Frage:
Liebes Team der Stillberatung,
mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt und wird bisher voll gestillt. Leider gestaltet sich das Stillen immer schwieriger. Er ist sehr an seiner Umgebung interessiert und wenn wir woanders sind trinkt er schlecht, hat schnell wieder hunger und es ist ein einziges an- und abdocken und gequengel.
Zu hause geht es mit dem Stillen mittlerweile besser.
Er trinkt (auch nachts) alle 1,5-2,5h, für ca. 5-10 min. Hält wenn er in der Tragehilfe schläft auch mal 3h aus. Er trinkt je nachdem wie aktiv er gerade ist eine oder beide Brüste (die 2. meist nach einer Pause von 10-20 min).
Das Problem dabei ist, dass ich so kaum von zu hause weg komme, auch wenn mein Mann den Lütten betreuen würde. Da ich viel Stille pumpe ich nicht ab, weil die Milch für den Kleinen nicht ausreicht, wenn ich zwischen den Stillmahlzeiten abpumpe.
Spricht etwas dagegen, eine Mahlzeit am Tag jetzt schon durch Beikost, z.B. einen Gemüsebrei, zu ersetzen? Dann hätte ich die Möglichkeit eine längere Unternehmung zu machen oder während er zugefüttert wird abzupumpen. Abstillen möchte ich nicht, eigentlich hatte ich mich auf eine lange Stillbeziehung gefreut und suche jetzt einen Mittelweg, mit dem ich es aushalte ihn so lange wie möglich zu stillen.
Ich freue mich auf eine Antwort!
Herzliche Grüße
Yannicks Mama
von Yannicks Mama am 26.11.2012, 13:06 Uhr

Antwort auf:
Baby mit 4 Monaten zufüttern?
Liebe Yannicks Mama,
wir folgen den Empfehlungen der WHO, die noch immer für bis zu 6 Monate volles, also ausschließliches Stillen spricht.
Der "Idealzustand" ist, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen:
o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest.
Wenn diese Punkte erfüllt sind, DANN ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen.
Der Begriff BEI-Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen :-)).
Du könntest allerdings abgepumpte Muttermilch geben lassen, um etwas unabhängiger zu werden.
Du könntest die Milch mit dem Becher füttern lassen, um eine Saugverwirrung auszuschließen.
Die Becherfütterung ist eine gute Alternative zur Flasche. Mit der richtigen Technik ist das Bechern nicht aufwändiger als Flasche zu geben.
Dein Kleiner wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis er den Dreh raus hat, wie er die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dir dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc
Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von Biggi Welter, Stillberaterin am 26.11.2012

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