Abstillen wegen erneuter Schwangerschaft?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Abstillen wegen erneuter Schwangerschaft?

Guten Tag liebe Stillberaterinnen, Ich habe aktuell ein Problem und brauche wirklich kompetente Beratung. Mein Sohn wird bald 15 Monate alt. Ich stille ihn noch nachts, abends zum einschlafen. Wenn er krank ist, manchnal auch tagsüber. Er ist von der Brust sehr abhängig und vor allem nachts lässt sich nicht ohne Brust beruhigen. Schreit sonst sehr viel und sehr heftig. An sich stille ich ihn sehr gerne, auch wenn es zeitweise richtig anstrengend ist, wenn er jede Stunde aufwacht. Ich hätte ihn wahrscheinlich von mir aus nicht so bald abstillen wollen nur die Umstände haben sich etwas verändert. Ich bin wieder schwanger. Aktuell 11. Woche. Vor 5 Tagen habe ich heftige Blutungen bekommen und es wurde ein Hämatom festgestellt und FG Risiko. Musste ins Krankenhaus, bin aber zu Hause geblieben. Nehme seitdem Uterogest, Magnesium und Folsäure. Hämatom ist schon deutlich zurückgegangen. Von meinem Mann und einigen Ärzten, sogar von der Hebamme die mich betreut, wird mir gedrängt meinen Sohn möglichst schnell abzustillen. Weil es für mich anstrengend ist, Gebärmutterkontraktionen auslöst und dem ungeborenen Kind und mir Kräfte raubt. Ausserdem die Medikamente die ich nehme, hauptsächlich Utrogest, möglicherweise dem Stillkind schaden könnten. Einerseits bin ich mit diesen Ratschlägen einverstanden und denke, sie haben Recht. Anderseits, wenn ich auf mein Gefühl höre, bin ich einfach nicht bereit sofort abzustillen. Ich habe extrem starke Bindung zu meinem Sohn und glaube, dass er das Stillen noch wirklich braucht. Ich möchte ihn auch nicht traumatisieren. Aber ich bin ziemlich verzweifelt und weiss nicht, was richtig ist. Was würden Sie in dieser Situation empfehlen? Ist es besser abzustillen? Und wie mache ich das am besten um meinem Kind das leichter zu machen? Herzlichen Dank Mit freundlichen Grüßen Valeria

von Mama Valeria D. am 03.11.2017, 10:24



Antwort auf: Abstillen wegen erneuter Schwangerschaft?

Liebe Valeria, Blutungen in der Schwangerschaft sind leider tatsächlich ein Abstillgrund :-(. Lass dich fest umarmen, ich kann deinen Schmerz fühlen und es tut mir leid, dass Ihr so leidet. Sicherlich ist das abrupte Abstillen für Euch beide sehr schmerzlich, aber dein Kind wird das schaffen, denn es spürt deine Liebe, die Du ihm schenkst. Es wird die Situation mit dir an seiner Seite verkraften und je mehr Du jetzt mit ihm kuschelst, umso leichter wird es ihm fallen. Und deine Tränen musst Du nicht verstecken, dein Baby spürt deine Angst und Trauer sowieso und wird damit leben lernen. Und Du wirst auch wieder lachen können und die Situation verarbeiten, Du brauchst nur Zeit. Es kann eine ganze Weile dauern, bis die Milch versiegt, Du solltest auf alle Fälle ausstreichen oder abpumpen, sobald die Brust spannt. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Danach kannst du die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken solltest du deine Trinkmenge. Du solltest dich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämst du massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Es gibt auch andere naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. LLLiebe Grüße, sei fest umarmt Biggi

von Biggi Welter am 03.11.2017



Antwort auf: Abstillen wegen erneuter Schwangerschaft?

Liebe Biggi Danke für deine Antwort und vor allem für dein Mitgefühl - ich leide wirklich :-( Das einzige, was mir noch Hoffnung gegeben hat, war dass die Blutung aufgehört hat und Hämatom deutlich zurückgegangen ist. Aber scheinbar, wie Du sagst, muss ich mich trotzdem darauf einstellen meinen Sohn abzustillen. Liebe Dank und viele Grüße Valeria

von Mama Valeria D. am 03.11.2017, 11:13



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