Hallo Frau Welter,
meine Tochter (bald 1 Jahr alt) habe ich 6 Monate voll gestillt, in der Zeit (und auch noch danach) habe ich sie viel getragen und ein paar kg verloren. Dann haben wir die Stillmenge nach und nach reduziert, und nun wird sie noch 1x nachts gestillt. Die Menge kann ich schlecht abschätzen, sie nuckelt jedenfalls nicht nur, sondern trinkt richtig.
In den letzten Wochen hatte ich viel Stress und dabei wohl das Essen vergessen. Als meine Hosen anfingen zu schlackern, habe ich mit Schrecken festgestellt, dass ich noch einmal 5 kg abgenommen habe.
Eigentlich wollte ich frühestens abstillen, wenn die für meine Tochter schwierige Eingewöhnung in der Kita gelungen ist. Allerdings möchte ich sie auf keinen Fall mit Schadstoffen belasten, die ja bei einer Gewichtsabnahme verstärkt in die Mumi übergehen können. Mir wurde der Tipp gegeben, die Mumi untersuchen zu lassen, was aber einige Wochen dauern würde.
Was ist Ihr Rat? Lieber gleich abstillen? Möglich wäre es wohl, denn in den letzten Nächten habe ich sie auch ohne Stillen wieder zu Schlafen bringen können.
Vielen Dank schon einmal!
Skjelli
von
skjelli
am 23.04.2013, 11:34
Antwort auf:
Abstillen wg. Gewichtsabnahme
Liebe Skjelli,
das mit den Schadstoffen sollte dich nicht dazu bringen, dass du abstillst, wenn du nicht sowieso abstillen willst.
Denn neuere Untersuchungen widerlegen die Theorie, dass die Schadstoffbelastung der Muttermilch durch eine rasche Gewichtsabnahme ansteigt.
In der neuesten Ausgabe von "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann, steht unter dem Titel "Stillen trotz Umweltbelastung":
"Die positiven Wirkungen des Stillens sind erwiesen. Eine Beeinträchtigung des Säuglings über die "normale" Kontamination der Muttermilch wurde bisher nicht festgestellt. Öffentlicher Druck aufgrund der ökologischen Einsichten hat dazu beigetragen, dass die Schadstoffkonzentration in den letzten Jahren tendenziell abnimmt. Dies wird z.B. eindrucksvoll bestätigt durch die Auswertung der jahrelang gesammelten Messergebnisse in der Frauenmilch und Dioxin Humandatenbank des deutschen BgVV Institus (BgVV 2000 A).
Es ist nicht mehr gerechtfertigt, die Stilldauer aufgrund der allgemeinen Schadstoffbelastung generell einzuschränken, wie dies noch vor 5 bis 10 Jahren empfohlen wurde."
Es ist eine erfreuliche Tatsache, dass der Schadstoffgehalt der MuMi in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen hat, so dass Untersuchungen der MuMi schon lange nicht mehr notwendig oder empfohlen sind. Übrigens findet auch schon in der Schwangerschaft ein Schadstofftransfer zum Kind hin statt, ohne dass sich viele Frauen überlegen, ob sie deshalb vielleicht auf ein Kind verzichten sollten...
Frau Prof. Przyrembel, Leiterin der Nationalen Stillkommission sagte erst kürzlich in einem Artikel der Zeitschrift ELTERN: ".angesichts der stark verbesserten Schadstoffsituation können wir guten Gewissens allen Müttern raten, ihr Kind zu stillen, so oft und so lange sie wollen."
Das gilt sicher auch dann, wenn die Mutter mal überraschend viel in kurzer Zeit abgenommen hat.
Wichtig wäre es aber, dass du darauf schaust, dass du dich gut ernährst, damit du keine Mangelerscheinungen entwickelst!! Aber das weißt du sicher schon... :-) Vielleicht kannst du dich mit einer Freundin zusammentun und ihr wechselt euch beim Kochen ab. So wird der Aufwand geringer und du kannst trotzdem jeden Tag eine vollwertige Mahlzeit haben.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 23.04.2013