Hallo!
Meine Tochter ist jetzt 14 Monate alt und ich stille sie noch vorm einschlafen und in der Nacht wenn sie aufwacht.
Seit ca. 5 Wochen wacht sie nachts mehrmals auf (mind. 6-7 mal) und schreit.Sie setzt sich dabei gleich auf bzw. stellt sich hin.Sie lässt sich auch nicht wirklich schnell beruhigen.Versuche, sie mit ins Ehebett zu nehmen haben auch nichts gebracht.Seit 3 Nächten ist sie auch immer länger wach, z.B. gestern Nacht hat sie 2,5 std. gebraucht bis sie wieder eingeschlafen ist und dann aber auch nur für eine Stunde.
Wir sind total verzweifelt.Ich war beim Kinderarzt und da hat man mir gesagt ich solle abstillen, mir das Buch "jedes Kind kann Schlafen lernen" besorgen und mein Mann soll sich nachts um sie kümmern.Das ist leichter gesagt als getan.Bin mir auch nicht sicher ob es so sinnvoll ist.Waren beim Homöopathen, haben Jalapa D12 verschrieben bekommen, nimmt sie seit 3 Tagen mit Null Wirkung!
Ich hoffe Sie können uns irgendwie weiterhelfen!
Mitglied inaktiv - 22.10.2008, 14:10
Antwort auf:
abstillen trotz schlafprobleme?
Liebe mervesmom,
ich denke nicht, dass der Ratschlag euch weiter helfen wird. Mal ganz abgesehen davon, dass mittlerweile viele Experten (unter ihnen der Begründer der Theorie, die dahinter steckt!!!) sich von diesem Absatz entschieden distanziert haben!
Mir scheint, es handelt sich bei dem Verhalten deiner Tochter um den so genannten "Nachtschreck" handelt, der auch "pavor nocturnus" genannt wird. Remo Largo beschäftigt sich in seinem Buch "Babyjahre" mit dem Nachtschreck. Dort kann man einiges interessantes dazu nachlesen. Der Nachtschreck ist etwas, was typischerweise im Alter zwischen zwei und fünf Jahren auftritt (aber auch schon viel früher möglich ist) und der im Zusammenhang mit dem REM-Schlaf zu stehen scheint. Den Kindern scheinen diese Schreiattacken nicht zu schaden, was dir hoffentlich ein Trost ist, denn meist erschrecken Eltern sich ganz furchtbar und manche probieren die wildesten Dinge in dem Versuch, Ihren Kleinen zu helfen.
Wenn ihr euer Baby während dieser Schreiphasen liebevoll begleitest, DANN tut ihr genau das Richtige. Es statt dessen mit sich und seiner Angst allein zu lassen, wäre quasi ein Vertrauensbruch - so sehr es verlocken mag, das Kind zur "Ruhe" zu "erziehen".
Je reifer euer Kind wird, desto seltener werden diese Schreianfälle. Sie stehen in Zusammenhang mit der Reife des Nervensystems. Bis es soweit ist, hilft es, wenn ihr euch zusätzliche Ruheinseln über den Tag verteilt, so dass die unterbrochenen Nächte nicht so schlimm sind.
Und wenn die Kleine wach wird und erst einmal wach bleiben will, dann lasst sie doch - wenn ihr selbst auch noch wach seid. Sie wird den Schlaf schon nachholen... Wenn ihr ins Bett geht, dann nehmt sie doch einfach mit; in der Regel schlafen die Kleinen viel problemloser ein und durch, wenn sie bei den Eltern liegen dürfen. Das entspricht einfach den instinktiven Bedürfnissen nach Nähe und Schutz.
Wenn schon etwas lesen, dann lieber dies (das auch jeder Kinderarzt gelesen haben sollte): "Schlafen und Wachen" von William Sears, der selbst Kinderarzt ist, Vater von 8 Kindern und Ehemann einer der frühen LLL-Frauen in den USA. Also einer, der wirklich weiß, von was er schreibt.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 22.10.2008