Hallo liebe Stillberaterin,
meine Tochter ist mittlerweile 12,5Monate alt und möchte überwiegend gestillt werden.Sie sitzt mit uns am Eßtisch und ißt aber leider nur zwei drei Löffelchen mit danach will sie nichtmehr.
Nachts ist es echt schlimm wenn es gute Nächte sind dann stille ich sie um 22 Uhr, 1.30Uhr,3.30 und 6 Uhr. Wenn es schlechte sind dann bis zu sechsmal nachts.
Tagsüber meistens um 10 Uhr und mittags wenn sie schlafen will unbedingt sowie abends zum Einschlafen.
Also ich würde wirklich gerne langsam aufhören und dachte mir das ich das so allmählich weniger anbieten könnte aber sie schreit dermaßen laut und lange vorallem, sodas ich es dann nicht aushalte.Sie nimmt weder Schnulli noch will sie z.B.nachts Tee oder Milch aus dem Fläschchen.
Wie soll ich das nur tun mir ist das allmählich zuviel!
Und vorallem will sie ja so nicht essen schon garnicht eine ganze Mahlzeit!
Vielen Dank!!
EvaC.
von
evac.
am 15.10.2012, 07:23
Antwort auf:
Baby mit 12,5 Monaten will immernoch überwiegend gestillt werden.
Liebe EvaC,
voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn:
was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer.
Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, dass sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Probier es einfach einmal aus.
Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst.
Bitte also zum einen Geduld bewahren, dem Kind fingergerechte Nahrung und gemeinsames Essen am Familientisch und mit anderen Kindern (Nachahmungseffekt) anbieten und einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lassen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 15.10.2012