Abstillwunsch/Kind verweigert gerade Beikost ...

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Abstillwunsch/Kind verweigert gerade Beikost ...

Hallo Biggi, Meine Tochter ist nun 8 Monate hat noch keine Zähne wird bzw. Wurde voll gestillt und seit verg.dezember bekommt sie Beikost.mal isst sie mehr mal weniger.morgens hat sie oft einen Obst Getreide Brei bekommen mittags dann Gemüse Brei und Nachmittag nochmal Obst Brei abends Grießbrei .dann hab ich sie gestillt und so gegen 20.30-21.00 uhr seit ungefähr 2 Wochen bekommt sie ne Flasche mit aptamil 1'er .da trinkt sie mal 210ml manchmal auch nur 150ml. Beim Mittagsbrei habe ich erfolglos versucht Fleisch einzuführen möchte sie aber partout nicht ! Spuckt es aus und isst nicht mehr. Nun ist es aber seit nun fast 2 Wochen so das sie gar nix mehr möchte . Morgens- mittags-abends ! No Way.ich bin echt am verzweifeln. Ich muss dazu sagen das ich langsam abstille indem ich ihr die Brust nur noch nachts da kommt sie 1-2 mal gebe und tagsüber eigentlich gar nicht mehr.ich nehme Medikamente und stillpause-abpumpen-wegschütten wie es der Arzt empfohlen hat ist Mega nervig. Außerdem war es nun auch mein Wunsch! Hat es damit vlt etwas zu tun das sie weniger bis gar nix mehr isst ? Ich mach ihr dann eben ne Flasche aber ich weiß nicht wieviel Flaschen mit wieviel 1'er ich ihr nun anbieten soll ? Hab schon Bedenken das sie abnimmt oder Hunger hat und ich nicht erkenn was sie braucht ... Denke ständig ans essen bei ihr.ein Spaziergang in der Stadt macht mich wahnsinnig weil ich denke das Kind hat Hunger und ich Checks nicht. Ich mein sie ist schon gut drauf tlw auch quengelig momentan seeehr nähebedurftig ! Aber munter. Geht diese "ich esse nichts Phase vorüber ? Kia meinte organisch alles ok dann geben sie ihr Flasche . Ist das mit dem abstillen übrigens ok so ? Ich kann irgendwie ja nicht mal sagen ich ersetze ne Mahlzeit da sie momentan diese Phase hat und irgendwie der Ess rythmus total im eimer ist.wie Krieg ich da die Kurve und Kontinuität ? Bitte dringend um Rat . Vielen lieben dank. Wurde jetzt recht lang ne 😔

von TaraSu am 22.02.2012, 23:25



Antwort auf: Abstillwunsch/Kind verweigert gerade Beikost ...

Liebe TaraSu, der beste Weg, ein Kind zu einem „schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet „Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". So wie Du es beschreibst kann sich das Essen schnell zu einem absoluten Kampfthema entwickeln und das Kind ist so weit, dass es sich nur noch mit „Totalverweigerung" wehren kann. Genau diese Situation sollte aber unbedingt vermieden werden, denn mit soviel Kampf und Druck erreichst Du genau das Gegenteil. Das Thema Essen wird immer konfliktbeladener, das Kind erlebt essen nicht als etwas Sinnliche und Angenehmes, sondern nur als Tortur. So kann der Grundstein für eine langfristige Essstörung gelegt werden. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, dass sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. Versuche es wirklich einmal auf einem anderen Weg. Vermeide es, dein Kind mit Gewaltkuren zum Essen zwingen zu wollen, ja lass das Thema ganz sein. Stille dein Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben oder gib ihm die Flasche. Du könntest umstellen auf Pre-Nahrung, die kann nach Bedarf gegeben werden und dein Kind kann davon trinken, so viel es mag. Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Wenn Sie sich die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschauen, dann können Sie sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: • Säuglingsanfangsnahrung • Folgenahrung • Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).

von Biggi Welter am 23.02.2012



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