Auch Frage zur Beikosteinführung

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Auch Frage zur Beikosteinführung

Hallo liebe Kristina, habe so eine ähnliche Frage wie Memem. Mein Sohn hat einfach nicht genug zugenommen. Ich hatte mehrmals deswegen gepostet und Dank dir so lange durchgehalten mit dem Stillen. Jetzt ist okay und ich habe auch ein gutes Gefühl dabei, den Abstillprozess in Bewegung gesetzt zu haben. Jedenfalls habe ich ab dem 6. Monat begonnen, zuzufüttern. Das ist jetzt gut 2 Wochen her. Mittags bekommt er zur Zeit Karotte/Kartoffel, 100 Gramm schafft er. Danach wird gestillt. Ca 1 Std. später, weil sich bei mir die Milch noch nicht gebildet hat, eine 100-ml-Flasche, dann wird wieder im Laufe des Nachmittags gestillt, wenn er's verlangt. Abends bekommt er nach dem Stillen seit der Beikosteinführung zwischen 120 und 170 ml 1er-Milch. Nachts schläft er unregelmäßig. Paarmal war jetzt schon 8 Std. Ruhe, neuerdings wieder nur 3 Std. Jetzt endlich meine Frage: Wie soll ich das mit dem Flaschenfüttern weiter machen? Er ist leider sehr genügsam und verlangt nicht danach, aber wenn ich ihm mittags die 100 ml gebe und abends die vollere Flasche, zieht er die weg wie nix. Soll ich ihm noch öfters eine Flasche anbieten? Und wenn ja, welche Menge? Lieben Dank schonmal, Doris

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 13:46



Antwort auf: Auch Frage zur Beikosteinführung

Liebe Doris, wie nimmt dein Sohn denn inzwischen zu? Wenn er gut gedeiht, musst Du im Moment nicht noch zusätzlich eine Flasche geben. Mit sieben bis neun Monaten braucht dein Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Du kannst auch mit Pre-Milch zufüttern, davon kannst Du beliebig viel geben. Ich hänge dir dazu einen Artikel an. Lieben Gruß, Kristina Pre, 1 oder 2 - was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: · Säuglingsanfangsnahrung · Folgenahrung · Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).

von Kristina Wrede am 15.05.2008