abpumpfrage und stillen mit weicher Gaumenspalte?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: abpumpfrage und stillen mit weicher Gaumenspalte?

Liebe Biggi, ich habe vor 4 Tagen meine Tochter entbunden und leider liegt sie noch im Krankenhaus mit einer weichen Gaumenspalte und wir warten auf die Trinkplatte. Es ist wohl grenzwertig minimal, so das es sein kann dass wir evtl ganz darauf verzichten können. Hinzu kommt leider noch eine recht kurze Zunge und ein kurzer Unterkiefer, was es ihr bisher nicht ermöglicht, an der Brust zu trinken. Ich bin jetzt fleißig am abpumpen und es läuft sehr gut. An der Milchmenge mangelt es BIS JETZT noch nicht! Habe jetzt zwei Fragen an dich: Zum einen würde ich mich gerne mit einer Stillberaterin in Verbindung setzen, die mit Spalten Erfahrung hat wegen evtl Stillhilfen. Kannst du mir evtl eine nennen? Komme aus 85435 Erding. Kann auch aus München oder vielleicht auch aus Landshut sein. und dann ist es bei mir so, dass meine rechte Brust wesentlich leichter und auch mehr Milch gibt als die linke. (ich denke das war bei meinem Großen schon so, da er die rechte immer bevorzugt hat) Kann ich das irgendwie ändern? Oder ist es nun einfach mal so, dass meine Brüste so unterschiedlich arbeiten und ich störe mich nicht länger daran. (habs beim stillen ja auch nicht gesehen, nur beim pumpen reagiert man irgendwie so pingelig) Pumpe mit dem Doppelpumpsysthem von medela Symphony. Ich hoffe du kannst mir etwas weiterhelfen. LG Sabine (mit der kleinen Pia)

Mitglied inaktiv - 22.12.2008, 12:33



Antwort auf: abpumpfrage und stillen mit weicher Gaumenspalte?

Liebe Sabine, erst einmal herzlichen Glückwunsch! Schön, dass es mit dem Pumpen gut klappt, die Pumpe ist gut! In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Du kannst versuchen durch gezieltes Abpumpen einen Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Du diesen Ausgleich erreichen wirst. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet. Das kosmetische Problem wird sich nach dem Abstillen wieder einigermaßen ausgleichen. Wende dich einmal an Frau Karin MUSS in München, Tel: 089-613 17 54, sie kann dir sicherlich eine Anlaufstelle nennen. Gerne kannst Du mich auch telefonisch erreichen, vielleicht kann ich dir noch ein paar Tipps geben! LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 22.12.2008



Antwort auf: abpumpfrage und stillen mit weicher Gaumenspalte?

danke, soweit komme ich dann klar. Jetzt wurde mir heute in der Klinik mitgeteilt das ich gut Milch produziere und sie garnicht soviel für meine kleine brauchen. Die hälfte würde reichen und ich sollte doch einfrieren bevor ich komme nachfragen wieviel sie brauchen, damit es nicht weggeschüttet werden muss. Ja gut, raus muss es ja und ich bin ja froh das soviel läuft. Wie ganau handhabe ich das. Kann ich auch Milch einfrieren wenn sie schon nen Tag im Kühlschrank war? Die Milch verändert sich ja auch ständig, wie schnell sollte sie denn dann verfüttert werden, zumal meine Kleine ja erst 5 Tage alt ist. In ein paar Wochen wird es ja nicht mehr ihrem Bedarf entsprechen, oder. Und soviel platz ist auch nicht im Gefrierfach. Danke auch hierfür schonmal und ein schönes Weihnachtsfest Sabine

Mitglied inaktiv - 22.12.2008, 20:21



Antwort auf: abpumpfrage und stillen mit weicher Gaumenspalte?

Hallo, mal ein paar Tipps von einer abpump- und milcheinfriererfahrenen Mutter: Mir wurde gesagt, dass ich die MuMi immer sofort nach dem Abpumpen einfrieren solle, daran halte ich mich auch. Als mein Kleiner in der Klinik lag, hatten die dort immer einen kleinen Vorrat für den "Notfall" (wenn die frische mal nicht eicht) eingefroren. Ich habe dann immer etwas mehr Milch mitgebracht, wie er am Tag zuvor getrunken hat bzw. sondiert bekam, wenn es zuviel war, haben die in der Klinik den Überschuss tiefgefroren (der dann aber vorher eine Weile im Kühlschrank stand). Wenn dann dort zuviel tifgefroren war, habe ich die tiefgefrorene mit nach Hause genommen, etc., etc. Geht das bei Dir in der Klinik nicht? Die müssten doch auch einen Gefrierschrank haben. So exakt kann man das doch gar nicht abschätzen, wieviel das Kind bekommt. Ich habe die Milch, die ich ganz am Anfang eingefroren hatte, 4 Monate später erst verfüttert. Mein Kleiner hat dann einfach täglich z.B. 500 ml frisch abgepumpte MuMi (er trinkt nicht aus der Brust) und 100 ml aufgetaute MuMi bekommen. Ich glaube nicht, dass das dann problematisch ist, wenn er hauptsächlich die aktuelle MuMi bekommt. Bin aber mal gespannt, was Frau Welter antwortet. Ein Tipp: Wenn deine Kleine später an der Brust trinkt, kannst Du die aufgetaute MuMi auch als Badezusatz verwenden, ich habe bisher noch nichts anderes zum Baden verwendet. Hoffe, ich habe dich nicht genervt. Alles Gute für deine Kleine und für dich! Katja

Mitglied inaktiv - 22.12.2008, 20:53



Antwort auf: abpumpfrage und stillen mit weicher Gaumenspalte?

Liebe Sabine, unmittelbar nach der Geburt steht dem Kind das Kolostrum zur Verfügung, das sich dann in die Transitorische Milch (Übergangsmilch) und schließlich nach in die Reife Muttermilch umwandelt. Bei etwa 50 % der Frauen ist der Übergang in die Reife Muttermilch nach zehn Tagen abgeschlossen bei den restlichen Frauen dauert es ein paar Tage länger. Es ist besser, die Milch nicht bei jedem Abpumpen wieder aus dem Kühlschrank herauszunehmen und dabei durch die Wärme der Hand (die ja die Flasche hält) und die Außentemperatur anzuwärmen. Besser ist es, die Milch in eine frische Flasche abzupumpen und anschließend zu der bereits vorhandenen gekühlten Milch dazuzugießen und auch die Pumpe nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser auszuspülen und anschließend trocknen zu lassen. Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für ein voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch o 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) o 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) o 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch o 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät o 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank o 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) o 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebensmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Sie Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren wollen, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Sie können Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei sollten Sie beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. So, das war jetzt ein Schnellkurs über die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Falls noch Fragen offen geblieben sind, einfach nochmal melden. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 22.12.2008