Guten Abend,
meine Enkelin 10 Wochen jung, trinkt nur noch eine Seite im sehr großen Abstand von 7-9h
Meine Tochter ist so besorgt und bekommt keine fachlich akzeptablen Antworten.
Sie legt sie dann schon im Halbschlaf nach 4-5h an, sodass sie überhaupt etwas trinkt. Nachts lässt sie sie schlafen, stellt sich aber den Wecker, dann liegt die Maus manchmal da und entdeckt die Hände mit dem Mund aber beim Anlegen will sie nicht wirklich trinken, weint auch mal.
Auf die eigene Ernährung achtet meine Tochter auch, nichts säurehaltiges oder was zu Blähungen führt.
Bis jetzt hatte sie mit spucken (hat sich etwas gelegt) und Bauchweh zu tun.
Das geht bei ihr an die Psyche, sie hat Angst und die Ärztin (hat selbst 5 Kinder) meint: 5 gute Mahlzeiten sollten reichen. Das ist doch keine Antwort für so ein Problem. Auch die Hebamme ist zwar sonst gut aber nun wohl an ihre Grenzen geraten.
Ich fahre schon nach Arbeit hin, um ihr Beistand zu leisten, da mein Schwiegersohn etwas länger arbeitet.
Es ist ein Wunschkind und sie sind echt tolle Eltern!!!
Bitte sagt was greifbares! Danke vorab!
LG Kerstin
von
Kerstin J.
am 07.03.2017, 19:04
Antwort auf:
Baby mag nur noch eine Seite im Abstand von 5-9 Stunden
Liebe Kerstin,
wie lieb, dass Sie sich so kümmern, aber auch bei mir schrillen da die Alarmglocken.
Wenn ein Baby nicht ausreichend zunimmt, dann gehen bei jeder Stillberaterin die Warnlampen an, denn dann besteht Handlungsbedarf.
Wie sieht es denn mit den nassen Windeln, der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei dem Baby aus? Entwickelt es sich altersgerecht und gedeiht es gut? Wenn ein Kind mit so wenigen Stillmahlzeiten gut gedeiht, dann wird Ihre Tochter nichts verändern müssen und Ihr Enkelkind gehört zu den ganz wenigen Babys, die mit einer derartig geringen Zahl von Stillzeiten auskommt.
Wenn das Kind jedoch nicht genügend nasse Windeln hat und auch nur zögerlich zunimmt (nicht mindestens 150 g pro Woche im Schnitt, ausgehend vom niedrigsten Gewicht gerechnet), dann besteht ein Handlungsbedarf und Ihre Tochter muss öfter anlegen, eventuell sogar zum Anlegen wecken. Es gibt nämlich ruhige Kinder, die so ruhig sind, dass sie sich selbst bei Hunger nicht melden und diese "pflegeleichten" Babys können dann zu wenig Nahrung bekommen, nehmen nicht genügend zu usw. In einem solchen Fall, muss die Mutter regulierend eingreifen und das Kind zu häufigerem Stillen anregen.
Wie gesagt, schaut Euch das Baby an, hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kann frau sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf.
Wenden Sie sich bitte an eine Kollegin vor Ort, die das Baby sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.03.2017