Baby 5 Monate wacht ständig nachts auf

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby 5 Monate wacht ständig nachts auf

Hallo Birgit, Mein kleiner Sohn wird voll gestillt. Mein Problem war schon immer das Bäuerchen. Mit 3 Monaten hatte er immer die ersten Stunden so an die 3 oder 4 Stunden geschlafen. Dann hatte er Schnupfen und kaum gesund wieder Schnupfen (vom großen Bruder). Ich Stille ihn zum einschlafen, nehme ihn hoch und er mach fast nie ein Bäuerchen. Lege ihn hin. Wenn ich Pech hab nach 10 min wieder wach, will aber die Brust und da kommt natürlich wieder Milch. Dann schläft er vielleicht 1 bis 1,5 Stunden und nehme ihn hoch und dann kommt ein Bäuerchen oder auch nicht. Solange kann ich ihn nicht tragen weil er gleich quengelt und die Brust will zum weiterschlafen, dann trinkt er wieder und ich Leg ihn hin und dann wird er nach kurzer zeit wach und macht ein oder zwei Bäuerchen, wenn ich Glück hab will er nicht gleich wieder an die Brust. Lege ihn wieder hin und er wacht wieder nach ner halben bis einer Stunde auf und macht dann z.b noch ein Bäuerchen oder gleich an die Brust das geht die ganze Nacht. Desto mehr er trinkt desto unruhiger ist er nachts da er nicht alle Bäuerchen macht. Tagsüber kann er nach einer Mahlzeit bis zu 6,7 bamäuerchen machen. Das war schon immer so. Ich habe sehr viel Milch. Er trinkt ganz normal und dann spritzt es nur so raus das er kaum noch mitkommt. Ich dachte es legt sich mit der zeit da er grosser wird. Beim großen Bruder genau das gleiche. Hatte vor 2 Wochen ne brustentzünding und dann fast keine Milch mehr. Aber durch ständiges anlegen habe ich wieder mehr als genug. er schlief länger nachts wo ich nicht so viel Milch hatte. Ich lass ihn auch neben meiner brust schlafen, aber da wacht er auch auf wegen Bäuerchen. Kann man da was machen? Wie Krieg ich ein bisschen weniger Milch? Oder muss ich mich gedulden:) Tagsuber schlaft er auch nicht länger als 20 min maximal 1 Stunde am Stück, aber sehr selten. Bin richtig kaputt, da ich wenn ich mich hinlegen kann meistens nur 20 min am Stück schlafe, (da ich noch nen grossen habe komme ich tagsuber gar net zum schlafen) nachts ja auch schlecht... Aber gerade habe ich den kleinen hingelegt, mal schauen wie lange;) vielen dank im voraus:) liebe Grüsse Michaela

von BettyBoop83 am 26.10.2012, 21:15



Antwort auf: Baby 5 Monate wacht ständig nachts auf

Liebe Michaela, bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten ein Baby zum Aufstoßen zu bringen. Du kannst es auf deine Schulter legen und sanft auf seinen Rücken klopfen (lege dir dann eine Windel über die Schulter um Milch, die möglicherweise wieder hochkommt aufzufangen). Wenn Du dein Baby aufrecht hältst, kommen die meisten Luftblasen auf entspannte Weise nach oben. Eine andere bewährte Methode besteht darin, das Baby ganz allmählich in eine sitzende Haltung zu bringen. Achte darauf, dass Du seinen Kopf und seinen Rücken gut abstützt, solange es noch sehr klein ist, und lass es wenige Minuten in dieser Haltung. Manchen Babys hilft es, wenn sie bäuchlings über die Oberschenkel der Mutter oder des Vaters gelegt werden und ihnen der Rücken sanft massiert oder geklopft wird. Ich hoffe, die Tipps helfen dir ein wenig weiter! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 26.10.2012