Hallo,
bin etwas ratlos...
Mein Kind, 14 Monate, ist bis vor ein paar Tagen noch zum Einschlafen abends & mehrmals nachts gestillt worden. Seit ein paar Tagen verweigert er die Brust, beißt, lässt sich nicht anlegen etc. Vielleicht haben sich auch Menge/ Geschmack verändert?
Zum Glück klappt das Schlafen "ohne" von Nacht zu Nacht besser.
Worauf muss ich bei diesem plötzlichen Stil-Ende beim Kleinen und bei mir achten? Fläschen, Pulvermilch, Kindermilch und Schnuller verweigert er vollkommen. Kuhmilch trinkt er ganz wenig und nur untertags. Wasser tagsüber aus einem Nuk-Becher. Nachts wird auch Wasser verweigert.
In meinen Brüsten scheint etwas Milch zu sein, sie spannen aber nicht bzw. kaum. Muss/ sollte ich etwas abpumpen, oder bildet sich das von alleine zurück?
Fragen über Fragen... Vielen Dank für Ihren Rat!
von
vb123
am 05.10.2017, 08:27
Antwort auf:
Baby hat sich selber abgestillt - worauf achten?
Liebe vb123,
nach dem ersten Geburtstag benötigt ein (ungestilltes) Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben.
Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht.
Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden).
Sollte die Brust doch noch zu voll werden und zu spannen beginnen, kannst Du zwischendurch gerade so viel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen.
Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken solltest Du deine Trinkmenge. Du solltest dich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämst Du massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps.
Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme.
LLLiebe Grüße
Bigg
von
Biggi Welter
am 05.10.2017