Liebe Biggi,
ich habe am Sonntag (mehr oder weniger) mit dem Abstillen begonnen und festgestellt, dass mir manche Dinge unklar sind. Daher möchte ich einige Fragen dazu stellen.
Vorher unsere aktuelle Situation: Mein Sohn (9 Monate) wird noch fast voll gestillt. Er bekommt mittags Gemüsebrei (manchmal mit Fleisch) und abends einen GOB, isst aber wenig (im besten Fall ca. 80g/ aber selten). Ansonsten knabbert er gerne an Möhren, Gurken, Reiswaffeln, Brot oder Obststückchen und trinkt etwas Wasser aus einem Trinkbecher mit Aufsatz. Ich habe am Sonntag begonnen, die Mittagsmahlzeit abzustillen, d.h. ich biete ihm nach dem Brei PRE-Nahrung in der Flasche an. Leider verweigert er diese komplett bzw. lehnt sie nach dem ersten Schluck ab. (Ich muss ab 01.08. wieder arbeiten und im Juli ist Eingewöhnung bei der TaMu, daher übrigens meine Abstillbemühungen.)
Nun meine Fragen:
1. Gibt es Alternativen zur PRE-Milch? Darf ich in dem Alter schon Kuhmilch geben? Oder nur Wasser oder Tee? (Habe das Gefühl, ihm schmeckt der Ersatz nicht.)
2. Wie gehe ich beim Abstillen vor? Darf ich ihm mittags noch die Brust anbieten und verkürze dann nach und nach die Zeit? Oder wie sonst??
3. Wie viel Zeit sollte ich warten, bis ich (falls erfolgreich) mit der nächsten Mahlzeit ohne Stillen beginne?
Vielen, vielen Dank im Voraus!!!
Liebe Grüße,
Anja
Mitglied inaktiv - 10.06.2009, 12:06
Antwort auf:
Abstillen
Liebe Anja,
generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann auch der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss.
Sie können einmal eine andere Sorte der Pre-Milch probieren, vielleicht schmeckt Ihrem Baby diese eine Marke nicht.
Manche Mütter mischen anfangs etwas abgepumpte Muttermilch unter, oft nehmen die Babys die Flasche dann besser.
Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit.
Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Ihr Kind wird nicht verdursten, vor allem nicht, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Kindes über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt es wird nach Bedarf gestillt.
Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe.
Sicherlich können Sie mittags noch stillen und die Zeit an der Brust immer weiter verkürzen. Auch Ihre Brust wird so besser mit der Umstellung fertig!
Allmählich steigern Sie dann die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche (zwei wären besser) können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Ich hoffe, die Tipps helfen Ihnen ein wenig weiter, sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.06.2009