Hallo,
unser Sohn ist am 5.12. ein jahr alt geworden. Bis vor zwei Wochen habe ich ihn neben seinen Mahlzeiten morgens und abends gestillt. Nun sind wir dabei ihn abzustillen: Vor zwei Wochen haben wir den "Abenddrink" weg gelassen und seit Freitag nun auch die Morgenbrust. Alles läuft prima: er schläft gut durch und den ersten morgendlichen Hunger und Durst (so gegen 6) stillen wir nun erst einmal mit einer Banane und Wasser.
Wie kann man dem kindlichen Bedarf nach Milch nun am besten gerecht werden? Freunde meinten Kuhmilch reiche vollkommen aus. Andere schwören auf Folgemilch? Habe unserem Sohn Milch (1,5 % Fett) angeboten und er trinkt einige Schlucke. Des weiteren mag er sehr puren Joghurt und isst auch Schmelzkäse gerne.
Meine Brust ist nun nach 3 Nächten, in denen ich nicht gestillt habe, noch immer gut gefüllt, spannt ziemlich und an einigen Stellen treten die gefüllt Milchdrüsen richtig hervor, obwohl ich schon versuche, soviel Milch wie möglich abzudrücken. Wie lange wird dies noch andauern. Gibt es noch andere Sachen zu beachten? Helfen Tees (Pfefferminze) wirklich?
Vielen Dank im Voraus für die Antworten
Eine schöne Woche wünscht
Daniela
Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 13:30
Antwort auf:
Abstillen mit einem jahr
Liebe Daniela,
im zweiten Lebensjahr braucht ein Kind etwa 350 ml Milch und 20 g Käse pro Tag, um seinen "Milchbedarf" zu decken. Diese Mengen können zum Beispiel mit einer Scheibe Käse, einem kleinen Joghurt und einer Tasse Milch erreicht werden.
Ab dem ersten Geburtstag kann Vollmilch gegeben werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss.
Sobald das Baby begonnen hat, Kuhmilch zu trinken, sollte die Mutter Vollmilch (keine Magermilch oder Milch mit nur 1,5 % Fettgehalt) anbieten, bis das Kind zwei Jahre alt ist. Kleine Kinder brauchen für ein optimales Wachstum natürliche Fette.
Sollte die Brust auch bei zu voll werden und zu spannen beginnen, können Sie gerade soviel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken sollten Sie Ihre Trinkmenge. Sie sollten siich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämen Sie massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps.
Salbeitee kann ebenfalls helfen. Keinesfalls sollten Sie jetzt jedoch "literweise" Salbeitee trinken, zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt sind normalerweise sinnvoll. Pfefferminztee hat ebenfalls eine milchreduzierende Wirkung und schmeckt nicht so scheußlich wie Salbeitee.
Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.12.2008