Liebe Stillberaterinnen, ich danke euch für die tolle Arbeit die ihr hier leistet. Ich möchte euch um eure Erfahrungswerte bitten, da ich einfach keinen Schritt weiter komme. Mein Sohn ist mittlerweile 16 Monate alt und betrachtet die Muttermilch nach wie vor als seine Hauptnahrungsquelle. Nächste Woche habe ich nochmals einen Termin beim Kinderarzt vereinbart und werde auf eine Blutuntersuchung (Eisen, Zink), bestehen notfalls als Selbstzahler, da meine Bitte danach im Sommer ja abgelehnt wurde. Falls ein Mangel vorliegt, hätte ich Hoffnung, dass das Essen nach beheben des Mangels von alleine kommt und wenn nicht? Wenn kein Mangel vorliegt, habt Ihr Erfahrungswerte mit dem Abstillen unter diesen Umständen? Ich wollte ihn immer den Zeitpunkt selbst bestimmen lassen, da mir eine Bedürfnissorirentierte Begleitung meines Sohnes am aller wichtigsten ist. Nur bin ich an einem Punkt angelangt wo ich nicht mehr kann. Ich stille nur noch vom Verstand her nicht mehr mit Herz. Tagsüber alle drei Stunden, nachts alle zwei Stunden und öfter. Er turnt auf mir herum, breißt, zwickt und ich fühl mich nur noch benutzt. Brei oder Flasche mit Muttermilch oder Pre haben nie funktioniert. Mit neun Monaten begann ich mit Blw und sieben Monate später fühlt es sich noch immer wie in den Anfängen an. Hier mal fünf Trauben, da mal drei Nudeln, hier ein kleiner Keks und dort mal ein Stück Käse. An den meisten Tagen eher weniger, alle paar Wochen isst er zwei bis drei Tage richtig gut für seine Verhältnisse um dann wieder fast voll zu stillen. Ich lebe nur noch von Woche zu Woche mit der Hoffnung, bald gibt es einen Ruck und er isst. Ich möchte ihn einfach in der Öffentlichkeit nicht mehr stillen, ich bin da nicht selbstbewusst genug. Ich koche jeden Tag frisch, habe sämtliche Varianten durch an Orten, Zeiten und Geschirr. Ich füttere ihn nie selbst, aber auch der Versuch ihn zu füttern klappte nicht. Seit neuestem möchte er immer während ich esse , stillen. Ich biete ihm alles an und er reißt und zieht an meinem Pullover bis ich nachgebe. Oft hält er ein Stück Lebensmittel beim stillen in der Hand und hält es dann direkt an die Brust. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Wenn er mit meinem Mann alleine ist, isst er zwar zwei Bissen mehr als bei mir, sobald ich aber nach Hause komme, werde ich belagert und halb ausgezogen. Er jauchzt und riecht an meinem Dekolleté, er ist völlig aus dem Häuschen. Von allen Seiten höre ich nur noch, dass ich abstillen muss, dann wird er schon essen. Habt Ihr Erfahrung ist das so? Ich kenne nur Mütter die das gemacht haben, wo die Kinder zusätzlich zum guten Essen gestillt haben. Jetzt noch Pre und Flasche einführen ist in dem Alter ja wahrscheinlich auch nicht mehr das Wahre? Dann kommt auch der Gedanke, warum sollte ich jetzt noch künstliche Nahrung einführen wenn das stillen in 16 Monaten ohne jegliche Entzündung oder Stau funktioniert. Ich kenne das Buch " mein Kind will nicht essen", aber mir bringt das nichts wenn ich das Buch kenne und es trotzdem niemand in meinem Umfeld gibt, der es versteht bzw. es zig andere Bücher gibt, die das Gegenteil beschreiben. Was stimmt denn dann? Mein Mann ist dafür alles einfach so weiter laufen zu lassen, aber es ist ja mein Körper und ich werde von allen Seiten verantwortlich gemacht, dass das Kind nicht isst, als würde ich den ganzen Tag mit nacktem Oberkörper vor ihm rum hüpfen. Der Tipp von euch nur noch per Lichtsignal zu zeigen wann gestillt werden darf, möchte ich nicht anwenden, da es mir wie eine Dressur vor kommt. Daher meine Überlegungen lieber komplett abzustillen, wobei ich das Einschlafstillen gerne noch behalten würde, dass wird aber wahrscheinlich dann doch nicht machbar sein, ihm das zu erklären. Ach so, mein Sohn ist sehr fit und agil, sehr weit in allem für sein Alter, daher denke ich nicht das ein Mangel vorliegt und stelle diese Frage schon jetzt vor der Blutuntersuchung. Ganz lieben Dank für eure Mühe. Ohne euch wäre ich schon längst komplett verzweifelt.
von Mamakastaniebaum am 13.11.2017, 12:58