Hallo,
ich habe einen 10.5 Monate alten Sohn, stille noch zum einschlafen, nachts und morgens. Gerne würde ich so langsam abstillen, da ich in letzter Zeit immer wieder eine Brustentzündung bekomme und das sehr schmerzhaft für mich ist.
Mein Kleiner ist aber noch weit davon entfernt abgestillt zu werden. Nachts kommt er auch noch ziemlich häufig und schläft eigentlich nur an der Brust ein...soll ich langsam umsteigen auf Flasche? Schnulli nimmt er keinen. Oder wie kriege ich es hin, dass er nachts einfach mal durchschläft?
Ich möchte ihn langsam abstillen, dass es hoffentlich einigermaßen harmonisch abläuft....
Ich bin um jeden Rat froh..
Viele Grüße
von
Ange307
am 21.05.2019, 08:34
Antwort auf:
Abstillen 10,5 Monate
Liebe Ange307,
Du musst dir bewusst sein, dass sich durch das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, könntest Du eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben. Dein Baby wird nicht länger schlafen, wenn es abgestillt ist.
Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht.
Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst.
Wenn Du abstillen möchtest, dann braucht Dein Baby einen Ersatz. Vielleicht lässt es sich mit einer Tasse Milch beruhigen, die Flasche würde ich in diesem Alter gar nicht mehr einführen.
Manchmal hilft auch das erste Kuscheltiere oder ein Lutschetuch.
Und achte auf Deine Brust!
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden
angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Keine Pumpe der Welt saugt so gut wie ein Baby und ich persönlich würde lieber das Kind „turnen“ lassen ;-).
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.05.2019