Hallo,
ich habe meinen Sohn 18 Monate gestillt, wobei er in den letzten Monaten nur noch zum Einschlafen und in der Nacht gestillt wurde.
Nun wollte ich das ganze langsam reduzieren und habe ihn vorm einschlafen nur noch 10 Minuten gestillt und ihn dann ohne die Brust in den Schlaf begleitet.
Das hat ganz gut geklappt, drei Stunden später hatte ich einen Milchstau der sich gewaschen hat: Schüttelfrost, hohes Fieber und unglaublich schmerzende Brüste. Es wurde so schlimm, dass ich ihn wieder gestillt habe um die Milch herauszubekommen.
Das Fieber und der Schüttelfrost sind nun weg, aber die Brust tut sehr arg weh und ich bin ganz schlapp und schwindelig. Was empfiehlst du mir, wie ich weitermachen kann? Ich möchte ihn gerne abstillen (die letzen Abende hat er die Muttermilch auch immer erbrochen, weil er sich so maßlos überfressen hat), aber ich halte die Schmerzen kaum aus.
Ausstreichen klappt nicht, da ich die Brust nicht berühren kann. Ich lag heute Nacht zitternd und fiebernd neben ihm und bin heute nicht in der Lage zu Arbeiten oder mich um meine zwei Kinder zu kümmern. Kühlen hatte auch keinen Effekt.
Ich hoffe du hast einen Ratschlag für mich, wie ich das ganze besser angehen kann.
Danke für deine Mühe, Marie
von
Ditti
am 02.08.2018, 11:33
Antwort auf:
Abstillen Milchstau
Liebe Marie,
um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden
angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Keine Pumpe der Welt saugt so gut wie ein Baby und ich persönlich würde lieber das Kind „turnen“ lassen ;-).
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Die Milch kann verfüttert werden.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden - das sind die Zeichen für eine akute Entzündung. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Du solltest Dich also an einen Arzt wenden (sobald das Fieber wieder kommt oder Du Schüttelfrost oder Kopfschmerzen hast) und das Abstillen im Moment unterbrechen und dann gaaaaanz langsam erneut angehen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 02.08.2018