Hallo,
Ich habe eine 18 Monate alte Tochter. Wir stillen noch Abends und in der Nacht. Tagsüber isst sie super mit am Familientisch. Sie trinkt auch gerne Hafermilch. Zur Zeit sind die Nächte eine Katastrophe, sie schläft unruhig und kommt fast aller 1-2 Stunden, um zu nuckeln. Es ist kein Durst sondern nur nuckeln. Ich kann nicht mehr und denke, dass es an der Zeit ist abzustillen. Ich liebe unsere Stillbeziehung, aber es geht nicht mehr. Wenn ich nicht die Brust gebe weint sie gleich und lässt sich kaum beruhigen.
Ich bin da überfragt und würde gerne Tipps von Ihnen haben. Ist Salbeitee eine Möglichkeit? Oder warme Hafermilch in der Nacht geben? Ich weiß es leider nicht.
Vielen Dank!
Viele Grüße
Sonnenblume
von
Sonnenblume436
am 11.04.2018, 20:03
Antwort auf:
Abstillen eines 18 Monate alten Kleinkindes
Liebe Sonnenblume,
um sie abzustillen brauchst du vor allem einen Plan: Wie soll es aussehen? Gleich alles auf einmal streichen ist für ein Baby sehr hart und kann auch "Nebenwirkungen" bei der Mama haben (aufgrund einer abrupten Veränderung im Hormonhaushalt, wegen Milchstau u.ä.). Meist funktioniert es besser, wenn man eine stillfreie Zeit einführt und die dann allmählich ausdehnt.
Die Frage ist auch, ob du unter Zeitdruck stehst. Je allmählicher das Abstillen erfolgen kann, desto besser wäre es.
Und wenn du deine Maus ohne Einschlafstillen zu Bett bringen möchtest, brauchst du eine gute Alternative, denn das Einschlafstillen ist das von der Natur erdachte einfachste Mittel, einen Säugling beim Abschalten und Loslassen zu helfen.
Gute Tipps findest du in den Büchern von Elizabeth Pantley. Sie hat auch diese Methode entwickelt, mit der eine stillfreie Zeit in der Nacht eingeführt werden kann:
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch Hafermilch anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.04.2018