Baby (13 Wochen) trinkt nur 2 Minuten dafür aber ca.jede Stunde!?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby (13 Wochen) trinkt nur 2 Minuten dafür aber ca.jede Stunde!?

Hallo Biggi, ich habe seit etwa 2-3 Wochen ziemliche Probleme beim Stillen meines mittlerweile 13 Wochen alten Sohnes. Er trinkt an der Brust immer nur etwa 2 Minuten (Vorher so etwa 7 Minuten/Trinkabstände waren 2 -3 Stunden) und nuckelt dann nur noch. Im Prinzip läuft es so ab, dass er zuerst nuckelt bis der Milchspendereflex einsetzt, dann trinkt er ordentlich und nach kurzer Zeit (2 Minuten) höre ich kein Schlucken mehr und er nuckelt nur noch. Ich stille ihn schon in einem dunklen Raum und meist im Liegen. Auch wenn man das ja nicht machen soll, habe ich ihn doch 3 mal vor und nach dem Stillen gewogen und dabei kam heraus, dass er nur 50 g mehr gewogen hat, jedes Mal. Dafür will er aber jede Stunde trinken. Ich habe das Gefühl, dass er garnicht mehr richtig saugen kann, denn wenn der Milchspendereflex einsetzt, muss er quasi fast nur noch schlucken ohne groß zu saugen. Er ist dann auch, wenn er ein Bäuerchen gemacht hat, nicht mehr an die Brust zu bekommen, so als wäre er satt. Aber kann er denn von so einem bischen Milch satt sein in dem Alter? Die Kinderärztin sagt, ich soll die Trinkabstände auf mindestens 2-3 Stunden ausdehnen, das kann ich aber nicht weil er dann so weint und das tut mir dann leid, wenn er nunmal Hunger/Durst hat.Aber warum ist er nach so einer kleinen Trinkmenge scheinbar so satt, dass er nicht mehr an die Brust möchte?Wechselstillen und wickeln hilft leider auch nicht, er wendet sich dann trotzdem von der Brust ab und macht Theater. Zwingen möchte ich ihn dann auch nicht. Außerdem biegt er sich manchmal beim Trinken so als ob er Darmkrämpfe hat und weint manchmal auch oder macht grunzende Geräusche. Ich habe mal gelesen, dass der Saugreflex auch einen Ausscheidungsreflx mit auslöst aber kann denn das sein, dass ein Baby dadurch solche Schmerzen hat, dass es kaum weitertrinken kann? Daswäre ja fatal. :o( Ich bin wirklich verzweifelt und weiß nicht wie lang ich das noch aushalten soll, zumal er kaum am Tag mal mehr als 20 min am Stück schläft, nur wenn ich neben ihm im Bett liege (nach dem Stillen) schläft er mal für 1-1,5 Std. Ich komm leider zu nichts mehr (mir was zu essen machen etc). haben. Über einen Ratschlag wäre ich sehr sehr dankbar!

Mitglied inaktiv - 15.05.2013, 10:22



Antwort auf: Baby (13 Wochen) trinkt nur 2 Minuten dafür aber ca.jede Stunde!?

Liebe Yazzy, alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Solange das Kind gut gedeiht, können Sie es auch unbesorgt Ihrem Sohn überlassen, wie lange oder kurz er an der Brust trinkt. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: • 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche • 4. Monat: 110 160 g/Woche • 5. Monat. 400 500 g/Monat • 6. Monat: 350 500 g/Monat • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Gestillte Kinder haben auch nicht allgemein mehr Blähungen als nicht gestillte Kinder, nur kann man einer stillenden Frau so leicht ein schlechtes Gewissen machen mit irgendwelchen Behauptungen, dass „ihre Milch schuld sei". Blähungen beim Baby kommen nur in ganz seltenen Fällen von dem, was die Mutter gegessen oder getrunken hat und sie kommen auch nicht davon, dass ein Kind „zu oft" oder in „zu kurzem Abstand" gestillt wird. Wichtig ist, dass Sie unbedingt auf gutes Angelegtsein und korrektes Saugen Ihres Kindes achten, das ist ein herausragender Punkt, wenn es darum geht, Bauchprobleme zu vermeiden. Ein gut angelegtes und korrekt saugendes Kind schluckt nur wenig bis gar keine Luft und Luft, die nicht verschluckt wird, muss auch nicht wieder raus. Lassen Sie sich am besten einmal von einer Kollegin vor Ort beim Stillen zuschauen, möglicherweise lassen sich durch ein paar kleine Veränderungen schon große Verbesserungen bei den Bauchproblemen Ihres Babys erzielen. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 15.05.2013



Antwort auf: Baby (13 Wochen) trinkt nur 2 Minuten dafür aber ca.jede Stunde!?

Liebe Yazzy, das war bei uns fast genauso, auch mit dem Krümmen und der Vermutung von Blähungen etc. Die Abstände waren manchmal sogar kürzer als 1 h, vorher so 2-3h. Danach pendelte es sich lange auf Abstände von 1,5-3h ein. Die Kinder holen sich, was sie brauchen, in der richtigen Zusammensetzung, wenn wir sie das bestimmen lassen. Und die Zusammensetzung bestimmen sie, indem sie so und so oft und lange (oder kurz) trinken, wie sie wollen, manchmal sogar, indem sie bestimmte Seiten eine Weile bevorzugen. Wer kann besser wissen als Dein Kind wann es wie lange was braucht?! Lass Dir nicht einreden, dass Du die Stillabstände verlängern musst. Das ist längst überholtes Wissen. Es ist meist eine Phase, und die geht auch wieder vorbei. Wesentlich ist, ob das Kind über die Woche gut zunimmt. Ich habe mir damals Hilfe von einer Laktationsberaterin geholt, und das hat sehr geholfen, schon allein, weil ich die Sicherheit bekam, alles richtig zu machen. Man schafft nichts in der Zeit. Am besten war es damals für mich, das zu akzeptieren und alles ums Stillen herum zu organisieren (Wasserflaschen en masse im Stillzimmer, Knabberkram dort, vor dem Stillen schnell noch ein Brot mit hinnehmen und dabei essen etc.). Ganz viel hat mir auch geholfen, das Kind die meiste Zeit im Tuch zu tragen. Gut gebunden ist das gewichtsmäßig kein Problem (sogar heute noch nicht, mein Kind ist 18 Monate alt), das Kind entspannt sich sehr, falls Blähungen vorhanden sind, wird das beruhigt, und man kann auch mal was machen (ESSEN!, Küche, auf Klo gehen, Betten beziehen, Wäsche waschen, staubsaugen, Spaziergang machen, einkaufen etc.). Wir hatten ein elastisches Tuch, was ich sehr empfehlen kann. Wir benutzen es noch heute, und das geht bestens. Ist auch etwas billiger als ein gutes, gewebtes. Außerdem kann man es umlassen und das Kind nach Bedarf einfach rein- oder rausnehmen. Viele Stillberaterinnen sind zugleich auch Trageberaterinnen und können Dir helfen, das richtig zu binden. Unser Kind schlief auch anfangs fast nur im Tuch, ohne konnte sie es nicht. Da schlummerte sie dann aber auch selig und zufrieden. Das ist heute schon längst nicht mehr so. Sie schläft zwar, wenns gerade so ist, auch noch drin ein, aber ihren richtigen Mittagsschlaf macht sie im Bettchen, und sie macht ihn gern. Also nix von wegen, man gewöhnt die Kinder daran, und dann könnten sie nie richtig schlafen! Gerade schläft sie im Beistellbettchen sehr zufrieden. Aber vielleicht machst Du das ja auch schon lange mit dem Tuch selbst und weißt das alles schon. ;-) Alles Gute! Sileick

Mitglied inaktiv - 15.05.2013, 15:00



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