meine Hebamme meint, es könnte sein, dass er in einem Wachstumsschub ist und sein Verdauungssystem gerade nicht so gut funktioniert. Soll ich das Stillen jetzt ganz aufgeben?
von
SteffiBer
am 27.08.2012, 16:10
Antwort auf:
Baby schreit an der Brust - Stillen trotzdem möglich?
Liebe SteffiBer,
ich vermute, dass dein Kind sich zur Flasche hin abstillt, deshalb würde ich im Moment keine Flasche geben, sondern eine alternative Fütterungsmethode wählen.
Die Becherfütterung ist eine gute Alternative zur Flasche. Mit der richtigen Technik ist das Bechern nicht aufwändiger als Flasche zu geben.
Dein Kleiner wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis er den Dreh raus hat, wie er die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dir dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc
Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden!
Probiere es mal aus.
Dann solltest Du versuchen, dein Kind oft anzulegen und zwar nicht, wenn es sehr hungrig ist, sondern eher am Ende der Zufütterung. Evtl. wäre auch das Brusternährungsset eine Alternative.
Mit dem
Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt,
so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält.
Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und
vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die
zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der
Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem
Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs
Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den
Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby
saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die
Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und
welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder
über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das
Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben.
Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer
Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles.
Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Hole dir unbedingt direkte Hilfe, denn ich bin sicher, dass es noch klappen kann :-).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.08.2012
Antwort auf:
Baby schreit an der Brust - Stillen trotzdem möglich?
Hallo SteffiBer^.^
Ich bin keine fachspezifische Beraterin, sondern nur selber Mutter, die ein ähnliches Problem hatte.
Ich erzähle Dir mal kurz, wie es uns damals ergangen ist.
Ich muss allerdings sagen, dass meine Maus ein Frühchen ist und super klein und mit nur knapp 1500 grämmchen sehr mikrig war. Das war zu Anfang auch nicht sehr leicht für sie, die ganze Mahlzeit an der Brust zu saugen, da es für die Babies super anstrengend ist. Und ich konnte sie erst am 5 Tag anlegen, vorher bekam sie nur die Flasche.
Als wir zu Hause ankamen, musste ich Ihr mindestens 2 mal am Tag die Flasche geben. Immer wenn sie nämlich an meiner Brust getrunken hatte, fing sie nach einer Weile derbe an zu schreien an.Manchmal aber auch sofort. Sie wollte mehr, aber es kam nix. Hab ich mir so gedacht. Also musste ich schnell noch ein Fläschchen zubereiten, da sie schnell schrie bis zum blau anlaufen. Das war die Zeit, wo sie schon über 2000g wog. Und am Tage hat sie garnicht geschlafen, nur ab und zu, wenn ich im Kinderwagen mit ihr unterwegs war. Und wenn ich sie ins Bettchen legte, war sie sofort wach. es kam mir gerade zu vor, als wollte sie wach werden. Sie streckte und regte sich, und zack Augen auf. Und Nachts? Nein, auch nachts hat sie kaum ein Auge zu bekommen, und viel geschrien. Ich selber habe kaum noch Schlaf gehabt.Deshalb kann ich deine Situation so nachempfinden. Konnte ja auch nicht mal Nachmittags ne Runde schlafen, weil sie ja wach war und auch ständig schrie. Und auch ich habe meine Kleine den ganzen Tag umher führen müssen, um sie zu beruhigen. Ich habe sie dennoch immer wieder angelegt. Das hat aber echt lange gedauert. Und meine hatte auch schreckliche Blähungen. Jeden morgen kamen da so 20 "Püpse" hintereinander raus. Und geschrien hat sie dabei. Es zerriss mir das Herz. Der Gipfel war dann, als sie einmal 77 std. und 11 Minuten nicht geschlafen hat, So garnicht. Ich dachte ich drehe durch. Aber da es ja meine Maus ist, blieb ich ruhig und habe dann ständig mit ihr einfach nur gekuschelt und viel geredet und sie 24std. auf ein Kissen umher geschaukelt.
Irgendwann hat sich das dann ein wenig von selber gebessert. Ich habe dann nur noch 1 mal in der nacht das Fläschchen gegeben, und dann irgendwann brauchte ich es garnicht mehr. Ich musste sie aber ständig anlegen. dass heisst nicht alle 3-4 std. sondern manchmal auch jede Stunde, oder alle 2 Stunden. ich habe mich da ganz nach ihr gerichtet. Und du musst wissen, vielleicht macht sie gerade aber auch nur ein Wachstumsschub mit. Da wollen die auch ständig saugen. Und wenn du keine Schmerzen oder Probleme beim Stillen hast, lege einfach oft, je nach Bedarf des Kleinen an. Auch wenn es dir manchmal viel vor kommt, das legt sich dann wieder. Wenn ich mit ihr dann raus gegangen bin, konnte ich die Zeit ein wenig strecken. Dann konnte ich auch mal 4 Stunden wegbleiben ohne dass sie Milch wollte.
Es gab bei uns aber noch ein anderes Problemchen. ich habe irgendwann von selber herausbekommen, das bei meiner z.B. was mit dem Nacken nicht ganz stimmt. Auffällig waren ja auch immer diese komischen Bewegungen die sie machte, wenn ich sie hinlegen wollte und sie sich selber wieder wach machte und gleich übelst schrie. Dachte mir schon damals, dass es sich um Schmerzen handeln muss. Aber meine Ärztin meinte immer, dass alles in ordnung sei. Ich bin dann, leider erst nach 3 Monaten, mal selber zum Orthopäden gegangen, der auch zusätzlich ein Ostheopat ist. Ohne das ich den Arzt drauf hingewiesen habe, dass da was an der linken Schulter bzw. Nacken bei ihr sein muss, hat er es gleich erkannt. 2 Blockaden meinte er. Er hat sie gelöst und ich konnte echt tolle Erfolge feststellen. Danach konnte sie sich viel freier und besser Bewegen, sie schläft nachts und am Tage echt viel, wie "normale" Babies und sie schreit auch nicht mehr.
Das Thema des Ostheopaten ist allerdings sehr umstritten. Aber bei mir hat es ja echt was geholfen.
Auch jetzt bin ich mir fast sicher, dass es nicht immer daran lag, dass bei mir nicht genügend Milch rauskam. Sondern das sie echt Schmerzen hatte nur alleine beim liegen um an der Brust zu saugen. Da liegt sie ja meisstens auf der seite. Und wenn ich ihr das Fläschchen gab, hatte sie eine andere Position. Und wenn Babies Schmerzen haben, sei es der Bauch oder Nacken, dann wollen sie oft saugen um sich zu beruhigen. Denn es befriedigt die Babies ja ungemein, wenn sie saugen dürfen.
Du musst versuchen Dein Baby genau zu beobachten. Es muss ja nicht so sein wie bei uns, aber es gibt halt so viele Gründe warum sich Babys so und so verhalten. Ich hab das mit ihrem Nacken ja auch nur durch selbst Beobachtung herausbekommen.
Mit den Blähungen, da nehme ich Lefax das Pumpliquid. Ich gebe ihr immer 2 Pumpstöße zu jeder Nacht Mahlzeit. Damit sie besser schlafen kann. Am Tage benutze ich das nicht, weil sie sich da so viel bewegt, dass die Luft von alleine schwindet.
So ich drücke dir fest die Daumen. Und bloß nicht aufgeben, das Stillen. Ich hoffe es klappt bald und alles pendelt sich wieder ein.
Oh fast vergessen. Nach diesen 77 Stunden Nicht-Schlafens, hat sie dann 3 Stunden am Stück geschlafen, danach war sie ein neuer Mensch, hahaha sie hat plötzlich gelacht, das Soziale-Lächeln war da. Da war mir klar, es konnte sich nur um ein Wachstumsschub handeln, sowohl körperlich als auch vom Geiste her. In der Zeit hat sie irgendwie das Lächeln entwickelt. da war die Welt wieder schön^.^
von
Vido
am 28.08.2012, 14:13