Hallo!
Mein Sohn ist 8 Monate alt und geht ab 1.10. zur Tagesmutter, weil ich wieder arbeiten werde. Jetzt möchte ich zumindest tagsüber abstillen.
Wir haben 3 Breimahlzeiten fest etabliert, er isst auch gut. Nur dazwischen gebe ich seit einer Woche jetzt die Flasche, aber da trinkt er kaum und möchte wohl lieber seine gewohnte Milch.
Nachts holt er dann beim Stillen alles nach und ist 2-stündlich an der Brust, teilweise noch öfter.
Mache ich etwas falsch? Werde ich ihn überhaupt an die Flasche kriegen?
Ich will gern abstillen und habe keine Ahnung, wie ich es machen soll!
von
Pamina
am 24.09.2012, 00:07
Antwort auf:
Abstillen zur Flasche hin
Liebe Pamina,
Sie könnten genau so weitermachen: Ihr Kind wird bei der Tagesmutter mit Brei gefüttert und trinkt an der Brust, wenn Sie daheim sind. Für Ihr Kind wäre die Umstellung so sicherlich einfacher, denn Stillen ist nicht nur Nahrung, sondern Nähe, Geborgenheit und Vertrautes.
Natürlich können Sie auch weiterhin versuchen, zur Flasche hin abzustillen.
Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt.
Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren.
Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln.
Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt:
• die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist
• das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln
• den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut
• den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen
• verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren
• verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen
• versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern
• geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel)
Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden.
Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 24.09.2012