schreien an der brust & nächtliches stillen (sorry, seeehr lang)

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: schreien an der brust & nächtliches stillen (sorry, seeehr lang)

hallo biggi, heute gleich mit zwei - sehr ausführlichen - fragen: FRAGE 1: mein zwerg ist nun in der 8. lebenswoche und hat seit ein paar tagen einen neuen "tick" ;-) er kommt an die erste brust, trinkt ca. 10 bis 12 minuten und wird dabei immer unruhiger, fängt zu zappeln an, reißt dann auch mal an der brustwarze und fängt schließlich erst kurz und dann öfter/länger zu schreien an, bis er nicht mehr trinkt vor schreien. da ich nicht sicher bin, ob er bauchdrücken hat oder ihm zu wenig aus der brust kommt, lege ich ihn jetzt auch an die zweite (bis vor kurzem hat er immer mit einer genug gehabt), wo er ca. 2 minuten lang wieder ruhig trinkt und sich dann rascher als bei der ersten brust so ins schreien reinsteigert, dass er nicht mehr weitertrinkt. wenn ich ihm die brustwarze in den mund gebe, saugt er einfach nicht mehr, weil er sich so aufregt. das schreien klingt wie eine mischung aus unglaublich empört und schmerzen. heute musste ich ihn dann ziemlich lange herumtragen und beruhigen, dann das ganze von vorne, 5 minuten trinken (diesmal in einem dunkleren raum), dann wieder geschrei (der dunklere raum nutzt also auch nichts), später wieder ein trinkversuch usw., bis er nach ca. 2 stunden immerhin nicht mehr gebrüllt und nur mehr - eigentlich recht zufrieden - an seinen fäusten genuckelt hat. wenn er sich beruhigt hat und nicht gleich etwas zu trinken bekommt, schaut er ganz gierig auf die brüste, versucht irgendwie dorthin zu kommen und steckt sich die faust in den mund und speichelt sie ordentlich ein. ich hab jetzt leider noch nicht beobachtet, ob das nur abends so ist, aber ich bilde mir ein, dass es zwar den ganzen tag so ist, aber irgendwie schlimmer wird im laufe des tages. nachts ist das wieder eher wie tagsüber - latent vorhanden aber minimal und bewältigbar. zum organischen: er hat keinen mundsoor, kein gebrochenes schlüsselbein oder so. ich glaube nicht, dass ich einen zu starken milchspendereflex habe (die milch rinnt nicht weiter, wenn er zu trinken aufhört; die milch rinnt ihm zwar manchmal aus dem mundwinkel, aber das liegt wohl eher am anfänglich gierigen trinken und später am schlampigen schlucken). ich hatte zwar den verdacht, dass sich etwas mit den zähnen tut (weil er eben neuerdings die fäuste ständig in den mund steckt, mit spucke spielt u.a.), aber das hat der kinderarzt vor einer woche dementiert. mittelohrentzündung oder halsweh kann ich mir auch nicht vorstellen, weil er sonst viel lacht und so. blähungen - hm, schwer zu sagen. er pupst zwar wieder viel, aber das blähungs-geschrei war früher ein anderes, eher jammernd, weniger schrill. saugverwirrung glaube ich auch nicht, denn schließlich kann er ja, wenn er will... bäuerchen kommt meistens, wenn ich ihn hochnehme - anschließend brüllt er trotzdem weiter an der brust. versteh mich nicht falsch, ich habe nichts gegen dauerstillen, manchmal finde ich es ja sogar gemütlich (tagsüber), aber in dieser form ist es echt frustrierend... was könnte denn das problem sein? wenn ich jeweils auf der frisch verschmähten brust herumdrücke, kommt immer ohne viel aufwand noch milch heraus, also dürfte das angebot ja stimmen, oder? dennoch habe ich das gefühl, er bekommt zu wenig??? kann das sein, klingt das logisch??? FRAGE 2: tagsüber haben wir normalerweise einen "ungefähren" 3-stunden-rhythmus mit abweichungen von 1 stunde auf und ab, wenn irgendwas nicht passt oder er gerade tief schläft oder so. wir kommen also durchaus gelegentlich mal auf 4 stunden. das "beste" waren bis jetzt in etwa 6 stunden abends bis ca. 00:30 uhr oder so (abends - also zwischen 19 und 24 uhr - ist er überhaupt am "geduldigsten"). ABER NACHTS schaut es so aus: das erste mal normalerweise nach 3 stunden, dann wird der zeitraum kürzer statt länger, wie es ja eigentlich wünschenwert wäre ;-)! und ab 4 uhr ist und bleibt er wach, schlägt mit den armen und beinen um sich, brabbelt vielleicht, sabbert, steckt die fäuste in den mund usw. er schläft im elternbett, wir kriegen das also hautnah mit und ab. wie kriegen wir a. nachts einen längeren abstand, 2-3 stunden ist doch mühsam, 4-5 wären nett (ein mal stillen), 6-7 (gar nicht aufstehen ;-) wären super...???? b. ihn von 4 bis 6:30 uhr zum schlafen? nachts schaffe ich es einfach nicht, ihn "besinnungslos" zu stillen (also bis er 3 mal an der brust eingeschlafen ist und dann noch 1/2 stunde warten, bis er im tiefschlaf ist - hat sich tagsüber bewährt ;-)... könnte es daher sein, dass ich ihn zu früh wieder hinlege und er nicht satt ist? ich habe auch ein paar mal versucht, ihn im liegen zum stillen, aber das hat mehrere probleme mit sich gebracht: erstens muss ich meine jeweils "aktive" brust halten (sind so gebaut ;-), damit er drankommt und die brustwarze fassen kann - das ist auch nicht entspannend. zumal mir das ewige liegen auf einer seite schmerzen in der hüftgegend bereitet (und zum einfach "mit kind umdrehen" bin ich zu unsportlich, das ist ein größeres umschichtungsunterfangen). zweitens schlafe ich bald ein (hüfte erst recht "au" und "hoffentlich erstick ich das baby nicht/fällt es nicht aus dem bett usw.) und weiß daher nicht, wie viel er tatsächlich getrunken hat - was zur folge hat, dass ich morgens nicht "weiß", warum er weint, wenn er weint. dann bekommt er einfach - wenn der papa aus dem haus ist - sicherheitshalber (wenn er meckert) noch eine "portion", damit wir wieder ein "grundlevel" haben - aber das kanns ja auch nicht sein, oder? oder ist es eher so, dass ich vielleicht gar nicht genug milch habe? (zugenommen hat er in 6 wochen etwas mehr als 1 kilo) könnte das auch der grund dafür sein, dass er um 4 uhr (also nach dem meisten zweiten stillen) nicht mehr schlafen kann - dass er noch hungrig ist? fragen über fragen. vielleicht kannst du mir ja irgendwie mit ein paar denkanstößen weiterhelfen? danke!!!! (auch schon mal fürs lesen...) connie

Mitglied inaktiv - 28.11.2001, 22:27



Antwort auf: schreien an der brust & nächtliches stillen (sorry, seeehr lang)

? Liebe Conny, dann warte ich deinen Kinderarztbesuch ab, ehe ich weiter überlege, was denn sein könnte. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.11.2001



Antwort auf: schreien an der brust & nächtliches stillen (sorry, seeehr lang)

Hallo Connie, zur ersten Frage kann ich Dir leider nichts sagen, mir wäre im ersten Moment bloß Ohrenschmerzen eingefallen. Denn meine Kleine hat dann auch fast nur beim stillen geschrien, da sie dann auf dem Ohr lag. Außerdem tut das schlucken dann weh, wodurch sie dann weniger, dafür öfter getrunken hat. Zur Frage zwei hab ich folgenden Tip für Dich... Ich habe eine große Oberweite und hatte Angst, das ich meine kleine ersticke, oder erdrücke, wenn ich im Liegen stille. Als es mir aber nachts zu lang wurde, habe ich mir ein Stillkissen gekauft. Das lege ich mir jetzt immer an den Rücken, so das ich mich in der Seitenlage mehr oder weniger anlehnen kann. Somit liege ich nicht ganz auf der Seite und auch nicht auf dem Rücken (sonst könnte sie ja nicht mehr trinken) . Seitdem sind meine Kreuz- und Hüftschmerzen weg oder in langen Nächten ganz wenig. Hoffe ich konnte ein bischen helfen, Heike

Mitglied inaktiv - 28.11.2001, 22:51



Antwort auf: schreien an der brust & nächtliches stillen (sorry, seeehr lang)

ot

Mitglied inaktiv - 29.11.2001, 09:20



Antwort auf: schreien an der brust & nächtliches stillen (sorry, seeehr lang)

hallo biggi, nach dem arzttermin: es war KEIN soor, KEINE mittelohrentzündung, KEIN halsweh und KEIN bauchweh - es waren doch tatsächlich die zähne!!!! dabei ist er grad mal 7 wochen und 2 tage alt... lt. arzt schießen sie ein - es schaut wüst aus, oben sind ganz viele weiße flächen/spitzen vorne auf dem kiefer, unten ist eine kleine weiße spitze in der aufsicht zu sehen. ich soll jetzt vor jeder "mahlzeit" mundisal oder so ähnlich schmieren, der erste versuch hat gleich funktioniert - er hat gleich ordentlich an beiden brüsten ca. 45 minuten (inkl. ein mal wickeln) getrunken und schläft jetzt ;-) allerdings weiß ich noch keine antwort auf die zweite frage (abstand nachts bzw. 4 uhr früh wach sein). BIITTTEEEE... danke! connie

Mitglied inaktiv - 29.11.2001, 12:24



Antwort auf: schreien an der brust & nächtliches stillen (sorry, seeehr lang)

? Liebe Connie, das erste Problem ist ja nun erkannt - wenn auch nicht absolut gelöst, aber das wird ohnehin nur die Zeit tun, denn das Einschieben der Zähne in den Kiefer oder auch das Zahnen lässt sich nicht beschleunigen, nur die Beschwerden lindern. Außer Zahnungsgel oder -salbe können auch eine Massage der Zahnleisten und das Herumkauen auf einem (gekühlten) Beißspielzeug helfen. Deine zweite Frage ist ebenfalls etwas, was die Zeit lösen wird. Ein acht Wochen altes Baby hat in vielen Fällen noch kein Gefühl für Tag und Nacht, das entwickelt sich erst. Es gibt auch kein Rezept, wie Du die Schlafphasen deines Sohnes verlängern kannst. Du kannst ihn lediglich unterstützen, indem Du das nächtliche Stillen so ruhig und „langweilig" wie möglich gestaltest: kein Licht (oder nur eine kleine Nachtlampe), nur wickeln, wenn es absolut notwendig ist, keine ausgiebigen Gespräche sondern allenfalls leise, beruhigende Worte usw. Da Babys gerne wach werden, wenn ihre Lage verändert wird, weil dann das Gleichgewichtsorgan im Ohr stimuliert wird. Ist es sinnvoll, das Kind nach dem Einschlafen nicht mehr umzubetten. Du schreibst, dass Du dich mit dem Stillen im Liegen schwer tust. Es ist sehr schwierig Stillpositionen nur zu beschreiben, zeigen ist sehr viel einfacher und auch besser. Ich bin sicher, dass sich auch für dich eine bequeme Stillposition im Liegen finden lässt, mit der Du dich wohl fühlen kannst. Vielleicht brauchst Du ein paar Extra-Kissen, eine Handtuchrolle unter der Brust o.ä. aber es gibt sicher eine Lösung. Wende dich doch einmal an eine Kollegin vor Ort, die dir zeigen kann, was für Möglichkeiten Du hast. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Es ist übrigens unwichtig, wie lange her die letzte Stillzeit ist. Wenn dein Baby nach der Brust verlangt, dann kannst Du es immer anlegen. Manchmal ist es vielleicht nicht der Hunger, sondern auch das Bedürfnis nach Nähe, doch Stillen befriedigt viel mehr als nur den Hunger. Bei einer Gewichtszunahme von mehr als einem Kilo in sechs Wochen, muss dein Baby auch sicher keinen Hunger leiden. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.11.2001



Antwort auf: schreien an der brust & nächtliches stillen (sorry, seeehr lang)

ot

Mitglied inaktiv - 29.11.2001, 21:39



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