Ans "In den Schlaf stillen" gewöhnen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ans "In den Schlaf stillen" gewöhnen

Hallo ihr Lieben, mein Kleiner ist nun 9 Monate alt und ich stille ihn noch morgens und abends und nachts nach Bedarf. (Habe ihn knapp 6 Monate voll gestillt) Das Einschlafen abends ging auch ohne Stillritual. Irgendwie hat es sich dann aber doch als Einschlafritual eingespielt und nun geht es nicht mehr ohne. Zurzeit braucht er es auch Mittags mal zum Einschlafen, da er sonst nicht zur Ruhe kommt. (Müde ist er dann allerdings) An und für sich ist er kein großes "Wein-kind", derzeit scheint es allerdings sehr in ihm zu arbeiten. Viel zu verarbeiten etc. Schub. Denke ich zumindest. Dazu die Neugier, steigender Kletterbedarf^^ Wer will da auch schon schlafen? ;) Nun gut. Ich frage mich nun ab und an ob es vielleicht nicht so "gut" ist? Ob ich ihn vielleicht zu sehr daran gewöhnen könnte. Mehr als eh schon. Also, ich möchte ihn abends schon noch so bis er 1,5 Jahre ist stillen. (Er kommt schon mit knapp über einem Jahr in die KITA und ich möchte ihn erst GANZ abstillen, wenn er sich in dieser eingewöhnt hat und wohl fühlt). Wie aber werden wir dann den Schritt von abendlichen Abendstillen zu einem "normalen" Schlafritual finden???? Ich habe es schon einmal probiert, mit weniger Erfolg. Rituale haben wir. Abendgeschichte, Abendlicht, Schlafsack, Lied etc... Dazu bin ich alleinstehend. Und eigentlich wäre es ja auch mal schön abends mit einer Freundin ins Kino zu gehen, Essen zu gehen oder so... von der Oma wurde er aber noch nie ins Bett gebracht. Da ist wohl auch erst nach dem Abstillen möglich? Danke für eine Antwort und ein paar Worte um mich in meinen Gedanken dazu weiterzubringen. Lieben Gruß!

von EllenKa am 15.03.2012, 21:56



Antwort auf: Ans "In den Schlaf stillen" gewöhnen

Liebe EllenKa, Muttersein ist einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet. Und an dieser Tatsache ändert sich nichts, ob frau nun stillt oder nicht. Es ist nicht schlimm, und schon gar nicht ein "Versagen" deinerseits, dass dein Kleiner noch nicht alleine ein- und durchschlafen mag. Ganz im Gegenteil: DIESES Verhalten ist das normale, will heißen, so hat die Natur es vorgesehen, so entspricht es der Natur eines Menschenjungen. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Also: Das Einschlafen an der Brust ist nicht wirklich ein Problem, denn es entspricht der Natur der Kinder, die genau dort die Ruhe, Geborgenheit und Zuversicht finden (mal ganz abgesehen von der wertvollen Muttermilch), die es ihnen ermöglicht, sich dem Schlaf hinzugeben. Kleine Kinder haben es sehr schwer, einzuschlafen, das hängt mit ihrem unreifen Nervensystem zusammen und wird ganz von allein, sobald sie reif genug dafür sind, sich auflösen! Es ist schwer, müde zu sein und jede Nacht x Male aufzuwachen, weil das Kind mich braucht und ich hätte zeitweise sehr viel dafür gegeben nur einmal einfach weiterschlafen zu können und am nächsten Tag nicht vor einem Berg unerledigter (Haus)Arbeit zu stehen. Doch es hat sich gelohnt, den Haushalt zurückzuschrauben, mir Nischen zu suchen, in denen ich auftanken konnte (sowohl körperlich als auch emotional) und zu akzeptieren, dass meine Kinder keine kleinen Roboter sind, die auf das Durchschlafen (o.a.) "programmiert" werden können. Überlege dir einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillgruppe heraus. Liebevolles Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder, ihnen die Zeit lassen, die sie brauchen, um jeweils den nächsten Schritt zu meistern, das ist der Tipp, den ich allen Eltern nur wärmstens ans Herz legen kann. Wir würden niemals an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst, denn jeder weiß, dass sie dann eingehen würde. An unseren Kindern sollten wir auch nicht "ziehen". Ich hoffe, der Text war dir jetzt nicht zu lange und wenn Du noch Lust zum Lesen hast, dann schau dir auch den angehängten Text von Dr. Paky an. Auch wenn Du stillst, ist es meist kein Problem, wenn Du ab und zu weg gehst. Der Babysitter kann das Kind tragen, bis es einschläft, er kann es im Kinderwagen schieben, manchmal hilft es, im Auto spazieren zu fahren. Die Oma wird das schaffen, vertrau ihr! Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße Biggi Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling Schlafen, Alleinsein, Finsternis Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute Nacht Geschichte, Gute Nacht Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.). Schlafen Loslassen Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach? Zwei Arten von guten Schläfern die echten und die resignativen Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen. Die Entwicklung des Babys und das Schlafproblem Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen? Das Schlafparadoxon Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern. Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen. Individueller Schlafbedarf Jedes Kind braucht wie übrigens erwachsene Menschen auch eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27). Behinderung der Selbstregulation Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern in guter Absicht in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit. In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können. Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen. Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten. Jedes Kind kann schlafen lernen Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit. Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan. Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen

von Biggi Welter am 16.03.2012



Antwort auf: Ans "In den Schlaf stillen" gewöhnen

Liebe Biggi, diese Antwort habe ich bereits bei einer vorherigen Frage gelesen und fand sie auch sehr informativ. Allerdings bezieht sie sich kaum auf meine Fragen an dich. Die ja nun schon darum gehen, wie ich DANN zu einem Schlafritual ohne Stillen finden kann. Ebenso die Thematik, der Oma die ihn ja lieber auch erst schlafen legen sollte, wenn er ein anderes (übernehmbares) Schafritual kennt? Ich bin absolut PRO-Stillen. Mein Kleiner schläft bei mir am/im Bett und bekommt die Nähe die ihm zusteht. Die auch ich ja brauche. Ich bin sehr stolz darauf zu stillen und stehe dafür auch jetzt noch ein (trotz gesellschaftlicher Einstellungen...) Ebenso halte ich nichts davon einen kleinen Menschen alleine in ein Bett in einen "leeren" Raum zu stellen. "Los schlaf." Alle Punkte in der Standartantwort kann ich gut nachvollziehen. Ich fände es einfach schön, eine persönliche Antwort zu erhalten. Ich denke auch für andere Mütter sind weniger, dafür aber persönliche Worte mehr Wert als ein vorgefertigter langer Text. Ein Hinweis auf diesen Text ist allerdings viel wert. Bitte sieh dies nicht als kritische Anmerkung, sondern einfach als ein Feadback einer Mama, die die Arbeit aller Stillberaterin SEHR zu schätzen weiß. Ich wünsche dir einen sonnigen wunderschönen Tag!

von EllenKa am 16.03.2012, 08:55



Antwort auf: Ans "In den Schlaf stillen" gewöhnen

Liebe EllenKA, deine kritische Rückmeldung ist uns sehr wertvoll. Danke dafür, und ich hoffe, dieser Anlauf klappt besser ;-) Deine Fragen waren: 1) Nun gut. Ich frage mich nun ab und an ob es vielleicht nicht so "gut" ist? Ob ich ihn vielleicht zu sehr daran gewöhnen könnte. Mehr als eh schon. Es ist nicht verkehrt, du machst nichts falsch, in dem zu es ihm zugestehst. Im Gegenteil: Je mehr du seine Bedürfnisse frei heraus befriedigst, desto stärker wird sein Selbstwertgefühl, und desto stabiler steht er später da. Glaub's mir: Ich habe so viele Kinder gesehen, die nach den Prinzipien von LLL erzogen wurden, und sie sind allesamt wundervolle Menschen geworden. Und nun schau doch mal, wie viele Erwachsene (oder ältere Kinder), die nach "strengeren" Vorgaben erzogen wurden, heute Schlafstörungen haben!! 2) Wie aber werden wir dann den Schritt von abendlichen Abendstillen zu einem "normalen" Schlafritual finden? Du beziehst dich mit "dann" auf die Zeit, wenn ihr abgestillt habt? Nun, es lässt sich heute nicht vorhersagen, was dann sein wird, welche Bedürfnisse dein Kleiner hat, welche Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen werden. Aber viel Kuscheln tut immer gut, egal wie alt das Kind ist. Zusammen ein Weilchen da liegen, zur Ruhe finden... das ist unabhängig vom Stillen. Aber, wie gesagt: Wie genau das bei euch aussehen wird, wird sich dann zeigen, wenn es soweit ist. 3) ... eigentlich wäre es ja auch mal schön abends mit einer Freundin ins Kino zu gehen, Essen zu gehen oder so... von der Oma wurde er aber noch nie ins Bett gebracht. Da ist wohl auch erst nach dem Abstillen möglich? Dazu hatte Biggi geschrieben: "Auch wenn Du stillst, ist es meist kein Problem, wenn Du ab und zu weg gehst. Der Babysitter kann das Kind tragen, bis es einschläft, er kann es im Kinderwagen schieben, manchmal hilft es, im Auto spazieren zu fahren. Die Oma wird das schaffen, vertrau ihr!" Mehr ist wirklich nicht dazu zu sagen: Lass sie es probieren, vielleicht wird der Abend anders laufen als sonst, aber du wirst im Kino gewesen sein, dein Baby lebt noch, die Oma ist fix und fertig, du wirst die halbe Nacht nicht zum Schlafen kommen weil er das verpasste Trinken nachholen wird, aber ansonsten wird alles ok sein :-) Nein, Scherz beiseite: Je vertrauter ihm seine Oma ist, desto einfacher wird's gehen. Unsere Kleinen sind viel weiter als wir immer denken, und können auch mit 9 Monaten schon genau erfassen, wenn etwas "außergewöhnlich" ist - und sich daran anpassen. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 16.03.2012



Antwort auf: Ans "In den Schlaf stillen" gewöhnen

Vielen lieben Dank. Ich bin erleichtert, dass meine Rückmeldung nicht falsch ankam. Das freut mich. "Auch wenn Du stillst, ist es meist kein Problem, wenn Du ab und zu weg gehst. Der Babysitter kann das Kind tragen, bis es einschläft, er kann es im Kinderwagen schieben, manchmal hilft es, im Auto spazieren zu fahren. Die Oma wird das schaffen, vertrau ihr!" Das habe ich wohl tatsächlich überlesen. O_O Entschuldigung dafür und danke für die Antwort! Auch für deine "witzige" Art dabei :) Das lässt mich schmunzeln und aufatmen. ;) Ja Frau macht es sich manchmal auch schwer ;) Wir probieren es einfach mal. Es wird für jeden eine Erfahrung sein. Welche, wird sich dann ja zeigen. Der Aspekt mit den Schlafstörungen ist interessant... Manchmal denken wir wohl zu weit voraus... Ich werde das Stillen so weiterleben wie es in der Situation angebracht ist und wir werden ja sehen wie es DANN ist. Wirklich lieben Dank! Ich denke eine große Aufgabe der Stillberatung sind nicht nur die einzelnen Fragen, sondern vor allem, das "Stillbewusstsein" der einzelnen Mütter zu stärken und zu befürworten. Das Stillen in der Gesellschaft beschäftigt mich immer wieder. Lieben Gruß und einen tollen Frühlingsstart! :)

von EllenKa am 16.03.2012, 12:07



Antwort auf: Ans "In den Schlaf stillen" gewöhnen

Ich möchte dir gerne von meinen Erfahrungen berichten. Meine Tochter ist 21 Monate und bis sie ca. 18 Monate alt war, auch nur durch Stillen eingeschlaafen. Jedoch die Oma und der Opa haben sie auch durch Tragen oder später zusammen mit ihr hinlegen, geschafft sie in den Schlaf zu begleiten! Wenn du der Oma, dem Babysitter etc. vertraust, ist es einen Versuch auf jeden Fall wert. Wichtig für mich war immer, das meine Tochter nicht alleine einschlafen muss, sondern eben nach ihren Bedürfnissen, in den Schlaf begleitet wird. Wenn sich darüber alle "Parteien" einig sind, klappt das schon! Lg

von MaSchie28 am 16.03.2012, 13:01



Antwort auf: Ans "In den Schlaf stillen" gewöhnen

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Das ist lieb!

von EllenKa am 17.03.2012, 21:17



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