Mein kleiner ist jetzt 10 Monate alt und "verlangt" noch recht häufig die Brust. Wir haben Beikost tagsüber so eingeführt, dass er nach Lust und Laune essen kann, wann und soviel er mag.
Nur nachts "zwitscht" er des öfteren und das einfachste für mich ist, ihn anzulegen. (Er schläft bei uns). Tagsüber schläft er nur an der Brust oder beim Ausfahren im Wagen oder im Tragetuch draußen ein. Außerdem lässt er sich an der Brust sehr schnell beruhigen, wenn er quengelig ist und aus irgendeinem Grund schreit. Ich stille gerne und das Nachts stört mich nur gelegentlich. Allerdings möchte ich gerne noch ein zweites Kind, daher jetzt ein paar dumme Fragen:
Kann ich trotz dieses "sporadischen" Stillens schwanger werden?
Kann man während einer Schwangerschaft weiterstillen?
Wie ist das dann mit dem Baby und der auf das Baby abgestimmten Milch (Vormilch, Wachstumsschübe,...)?
Vielen lieben Dank noch für den letzten Tipp (Hilfe mein kind will nicht essen) es klappt jetzt. (Die Lösung des Problems war eigentlich einfach, mein Sohn mag nur Dinge mit Stückchen und keinen Brei)
Danke schonmal
Sonja-Sophie-Elfe
von
Sonja-Sophie-Elfe
am 01.03.2013, 21:11
Antwort auf:
Abstillen nötig?
Liebe Sonja-Sophie-Elfe,
es gibt keine "dummen Fragen" :-)
Ja, du kannst schwanger werden, wenn du jetzt schon wieder regelmäßige Mens hast, ist es wahrscheinlich, dass du auch schon wieder Eisprünge hast.
Und ja, auch während der Schwangerschaft kann frau weiterstillen, sogar danach dann zwei unterschiedlich alte Kinder stillen (wir sprechen dann von Tandemstillen).
Eine erneute Schwangerschaft ist also kein zwingender Abstillgrund. Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert.
Die Mutter sollte auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden.
Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht.
Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen.
Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen.
Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören:
o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen;
o vorangegangene Frühgeburten;
o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft.
Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen.
Beim Tandemstillen ist die Regel meist: Erst das Baby, dann das ältere Geschwister. Allerdings gibt es auch Mütter, die gleichzeitig beide Kinder stillen und zwar an einer Seite Baby, an der anderen Bruder/Schwester, und dann bei der nächsten Stillmahlzeit jeweils an der anderen Brust.
Wegnehmen wird der Große dem Baby nichts, wenn er nicht pausenlos an der Brust ist. Im Grunde hilft er sogar dabei, dass die Milchbildung nach der Geburt schön in Gang kommt! Er könnte also gleich nach der Geburt wieder stillen, wenn du das so möchtest.
Wenn also das ältere Kind nur gelegentlich stillt, wird das Neugeborene genug Kolostrum bekommen (in den ersten drei oder vier Tagen nach der Geburt). Sollte das ältere Kind öfter stillen, möchte die Mutter vielleicht sicher sein, dass das Neugeborene auch Vorrecht an der Brust hat (was natürlich auch zu Eifersucht führen kann, wenn bis dahin das ältere Kind jederzeit an die Brust durfte). Wenn die Mutter während der ersten Wochen extra Hilfe zuhause hat, kann diese Hilfe oder der Vater vielleicht dem größeren Kind mehr Aufmerksamkeit widmen, so dass es für die Mutter einfacher ist, sich dem Baby zu widmen.
Ich hoffe, ich konnte dir nun ein wenig helfen. Und ich freue mich, dass unsere letzten Tipps euch geholfen haben. Ja, manchmal ist die Lösung so einfach :-)
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 01.03.2013