Baby an die Flasche gewöhnen, abstillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Baby an die Flasche gewöhnen, abstillen

Hallo, meine Tochter ist 5 einhalb Monate. Seit Geburt an schläft sie beim stillen ein, zur Zeit tagsüber (nur auf meinem Arm, max ne halbe Stunde) sowie abends und nachts. sie nimmt weder Schnuller noch Flasche. Bereits mehrere Flaschen und Milch, auch muttermilch in der Flasche, nimmt sie nicht. Sie spielt nur mit dem Sauger. Auch daß der Papa ihr die Flasche gibt. Ich möchte auch gerne mit 6 Monaten abstillen. Wie können wir sie an die Flasche gewöhnen bzw evtl auch Schnuller, weil beim einschlafen an der Brust, oft mit der Brust im Mund. Sobald ich die Brust löse, sucht sie wieder. Auch mit geschlossenen Augen, bzw trinkt auch im Schlaf. Vielen Dank für Ihre Hilfe Viele Grüße Sandra

von Sanisa7917 am 23.02.2018, 10:30



Antwort auf: Baby an die Flasche gewöhnen, abstillen

Liebe Sandra, es ist gar nicht ungewöhnlich, dass ein Baby die Flasche nicht nimmt, denn es weiß instinktiv, dass es an Mamas Brust die PERFEKTE Nahrung bekommt, und durch den intensiven Hautkontakt obendrein noch die ebenso wichtige Nähe. Gibt es denn einen Grund, warum du sie mit 6 Monaten abstillen möchtest, also deutlich früher, als es für ein Menschenkind empfehlenswert ist? Wäre weiter stillen eine Alternative?? Weißt du, das Problem ist, dass Babys von Natur aus bestimmte Bedürfnisse haben, und es wichtig wäre, sie zu befriedigen, damit es sich zu einem körperlich und psychisch gesunden Wesen entwickeln kann. Diese Bedürfnisse passen leider so gar nicht mehr in unsere heutige Zeit, wo das Baby im Idealfall ebenso gemanaged wird wie unser eigener Alltag. Nur passt das eben so gar nicht... Um also etwas zu erreichen, das nicht der Natur des Menschen entspricht, braucht es viel viel Geduld, Verständnis und Beharrlichkeit. In der Regel ist das stressiger, als dem Baby zu geben, was es braucht: Stillen nach Bedarf, viel Körperkontakt (zum Beispiel durch Tragen im Tragetuch - dann stillen die meisten Babys meist etwas weniger, weil sie den erforderlichen Körperkontakt beim Tragen bekommen), und am besten auch nicht alleine schlafen müssen... Ein Baby, das dies bekommen kann, entwickelt sich schneller zu einem selbstständigen, selbstregulierenden Wesen als eines, dass diese Grundbedürfnisse nicht befriedigt bekommt. Und dennoch sind unsere Babys eine Jahre lang total abhängig von uns. Soviel einmal zum Hintergrund, warum dein Baby sich verhält, wie sie sich verhält. Wenn ihr also abstillen möchtet, dann am besten in dem ihr ihr immer wieder eine Flasche (mit dem kleinstmöglichen Loch!!!) anbietet, ihr viel Körperkontakt schenkt, und auch den Schnuller immer wieder anbietet. Am besten sind dabei welche mit einer sehr breiten Basis, die also der Mutterbrust so ähnlich wie möglich sind. Wenn sie schläft, kann der Kinn-Trick helfen: Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Ich hoffe, das hilft dir weiter! Überlege dir auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren, dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 23.02.2018



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