Hallo,
momentan macht mir die Masernwelle hier in Berlin Sorgen.
Meine Kleine ist 6 Monate alt, ich bin 2x gegen Masern geimpft.
Ich habe hier im Forun gelesen, dass auch Antikörper für den Masernschutz in die Muttermilch übergehen, die das Baby schützen können.
Von Ärzten hört man, dass nur IGA Antikörper in die Muttermilch gehen, bzw. die Magensäure vorhandene Antikörper zerstört.
Ist das denn mal untersucht worden?
Ein eventueller Schutz wäre doch ein guter Grund für mich noch weiterzustillen, während des aktuellen Ausbruchs...
von
Bibi242
am 06.03.2015, 21:58
Antwort auf:
Antikörper in der Muttermilch
Liebe Bibi242,
es gibt zum einen den Nestschutz: Während der Schwangerschaft erhält das Kind von seiner Mutter Antikörper gegen bestimmte Krankheiten. Auf diese Weise ist es in den ersten Monaten vor (vielen) Infektionen geschützt. Allerdings ist dieser Schutz nicht 100prozentig und das Kind ist auch nicht vor allen Krankheiten geschützt. Unter anderem hängt der Schutz auch davon ab, welche Krankheiten die Mutter selbst bereits gehabt hat.
Über die Muttermilch erhält das Kind dann ebenfalls Antikörper, die es vor bestimmten Erkrankungen schützen. Allerdings kann die Mutter dem Kind nur Antikörper gegen die Krankheiten übermitteln, die sie selbst durchlebt hat oder gegen die sie geimpft wurde (hier gilt jedoch keine Pauschalaussage, manche Impfungen führen nicht dazu, dass die Mutter Antikörper weitergeben kann).
Der Übertritt für die einzelnen Antikörper über das Stillen ist sehr unterschiedlich und keinesfalls wird dadurch eine Impfung ersetzt oder besteht eine Garantie, dass das Kind absolut vor einer Ansteckung geschützt ist.
Kein Antikörperübertritt erfolgt für Lues, Scherichia Coli, einzelne Salmonellosen und Shigellosen, ein sehr geringer Antikörperübertritt ist für Hämophilus, Keuchhusten und Streptokokken zu erwarten. Ein guter Antikörperübertriit erfolgt für Diphterie, Tetanus, Salmonella H, Röteln, Mumps, Polio und Masern.
Wie genau ins Detail das alles untersucht ist, kann ich dir hier und jetzt nicht sagen. Allerdings gibt es durchaus viele weitere Gründe, warum es sich lohnt, länger als 6 Monate zu stillen... Wenn du sie hören magst, gib Bescheid :-)
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 07.03.2015